Wildbienen besiedeln Beachsport-Anlage Lehmgrube

Frühlings-Seidenbiene
Aus diesem Grund muss die Beachsport-Anlage bis zum Abschluss der Bruttätigkeit der Bienen Mitte Mai gesperrt werden.

Nach mehreren Meldungen über die Beobachtung von Sandwespen konnten die auf der Sandfläche herumschwirrenden Insekten als Wildbienen identifiziert werden.

Von einem Spezialisten wurden die Arten Frühlings-Seidenbiene (Colletes cunicularius) und die zu dieser Spezies gehörende brutschmarotzende Blutbiene (Sphecodes albilabris) erkannt.


Frühlings-Seidenbiene Frühlings-Blutbiene

Die Frühlings-Seidenbiene ist mit 11-14mm Größe eine der größten heimischen Seidenbienen und ähnelt sehr einer Honigbiene. Sie nistet auf offenen Sandflächen und fliegt zur Nahrungsaufnahme in die Umgebung. Im zeitigen Frühjahr sammeln die Weibchen Weidenpollen. Ab Mitte April bestäubt die Frühlings-Seidenbiene auch Obstbäume und gehört damit zu den besonders nützlichen Insektenarten. Mitte Mai sterben die erwachsenen Bienen ab, die neue Generation überwintert in den Brutzellen im Boden. Im kommenden Frühjahr schlüpft dann aus den Brutzellen die nächste Generation, und der Lebenszyklus dieser imposanten Bienenart beginnt von neuem.

Die Weibchen der Frühlings-Blutbiene schmuggeln in Abwesenheit der Seidenbiene ihre Eier in deren Brutzellen im Boden. Dort entwickeln sich ihre Larven vom Larvenproviant ihres Wirts, dessen Eilarve verhungert.

Wildbienen sind durch die Bundesartenschutzverordnung und das Bundesnaturschutzgesetz gesetzlich geschützt. Es ist verboten, die Tiere, ihre Larven oder ihre Brut zu schädigen oder zu töten.

Obwohl die Frühlings-Seidenbiene, wie alle nicht staatenbildenden Wildbienenarten, kein aggressives Verhalten zeigt, kann man durchaus auch von Wildbienen gestochen werden, falls man z.B. barfuß auf ein am Boden sitzendes Tier tritt. Stiche von Wildbienen sind in der Regel zwar weniger schmerzhaft als Wespen- oder Honigbienenstiche, können aber bei Allergikern zu ernsthaften Reaktionen führen.

30.04.2012

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