Stadt Ditzingen

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Bahnhofsareal

Stadtsanierung

Seit Anfang der 2000er Jahre hat sich die Stadt Ditzingen bemüht, die Grundstücke im Bereich des Bahnhofes zu erwerben. Mit der Umstrukturierung der Gleisanlagen im Bahnhof Ditzingen wurden Teile der Gleisanlagen frei (Gleis 1). Am 01.01.2006 wurde das Areal Teil des Sanierungsgebietes „Gewerbegebiet Süd/ Bahnhof“. Das Bahnhofsareal umfasst Flächen in der Größe von ca. 4,5ha. Die Flächen befinden sich überwiegend im Eigentum der Stadt Ditzingen und der Deutschen Bahn AG. Seit 2008 arbeitet die Stadt Ditzingen an der Neustrukturierung des Areals. Diese Bemühungen mündeten 2011 in die Auslobung des Planungswettbewerbs als Ideen- und Realisierungswettbewerb mit vorgeschaltetem Bewerbungs- und Auswahlverfahren.

 
Im Bereich des Bahnhofs werden derzeit 3 Schwerpunktprojekte parallel bearbeitet – der Neubau des Zentralen Omnibusbahnhofs (ZOB), die Herstellung der Buslinie Gewerbegebiet Süd und die Neubebauung des Bahnhofsareals durch einen Investor.
 

Planungsverlauf Bahnhofsareal

Am 16.10.2012 fand in der Stadthalle Ditzingen das Preisgericht für die geplante Bebauung des Bahnhofsareals unter Vorsitz von Prof. Dr. Franz Pesch statt. Der Planungswettbewerb wurde als Ideen- und Realisierungswettbewerb mit vorgeschaltetem Bewerbungs- und Auswahlverfahren nach VOF in Form eines nichtoffenen Wettbewerbs am 02.12.2011 ausgelobt. Insgesamt wurden 6 Arbeiten eingereicht, von denen 5 zur Wertung zugelassen wurden.

Zielsetzung des Verfahrens war es, einen qualitativ hochwertigen städtebaulichen und planerischen Entwurf zu erhalten sowie dessen Umsetzbarkeit zu gewährleisten. Daher waren Arbeitsgemeinschaften aus Architekten und Investoren zu bilden.

 

Die Preisträger

Das Preisgericht hat der Ausloberin empfohlen, der weiteren Entwicklung und Ausarbeitung des Bahnhofsareals die Arbeit 1490 des Architektrubüro Lieb + Lieb aus Freudenstadt unter Beachtung der in der schriftlichen Beurteilung des Preisgerichtsprotokolls genannten Aspekte zu Grunde zu legen.

Der 2. Preis ging an die Arbeit mit der Tarnzahl 1492 des Architekturbüros Freie Planungsgruppe 7, der 3.Preis an die Arbeit mit der Tarnzahl 1494 des Architekturbüros Auer und Weber.

Wettbewerbsbeiträge

Rahmenplanung und Entwicklung

Planung Bahnhofareal

Im Bereich des Bahnhofs werden derzeit 3 Schwerpunktprojekte parallel bearbeitet – der Neubau des Zentralen Omnibusbahnhofs (ZOB), die Herstellung der Buslinie Gewerbegebiet Süd und die Neubebauung des Bahnhofsareals durch einen Investor.

Grundlage für die geplante Bebauung des Bahnhofareals ist das Ergebnis des städtebaulichen Realisierungswettbewerbs für das Bahnhofsareal. Der Gemeinderat der Stadt Ditzingen hat am 20.11.2012 beschlossen, dass der Wettbewerbsbeitrag der Architekten Lieb und Lieb weiter verfolgt und entwickelt werden soll.

Im Rahmen der bisherigen Planungen wurden die verkehrlichen Aspekte, die naturschutzrechtlichen und artenschutzrechtlichen Aspekte und die Einzelhandelsstruktur untersucht, sowie einen Rahmenplan erstellt, der die Untersuchungen berücksichtigt und der die Grundlage der Gestaltungsmerkmale der künftigen Entwicklung darstellt.

Das Plangebiet befindet sich innerhalb des rechtskräftig ausgewiesenen Sanierungsgebiets „Bahnhof / Gewerbegebiet Süd“ mit den Zielen einer wirtschaftlichen Grundstücksnutzung, der Verbesserung der Erschließungsqualität, dem Ausbau der industrienahen Serviceangebote, der Verbesserung des Stadtbilds und des Arbeitsumfelds und die Entschärfung der Konflikte zwischen Gewerbe und Wohnnutzung.

Die Gesamtfläche beträgt ca. 4,5 ha und ist momentan zu 90% als Verkehrsfläche genutzt. Die Neuplanung sieht nun 27% als gewerbliche Bauflächen vor und 6% für den künftigen ZOB. Die übrigen Flächen verteilen sich auf den Straßenverkehr, die Parkierung, die Platzflächen und die Bahn.

Für die Umsetzung des Projekts ist eine Änderung des vorhandenen Flächennutzungsplans und des Bebauungsplans erforderlich. Es wird vorgeschlagen in mehreren Abschnitten die Umsetzung zu realisieren. Sofern eine zügige Räumung der Flächen möglich ist, kann als 1. Fläche das Gebiet zwischen der Brücke der B 295 und dem Bahnhof als Baufläche 1 (1.BA 3 Bauteile +Empfangsgebäude) entwickelt werden. Der Baubeginn soll 2014 erfolgen. Nach der Fertigstellung der ersten 3 Gebäude und des neuen ZOB’s, sowie des Umbaus des vorhandenen Aufzugturms soll die Entwicklung der 2. Baufläche östlich des Bahnhofs bis an die Gerlinger Straße erfolgen (2.BA 3 Bauteile+Buslinie Süd).

Mit dem Abbruch der Gebäude an der Stuttgarter Straße wurde die Fläche als Altlastenverdachtsfläche festgestellt. Im Bereich des Knotens Stuttgarter Straße / Gerlinger Straße befindet sich eine Altlastenverdachtsfläche einer ehemaligen Tankstelle. Eine vollständige Bewertung erfolgt im Bauleitplanungsverfahren.


Rahmenplan - Baustruktur

Der Rahmenplan für den Bahnhof Ditzingen ist in verschiedene Bereiche mit unterschiedlichen Gebäudestrukturen gegliedert, die sich um den ZOB, den Bahnhofsvorplatz und den Quartiersplatz gruppieren. Im Westen ist ein größeres Einzelhandelsgebäude vorgesehen. Um das ehemalige Empfangsgebäude entlang der Bahnlinie entwickeln sich weitere 3-geschossige Baukörper mit Einzelhandels- und Büronutzungen. Das Gebäude an der Gerlinger Straße / Ecke Stuttgarter Straße bildet als turmartiges Gebäude mit 8 Geschossen das neue Entrée der Stadt. Das Quartier wird als Wohn,- Einzelhandels –und Geschäftszentrum entwickelt mit einem hohen Anspruch an das Stadtbild. Der künftige Bahnhofsvorplatz mit dem ehemaligen Empfangsgebäude und den vorhandenen Platanen wird auch weiterhin geprägt sein als Verkehrsplatz. Ziel ist es den Platz gestalterisch aufzuwerten und zu begrünen. Der ZOB wird durch die erforderlichen Beläge eher technisch geprägt sein.

Lageplan

 

Rahmenplan - Verkehr

Das Gebiet nördlich der Bahn wird zum einen durch die Stuttgarter Straße zum anderen durch die Gerlinger Straße erschlossen. Die Erschließung des südlichen Gebietes erfolgt durch die Siemensstraße. Der künftige Ausbaustandard soll auch den Belangen des Bus- und Lkw-Verkehr gerecht werden und als wichtige Verbindung zwischen Markt- und Autenstraße sowie der Gartenstraße als Teil des City-Rings dienen. Dabei sollen alle Verkehrsarten Berücksichtigung finden. Die Stuttgarter Straße wird erneuert und soll zwei Fahrradschutzstreifen erhalten. Der Knoten Stuttgarter Straße / Johannes-Fuchs-Straße wird als Kreisverkehr ausgebaut. Die Gerlinger Straße wird ebenfalls angepasst. Hier werden an der Nordseite Stellplätze vorgesehen. Um eine Entflechtung der Verkehrsarten zu erzielen soll eine neue private Erschließungsstraße zwischen den neu geplanten Gebäuden und der Bahnlinie errichtet werden. Geplant ist, dass die nördlichen Bereiche des Bahnhofsareals überwiegend dem Fußgänger und Radfahrer dienen und eine entsprechende Fußgängerzone erhalten (Bahnhofsplatz, Quartiersplatz), während die Anlieferung des Gewerbes und des Einzelhandels ausschließlich über die südliche, private Servicestraße erfolgt.

Radfahrer / Fußgänger
Der Bahnhof ist wesentlicher Bestandteil einer künftigen Mobilitätsstrategie. Hier bündeln sich wesentliche Verkehrsarten wie Öffentlicher Personennahverkehr (Bus und Bahn), Taxi und Car-Sharing. Derzeit befinden sich im Bahnhofsbereich 120 offene und teilüberdachte Fahrradabstellplätze
und 25 abschließbare Fahrradboxen. Künftig sollen ebenfalls ca. 120 offene und teilüberdachte
Fahrradabstellplätze angeboten werden. Der Anteil an abschließbaren Fahrradboxen soll erhöht werden. Derzeit sind 40 vorgesehen. Die Flächen für die Boxen werden am künftigen neuen Zugang zum Bahnsteig an der Westseite konzentriert. Auch südliche werden am Bedarf orientiert Flächen für Fahrräder und Boxen nachgewiesen. Entlang der Stuttgarter Straße werden Fahrradschutzstreifen vorgesehen. Der Bereich nördlich der Gebäude bis zur Stuttgarter Straße soll fußgänger- und radfahrerfreundlich ausgebaut werden. Bei der Umsetzung des Projekts werden die Belange der Seh- und Gehbehinderten (Barrierefreiheit) berücksichtigt.

Ruhender Verkehr
Im gesamten Bahnhofsareal nördlich der Bahn sind ca. 440 Stellplätze vorgesehen. Für die geplanten Nutzungen sind baurechtlich ca. 200 Stellplätze erforderlich. Nachgewiesen werden derzeit ca. 290 Stellplätze. Für P+R sollen ca. 120 Stellplätze in Bauteil 1 vorgesehen werden (eigenes Parkdeck) sowie mindestens 90 Stellplätze südlich der Bahnlinie. Insgesamt sind zudem 30 ebenerdige Stellplätze auf unterschiedlichen Bereichen vorgesehen. Die heute vorhandenen Kurzzeitparker werden nach Möglichkeit weitgehend erhalten. Im aktuellen Rahmenplan sind ca. 23 Kurzzeitparker vorgesehen. Als besondere Form des Kurzzeitparkens werden davon 8 sogenannte Kiss and- Ride-Parkplätze angeboten, welche eine kürzere Parkdauer aufweisen. Für Taxis werden insgesamt 4 Stellplätze nachgewiesen. Dies entspricht dem heutigen Stand.Für Busse sind wie auch heute schon Busstandplätze 2 Standplätze geplant, um die Pausenzeiten zwischen den jeweiligen Fahrten zu überbrücken. Derzeit sind 2-3 Standplätze für Car-Sharing vorgesehen. Eine öffentliche Toilettenanlage soll im Bauteil 1 der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden.


Rahmenplan - Parkierung

2006 und 2007 wurde der Verkehrsentwicklungsplan 2020 vom Büro Stadt- und Verkehrsplanung aufgestellt, der mittel- bis langfristig eine Verbesserung des Angebots an P+R Plätzen als erforderlich ansieht. Aufgrund der Neuordnung des Bahnhofsareals, der Veränderungen in der Buslinienführung im Bereich Gewerbegebiet Süd und der Erweiterung des Gewerbegebietes Süd, welches im Rahmen des integrierten Stadtentwicklungskonzepts für das Gewerbegebiet Süd bearbeitet wurde, ist die Parkraumsituation in der Ditzinger Kernstadt sowie im Bereich Bahnhof Ditzingen erhoben und bewertet worden. Die Untersuchung ergab für den Teilaspekt Park und Ride, dass insgesamt 210 Stellplätze erforderlich sind, um den Bedarf abzudecken. Dabei werden nördlich der Bahnlinie 120 Stellplätze empfohlen, südlich der Bahnlinie 90. Die Parkplätze nördlich der Bahn sollen in das Parkdeck des geplanten Einkaufszentrums (Bauteil 1) integriert werden. Durch ein abgestimmtes Parkzeitkonzept könnten die Parkplätze sowohl von P+R Nutzern als auch von Kunden des Einkaufzentrums genutzt werden. Bei einem langfristig weitergehenden Bedarf besteht die Möglichkeit im südwestlichen Bahnhofsareal auf der Fläche der ehemaligen Zuckerrübenverladerampe eine Stellplatzanlage zu erstellen.
 
Im gesamten Bahnhofsareal nördlich der Bahn sind ca. 440 Stellplätze vorgesehen. Für die geplanten Nutzungen sind baurechtlich 200 Stellplätze erforderlich, für P+R 120 Stellplätze in Bauteil 1 und 90 Stellplätze südlich der Bahnlinie, sowie 30 ebenerdige Stellplätze auf verschiedene Bereiche aufgeteilt. Die vorhandenen Kurzzeitparker werden weitgehend erhalten - geplant sind 23, davon 8 Parkplätze als kiss and ride Parkplätze mit kürzerer Parkdauer. Insgesamt sind 4 Taxi Stellplätze vorgesehen - dies entspricht dem heutigen Stand. Derzeit sind 2 Standplätze für car-sharing berücksichtigt. Für Busse sind wie auch heute schon 2 Standplätze geplant, um die Pausenzeiten zwischen den Fahrten zu überbrücken.

Rahmenplan Parkierung