Wärmewende
Wärmewende in Ditzingen – kommunale Wärmeplanung
In Deutschland liegt der Anteil der Wärmeversorgung am gesamten Endenergieverbrauch bei über 50 %. Mit der aktuellen, größtenteils fossilen Wärmeerzeugung (80%) verursacht dies auch einen hohen CO2-Ausstoß. 80 % der Wärmenachfrage sind damit auch vom Ausland abhängig, aus dem die fossilen Brennstoffe wie Öl und Gas importiert werden. Zurzeit gibt es ca. 41 Millionen Haushalte in Deutschland, von denen etwa jeder zweite mit Gas, jeder vierte mit Heizöl und ca. 14% mit Fernwärme heizen. Hierbei wird die Fernwärme jedoch ebenfalls überwiegend aus fossilen Brennstoffen erzeugt.
Um das Ziel einer treibhausgasneutralen Wärmeversorgung bis 2040 zu erreichen, braucht es weitreichende Veränderungen und eine Strategie, die konkret auf die Möglichkeiten vor Ort zugeschnitten ist. Deshalb sind Stadtkreise und Große Kreisstädte seit Ende 2020 durch das Klimaschutzgesetz Baden-Württemberg dazu verpflichtet, einen kommunalen Wärmeplan zu erstellen. Der Wärmeplan muss bis Ende 2023 erarbeitet sein, regelmäßig fortgeschrieben werden und mindestens fünf konkrete Maßnahmen enthalten, die zum Erreichen einer treibhausgasneutralen Wärmeversorgung beitragen. Diese fünf Maßnahmen müssen innerhalb von fünf Jahren nach Veröffentlichung der Wärmeplanung begonnen werden.
Die Stadt Ditzingen (Stadtverwaltung und Stadtwerke) hat mit der Erstellung des kommunalen Wärmeplans im Oktober 2021 begonnen. Beauftragt wurde die ebök GmbH aus Tübingen mit der Bearbeitung. Zusätzlich wurde die Ludwigsburger Energieagentur e.V. beauftragt, um bei diesem für die Verwaltung neuem Thema zu unterstützen.
Die Erstellung des kommunalen Wärmeplans erfolgt in vier Schritten:
Erstellung der Bestandsanalyse
Als erstes wird der aktuelle Wärmeverbrauch aller Gebäude erfasst und anfallende Treibhausgas-Emissionen berechnet. Die Ergebnisse werden aufgeschlüsselt nach Haushalten, Gewerbe, Handel und Dienstleistungen, Industrie und öffentlichen Liegenschaften. Sie umfassen auch Informationen zu bestehenden Gebäuden, Heizungen, Heizzentralen und Speichern sowie zur Versorgungsstruktur aus Gas- und Wärmenetzen.
Erstellung der Potentialanalyse
Im zweiten Schritt werden mögliche Energieeinsparungen bei Raumwärme, Warmwasser und Prozesswärme ermittelt. Außerdem werden die Möglichkeiten vor Ort für erneuerbare Energien, Kraft-Wärme-Kopplung und Abwärme erhoben. Diese Potenziale können für die zukünftige, klimaneutrale Wärmeerzeugung berücksichtigt werden.
Lokale Wärmewendestrategie
Im letzten Schritt werden mindestens fünf Maßnahmen ausgearbeitet, die in den nächsten 5 Jahren für die Umsetzung der Wärmewendestrategie eingeplant werden.
Zielszenario 2040
Aus den Daten wird ein Szenario entwickelt, wie der künftige Wärmebedarf mit erneuerbaren Energien klimaneutral gedeckt werden kann. Im Plan werden geeignete Gebiete für Wärmenetze oder Einzelversorgung und mögliche Standorte für die Versorgungsstrukturen dargestellt.
Die Firma ebök Gmbh aus Tübingen hat einen Bericht zur kommunalen Wärmeplanung erstellt. Dieser wird bzw. wurde bei folgenden Öffentlichkeitsbeteiligungen vorgestellt:
- 06.12.2023 von 18:30 – 19:30 Uhr im Rathaussaal in Schöckingen
- 07.12.2023 von 19:00 – 20:00 Uhr im Bürgersaal in Ditzingen
- 09.01.2024 von 18:30 – 19:30 Uhr in der Turn- und Festhalle in Heimerdingen
- 22.01.2024 von 18:30 – 19:30 Uhr in der Karl-Koch-Halle in Hirschlanden
Anschließend haben bzw. hatten die Bürgerinnen und Bürger die Möglichkeit, ihre Meinung, Bedenken und Vorschläge innerhalb der Veranstaltung kundzutun. Des Weiteren wird Ihnen die Möglichkeit geboten, zwischen dem 02.01.24 – 26.01.24 eine Stellungnahme postalisch an das Rathaus Ditzingen, Jeannine Weinbrenner oder per Mail an Frau Weinbrenner (Jeannine.Weinbrenner(@)Ditzingen.de) zu senden. Die Beschlussfassung zur kommunalen Wärmeplanung erfolgt Anfang 2024 im Gemeinderat.
Der Bericht zur kommunalen Wärmeplanung, sowie die Zielkonzepte sind im unteren Bereich dieser Seite zu finden.
Wichtig!
Das strategische Instrument „kommunale Wärmeplanung“ zeigt die klimaneutrale Wärmeversorgung auf dem gesamten Ditzinger Stadtgebiet auf. Hierbei handelt es sich nicht um eine Detailplanung. Deswegen können keine exakten Aussagen zu einzelnen Gebäuden getroffen werden.
Trotzdem sollten Sie bereits jetzt aktiv werden. Um die Wärmewende in Ditzingen zu schaffen, braucht es neben der Erzeugung von klimaneutraler Wärme, eine erhebliche Reduzierung des Wärmebedarfs, die nur durch die Sanierung der Gebäude erreicht werden kann. Durch die Energiekosteneinsparungen und die Steigerung des Immobilienwerts profitieren davon auch die Eigentümerinnen und Eigentümer der Gebäude und leisten einen entscheidenden Beitrag zum Schutz des Klimas als unsere Lebensgrundlage.
Weitere Informationen
FAQ:
Die Öffentlichkeitsarbeit wird gefördert vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages“
„Mit der Nationalen Klimaschutzinitiative initiiert und fördert das Bundesumweltministerium seit 2008 zahlreiche Projekte, die einen Beitrag zur Senkung der Treibhausgasemissionen leisten. Ihre Programme und Projekte decken ein breites Spektrum an Klimaschutzaktivi[1]täten ab: Von der Entwicklung langfristiger Strategien bis hin zu konkreten Hilfestellungen und investiven Fördermaßnahmen. Diese Vielfalt ist Garant für gute Ideen. Die Nationale Klimaschutzinitiative trägt zu einer Verankerung des Klimaschutzes vor Ort bei. Von ihr profitieren Verbraucherinnen und Verbraucher ebenso wie Unternehmen, Kommunen oder Bildungseinrichtungen.“