Stadt Ditzingen

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Auf einen Blick

Jugendaustausch mit Gyula im Sommer 1992

Reiter und Kutsche
Reiter und Kutsche

Heute erzählt uns der ehemalige Abteilungsleiter Jugendpflege, Roger König, von den Anfängen der Jugendfreizeiten in Gyula.

Im Sommer 1992 starteten zwei Kleinbusse mit 15 Jugendlichen, drei Betreuern, Zelt und Spielmaterialien sowie Geschenken in Richtung Ungarn. Allein die Fahrt war schon ein Abenteuer: Brütende Hitze, eine nächtliche Zwischenstation hinter der österreichisch-ungarischen Grenze in einer Wohnwagenkolonie und 1200 lange Kilometer Strecke, davon rund ein Drittel auf Straßen, die diese Bezeichnung nicht verdienten.

Endlich auf dem Gestüt vor den Toren Gyulas angekommen, auf dessen Gelände unsere Freizeit stattfinden sollte, gab es einen typisch ungarischen Empfang: Palinka (ein ungarischer Schnaps – natürlich nur für die Betreuer) und ein wundervolles ungarisches Gulasch (nicht zu verwechseln mit dem, was bei uns unter diesem Namen firmiert). Nach der Begehung des Gestüts (das übrigens auch ein wunderschönes Museum beherbergt) und der Stallungen, der Vorstellung unserer Übersetzerin, die uns 14 Tage begleiten sollte, und des Reitlehrers waren wir schon mittendrin in unserer Freizeit. Bei wunderbarem Wetter hatten wir mittags die ersten Reitstunden und den ersten Ausritt in die Puszta. Ein Teil unserer Gruppe hatte in den Folgetagen vormittags Reitunterricht, während die anderen Spaß im Schwimmbad hatten. Gyula hat eines der größten Bäder Ungarns, damals noch mit dem Charme der nachsozialistischen Ära, aber schon mit 23 verschiedenen Becken und allem vorstellbaren Luxus.

Im Laufe der zwei Wochen lernten wir die Schönheiten Gyulas kennen: die Burg, das hundertjährige Café, die schwimmende Theaterbühne neben der Burg mit den Shakespeare – Wochen, Livekonzerte und Tanzaufführungen und Ausflüge in die Disco „Club Orange“ in der Kreisstadt Bekescsaba. Weniger schön waren die Attacken angriffslustiger Insekten, deren Stiche oftmals ordentliche Schwellungen hervorriefen, die uns neben dem ein oder anderen Reitunfall regelmäßige Besuche des örtlichen Krankenhauses bescherten. Nach ereignisreichen Wochen gab es zum Abschied ein kleines Fest und ein öffentliches Spielfest im Schwimmbad für alle Gyulaer Kinder, das wir Ditzinger als Dankeschön für die herzliche Betreuung organisierten. Dieses Kinderfest sollte für die nächsten acht Jahre zur Tradition werden.

Haben Sie uns auch eine Geschichte zu erzählen? Frau Wenk freut sich über Ihren Anruf oder Ihre E-Mail: 07156 – 164 148 * wenk(@)ditzingen.de