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Die Stadt Ditzingen trauert um Oberbürgermeister i.R. und Ehrenbürger Alfred Fögen
Die Stadt Ditzingen nimmt Abschied von ihrem ehemaligen Oberbürgermeister und Ehrenbürger Alfred Fögen, der am 22. August im Alter von 89 Jahren verstorben ist. Mit ihm verliert Ditzingen eine prägende Persönlichkeit, die über Jahrzehnte hinweg die Entwicklung der Stadt entscheidend gestaltet hat.
Bereits im Alter von 25 Jahren wurde Alfred Fögen 1962 zum Bürgermeister der damals noch selbständigen Gemeinde Hirschlanden gewählt. Mit außergewöhnlicher Tatkraft, Sachverstand und Weitblick führte und gestaltete er die Gemeinde, die 1975 im Zuge der Gemeindereform in die Gesamtstadt Ditzingen eingegliedert wurde. Nach seinem Ausscheiden aus dem Amt des Bürgermeisters gehörte er Anfang der Achtziger Jahre dem Ditzinger Gemeinderat und dem Ortschaftsrat Hirschlanden an.
Von 1982 bis 1999 stand er als Oberbürgermeister an der Spitze der noch jungen Großen Kreisstadt Ditzingen. Mit seinem Amtsantritt begann zugleich eine Phase der Stabilität und Verlässlichkeit, in der das Vertrauen in die kommunalpolitische Führung nach turbulenten Zeiten neu gestärkt wurde. In seine Amtszeit fielen zahlreiche Projekte, die das Stadtbild bis heute prägen. Darunter befand sich der Neubau des Verwaltungs- und Bürgerzentrums sowie die Neugestaltung des Laiens mit der Einrichtung der Stadtbibliothek im Dreigiebelhaus und dem Stadtmuseum, wobei historische Wurzeln mit der Moderne vereint wurden. Wichtige Meilenstein zur Verkehrsentlastung der Ditzinger Innenstadt waren der Bau der Ditzinger Westumfahrung, die 1999 in Betrieb genommen wurde und die Vorbereitungen für den Bau der Südumfahrung des Stadtteils Hirschlanden. Sein besonderes Augenmerk galt dem Zusammenwachsen der vier Stadtteile sowie der Schaffung von Wohnraum, Arbeitsplätzen und einer bedarfsgerechten sozialen Infrastruktur, die auch den Ausbau der Bildungseinrichtungen umfasste. Beharrlich trieb er so die Entwicklung Ditzingens zu einer modernen und lebenswerten Stadt voran.
Auch auf Kreisebene brachte sich Alfred Fögen mit großem Engagement ein. Von 1973 bis 1979 gehörte er dem Kreistag Ludwigsburg an. Hierbei trug er nicht nur zur erfolgreichen Zusammenarbeit zwischen Ditzingen und dem Landkreis Ludwigsburg bei, sondern auch zur erfolgreichen Entwicklung der Region.
Für seine Verdienste um die Stadt und das Allgemeinwohl wurde Alfred Fögen vielfach geehrt. 1996 erhielt er das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland. Im selben Jahr wurde Alfred Fögen auch Ehrenbürger der ungarischen Stadt Gyula, mit der er die gemeinsame Städtepartnerschaft begründete. Damit wurde sein herausragendes Engagement um die internationale Verständigung und Zusammenarbeit gewürdigt. Der Gemeinderat der Stadt Ditzingen verlieh ihm das Ehrenbürgerrecht 1999 in Anerkennung seines vielseitigen Einsatzes für die Gesamtstadt Ditzingen, mit dem er unter anderem für eine leistungsfähige Infrastruktur zum Wohle der Bürgerschaft sorgte. Ein besonders sichtbares Zeichen der Wertschätzung setzte die Stadt 2011 mit der Umbenennung der Sporthalle Seehansen in „Alfred-Fögen-Halle“.
Oberbürgermeister Michael Makurath würdigte das Wirken seines Amtsvorgängers:
„Alfred Fögen hat mit Ausdauer, Weitblick und großem persönlichen Einsatz die richtigen Weichen dafür gestellt, dass sich Ditzingen zu der modernen und lebenswerten Stadt entwickeln konnte, die wir heute kennen. Seine Amtsführung war geprägt von Menschlichkeit, persönlicher Verlässlichkeit und ausgeprägtem Sachverstand. Wir werden ihm als prägender Persönlichkeit unserer Stadtgeschichte ein ehrendes Andenken bewahren.“
Alfred Fögen hinterlässt ein Lebenswerk, das Ditzingen mit seinen Stadtteilen Heimerdingen, Hirschlanden und Schöckingen dauerhaft sowohl politisch als auch menschlich prägen wird.