Stadt Ditzingen

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ISEK - Stadtentwicklungskonzept

Stadtentwicklungs- und Klimaanpassungskonzept Ditzingen

In den Jahren 2021 bis 2024 hat die Stadt Ditzingen in Zusammenarbeit mit ISA Stuttgart (Internationales Stadtbauatelier) das Stadtentwicklungs- und Klimaanpassungskonzept (ISEK) erarbeitet.

Ditzingen steht, wie auch andere Gemeinden, vor komplexen Herausforderungen (steigende Kosten, Strukturwandel in der Wirtschaft, Bedürfnisse einer alternden Gesellschaft, soziale Veränderungen, Folgen des Klimawandels). In den vergangenen Jahren wurden viele Projekte erfolgreich geplant, umgesetzt oder sind noch in der Umsetzung. Deshalb hat die Stadt Ditzingen 2021 entschieden, einen Zukunftsfahrplan zu erarbeiten, wie sie sich bis zum Jahr 2040 entwickeln will.

Mit dem ISEK ist für die Stadt Ditzingen, mit ihren Stadtteilen Hirschlanden, Schöckingen und Heimerdingen, ein ganzheitliches Konzept entstanden, in welchem sich jeder Stadtteil mit der eigenen Identität einbringt und gleichzeitig ein Leitbild für die Gesamtstadt formuliert.

Das vollständige Konzept wurde im Oktober 2024 vom Gemeinderat beschlossen und liegt kann heruntergeladen werden.

Der Endbericht zum Download steht in Kürze zur Verfügung

Ansprechpartnerin
Katharina Bauer
Abteilung Umwelt und Stadtplanung
Am Laien 1
71254 Ditzingen
Tel: 07156/164-236
E-Mail: Katharina.Bauer(@)ditzingen.de

 

Weitere Informationen

Wie ist das Vorhaben ISEK aufgebaut?

Das ISEK gliedert sich inhaltlich in 4 Abschnitte:

  1. Bestandsaufnahme
  2. Stärken- Schwächen
  3. Leitbild und Ziele
  4. Gesamtstädtische Maßnahmen
  5. Stadtteilbezogene Maßnahmen

Als Ergebnis ist ein umfassender Ergebnis- und Maßnahmenteil mit Leitbildern und konkreten Projekten entstanden. Die Leitbilder sind eine Handlungsgrundlage für die letztendliche Entwicklung der ISEK-Maßnahmen. Die Maßnahmen sind aufgeteilt in strategische Maßnahmen (ortsübergreifend) und ortsteilbezogene Maßnahmen.

Ablauf und Verfahren

Intention des ISEKs ist es, Ziele und Maßnahmen der kommunalen Planung bis zum Jahr 2040 herauszuarbeiten und aufeinander abzustimmen. Das ISEK soll als Grundlage des kommunalpolitischen wie des privaten Handelns ein angestrebtes Zukunftsbild der Stadt Ditzingen darstellen.

Durch eine integrierte Betrachtung der unterschiedlichen Aufgaben und Herausforderungen ist ein strategischer Plan der Stadtentwicklung bis ins Jahr 2040 entstanden. Integriert bedeutet hierbei, verschiedenste Themen die das Zusammenleben betreffen, wie Mobilität, Wirtschaft, Klimaschutz oder Wohnen und Arbeiten, gemeinsam, gleichranging und vernetzt zu betrachten. Das heißt aber auch, alle Stadtbewohnerinnen und Stadtbewohner, Verwaltung und Politik in den Prozess und die Zielfindung zu integrieren.

Phase I:

Ausgangspunkt des ISEKs war eine umfassende Bestandsanalyse. Dabei wurden Informationen über die aktuelle Situation in Ditzingen gesammelt (z.B. Daten zur Bevölkerungsentwicklung, Infrastruktur, Klima und Mobilität). Zudem wurden aktuelle, bereits vorliegende Konzepte einbezogen (u.a. Einzelhandelskonzept, Masterplan Wohnen, Verkehrsentwicklungsplan, Aktionspläne für Mobilität, Klima – und Lärmschutz, das Klimaschutzkonzept des Landkreises).

Die Beteiligung von Bürgerinnen und Bürgern, der Stadtverwaltung mit den dazugehörigen Ämtern und der Politik spielte eine wichtige Rolle. Um eine Meinungsvielfalt zu sammeln, wurden diverse Beteiligungsformate angeboten, sowohl analog als auch digital. In der ersten Phase der Bestandsaufnahme erfolgte die Beteiligung in Form von Dialogstationen in Stadtteilen, digitalen Blitzlichtdiskussionen, Stadtteilspaziergängen mit Jugendlichen und Erwachsenen sowie Workshops mit dem Jugendgemeinderat und der Verwaltung. Die Beteiligungsprozesse lieferten wichtige Impulse, die u.a. in Stärken- und Schwächenplänen eingeflossen sind.

Die Ideen wurden erfasst, geprüft und wo möglich in kurzfristige sowie langfristige Maßnahmen übersetzt.

Phase II:

Aus den Ergebnissen der Bestandsanalyse wurden Leitbilder und Ziele für die Stadt entwickelt. Dabei wurden Schwerpunkte erkannt, die für die zukünftige Entwicklung Ditzingens von besonderer Bedeutung sind. Die sogenannten Handlungsfelder spiegeln Werte und Prinzipien wider, die die Stadt in der Zukunft anstrebt. Sie finden Berücksichtigung im fortlaufenden Prozess des ISEKs.

Phase III:

Basierend auf den Leitbildern und Zielen wurde der Maßnahmenteil des ISEKs entwickelt.

Die Leitbildaspekte wurden auf Handlungsräume übertragen, in denen sich Stärken und Schwächen bündeln lassen und somit ein zukünftiger Handlungsbedarf gesehen wurde.

Für jeden Handlungsraum wurden Handlungs- und Entwicklungsziele, übertragen auf konkrete Maßnahmen erarbeitet. So bildet das Konzept eine strategische und räumliche Planung, die konkrete Projekte definiert um die gesetzten Städtebaulichen Ziele zu erreichen. Dazu gehören z.B. städtebauliche Entwicklungen, Verbesserungen der Verkehrsinfrastruktur und Maßnahmen zur Klimaanpassung und zum Klimaschutz die sich durch bereits laufende Planungen und neue Konzepte im ISEK widerspiegeln.

Phase IV:

In der abschließenden Phase wurde vom Gemeinderat beschlossen. Zuvor wurden die Ergebnisse innerhalb der Stadtverwaltung besprochen und eine Online- Beteiligung angeboten. In einer Abschlussveranstaltung wurden interessierte Bürgerinnen und Bürger über die ISEK Ergebnisse informiert über die ISEK-Ergebnisse und das weitere Vorgehen informiert. Am 08.10.2024 wurde das ISEK vom Gemeinderat beschlossen

 

ISEK Leitbilder der Stadt Ditzingen

Stadt der starken Mitten

Ziel ist es langfristig kompakte und starke Mitten zu erhalten und damit das Gemeinschaftsgefühl und die Identifikation mit dem Ort zu fördern. Es sollen zukünftig lebendige, post-kommerzielle Mitten mit Begegnungsräumen geschaffen werden. Die Nutzungs- und Funktionsdichte soll erhöht werden, um auch in Zukunft den Bedürfnissen der immer unterschiedlicher werdenden Lebensstile der Gesellschaft gerecht zu werden. Dabei sollten die urbanen Qualitäten in den Ortsmitten weiterentwickelt und bezahlbarer Wohnraum geschaffen werden.

Netzwerkstadt

Das Ziel ist es langfristig die Landschaft als vernetzendes Element zu nutzen und auszubauen, z.B. durch die bestehenden „grünen Finger“ (Grünachsen) und Wegenetze in der Landschaft.

Neben der „grünen“ Vernetzung zwischen den Ortsteilen soll das Stadtgebiet auch

innerhalb vernetzt werden durch eine „soziale“ Vernetzung, bei der bereits bestehende Begegnungsorte um neue Treffpunkte (z.B. Quartiers-Hubs) ergänzt werden sollen.

Zum anderen soll die Wirtschaft durch Vernetzung gefördert werden, Internationalität und internationale Partnerschaften weiterentwickelt werden.

Klimastadt

Mit dem Leitbild einer klimaangepassten Stadt soll eine nachhaltige Entwicklung ermöglicht werden, durch die sich Ditzingen klimaresilient weiterentwickeln kann und die Stadt klimatisch aufgewertet werden kann. Dabei sind insbesondere die Aspekte Flächenversiegelung und Hitzeinseln, zusätzliche Grünräume und die Verbesserung des Mikroklimas zu nennen. Im Sinne einer „Klimastadt“ sollen Maßnahmen ergriffen werden, um den CO² Ausstoß zu reduzieren, nachhaltigen Nahverkehr auszubauen, erneuerbare Energien zu fördern, Grünflächen auszubauen und die Anpassung an die veränderten klimatischen Bedingungen zu unterstützen.

Maßnahmen

Weitere Informationen zu den Handlungsräumen und den Maßnahmen im Detail sind den beigefügten Rahmenplänen und dem Endbericht zu entnehmen. Im Folgenden sind die grundsätzlichen Ziele und Maßnahmen je Ortsteil zusammengefasst.

Ditzingen:

Der Schwerpunkt in Ditzingen liegt in der Stärkung der Ortsmitte durch die Ausbildung einen „Versorgungsring“ entlang der Marktstraße, Autenstraße, Gerlinger Straße und Bahnhof. Zudem soll der Erhalt der Ortsmitte als lebendiger Treffpunkt durch Steigerung der Aufenthaltsqualität, Einrichten neuer konsumloser Nutzungen sowie Erhalt und Ausbau des Nahversorgungsangebots und der Ausbau innerstädtischer Wegeverbindungen erreicht werden.

Im Bereich Glemsaue soll die Glems erlebbarer gemacht werden und der Bereich modernisiert werden um eine höhere Aufenthaltsqualität zu schaffen.

Zudem sollen die Gewerbegebiete und der Bahnhof nachhaltig und zukunftsorientiert weiterentwickelt werden.

Hirschlanden:

Der Fokus in Hirschlanden liegt auf der Stärkung und Belegung der historischen Ortsmitte durch eine Gestaltung, Umstrukturierung und Neuorganisation der Rathausplatzes und der Ausbildung neuer fußläufiger Wegeverbindungen. Der Bereich um die Karl-Koch-Halle könnte aufgewertet und saniert werden, auch um einen attraktiven Ortseingang zu schaffen. 

Zudem sollen die bestehenden „grünen Finger“ stärker vernetzt werden und die Entwicklung von attraktivem Wohnraum durch z.B. Innenentwicklung und Nachverdichtung und dem Neubaugebiet ermöglicht werden.

Schöckingen:

In Schöckingen steht insbesondere der Erhalt und die Stärkung der Ortsmitte, z.B. durch die Ergänzung von Nutzungen, im Zentrum. Die ortstypischen Qualitäten sollen in der Ortsmitte aber auch im Neubaugebiet weiterentwickelt werden. Zudem soll die Vernetzung zu den umliegenden Gemeinden und zu deren Nahversorgungsangebot u.a. durch den Ausbau von Radwegeverbindungen ausgebaut werden.

Heimerdingen:

Die Schwerpunkte in Heimerdingen liegen in der Gestaltung eines zentralen Rings über die Hindenburgstraße, Weissacher Straße und Hausgasse, sowie Neustrukturierung des Bürgerhauses und Umgehung im Anschluss an den Ortskern. Zudem soll der Ortseingang aufgewertet werden.