Urgestein des Amateur-Boxsports Ernst Benkesser mit der Ehrennadel des Landes Baden-Württemberg ausgezeichnet
Angeregt durch den Präsidenten des Boxverbands Baden-Württemberg, Jürgen Wiedemann, hat auf Vorschlag der Stadt Ditzingen der Ministerpräsident des Landes Baden-Württemberg Ernst Benkesser die Ehrennadel des Landes Baden-Württemberg verliehen.
Mit der Auszeichnung wird das Wirken einer Persönlichkeit gewürdigt, die sich durch ihr langjähriges ehrenamtliches Engagement in vorbildlicher Weise um die Belange des Amateur-Box-Sports und damit verbunden, um das öffentliche Wohl verdient gemacht hat.
Im Rahmen eines Empfanges der Stadt Ditzingen überreichte Oberbürgermeister Michael Makurath am 14. November 2012, im Auftrag des Ministerpräsidenten, Ernst Benkesser die verdiente Auszeichnung. Neben zahlreichen Angehörigen, Freunden und langjährigen Wegbegleitern des zu Ehrenden nahmen auch Vertreter des Gemeinderates und der Ortsvorsteher von Heimerdingen, Fritz Hämmerle, an dieser Feierstunde teil.
In seiner Begrüßung zeigte sich Oberbürgermeister Michael Makurath darüber erfreut, mit Ernst Benkesser eine außergewöhnliche Persönlichkeit aus Heimerdingen für ihr langjähriges vorbildliches ehrenamtliches Engagement ehren zu dürfen – dazu passend noch in der Aula der Sporthalle Heimerdingen. In seiner Ansprache hob Oberbürgermeister Makurath die besonderen Verdienste von Ernst Benkesser zum Wohle des Boxsports hervor.
Angefangen mit dem Boxen hat Ernst Benkesser als 15-Jähriger und schloss sich dem ältesten württembergischen Boxverein, dem VfK Germania Stuttgart, an.
Von 1959 bis 1975 bestritt Ernst Benkesser als aktiver Sportler 92 Boxkämpfe, von denen er lediglich 17 verlor. Nach seiner Laufbahn als Boxer betätigte er sich ehrenamtlich als Schriftführer und 1. Vorsitzender des VfK Germania Stuttgart.
Außerdem war er von 1970 bis 1993 Kassenprüfer und Beisitzer beim Württembergischen Amateur-Box Verband und ist bis heute der Vizepräsident des Baden-Württembergischen Amateur-Box Verbands.
Um die Ziele des Baden-Württembergischen-Amateur-Box-Verbands zu verwirklichen, ist Herr Benkesser bei fast allen Veranstaltungen, teilweise auch in den benachbarten Bundesländern anzutreffen.
Im Jahr 1995 organisierte er in Stuttgart die bundesweit erste reine Frauenboxveranstaltung.
Herr Benkesser zeichnet sich auch durch seine langjährige, sehr gute Jugendarbeit aus, insbesondere widmete er sich Jugendlichen mit Migrationshintergrund. In Zusammenarbeit mit der Stuttgarter Polizei war er maßgeblich am Boxprojekt BIO beteiligt, bei dem es um Gewaltprävention ging. Ebenso besteht eine enge Kooperation mit dem Jugendhaus Stuttgart-Heslach, die sich auch die Gewaltprävention zum Ziel gesetzt hat. Außerdem gibt es eine enge Zusammenarbeit mit Stuttgarter Schulen.
Herr Benkesser geht vorurteilsfrei mit den Jugendlichen im Verein um. Erst letztes Jahr hat Herr Benkesser im Trainerstab durchgesetzt, dass Mädchen und Frauen muslimischen Glaubens mit Kopftuch trainieren dürfen.
Bei den internationalen Meisterschaften, die speziell für Jugendliche mit Migrationshintergrund durchgeführt werden, war er maßgeblich an der Organisation beteiligt.
Ernst Benkesser hat durch sein vielfältiges und außergewöhnliches ehrenamtliches Engagement und seinen hohen persönlichen Einsatz herausragende Leistungen in verantwortlicher Position im Württembergischen Amateur-Box-Verband und in der VfK Germania Stuttgart erbracht.
In den Jahren seines ehrenamtlichen Wirkens ist Herr Benkesser auch über die sportliche Ebene hinaus zu einem Begriff geworden und hat bleibende Impulse in der Arbeit mit Jugendlichen gesetzt. Sein Wirken um die stetige Weiterentwicklung der Ziele im Verein und auf Ebene des Amateur-Boxverbandes, insbesondere der Jugendarbeit, wird mit der Auszeichnung der Landesehrennadel in besonderer Weise gewürdigt.
Herr Benkesser erhielt bereits 1988 die Goldene Ehrennadel des Württembergischen Amateur-Box Verbands e.V. und im Jahre 1990 die Goldene Ehrennadel des Deutschen Box-Sport-Verbands.
2011 wurde ihm die Silberne Verdienstnadel des Deutschen Box-Sport-Verbandes überreicht.
In seiner Ansprache würdigte der Oberbürgermeister Ernst Benkesser als vorbildliche Persönlichkeit, die sich weit über das normale und erwartbare Maß für die Belange des Ehrenamts und damit um das Allgemeinwohl verdient gemacht habe. Er sei mit seiner hilfsbereiten Art, mit der er sich einsetze und durch die Nachhaltigkeit seines Engagements herausragendes Vorbild des Ehrenamtes.
Herr Benkesser habe es verstanden, dass Boxen auch ein Sport für Frauen sein kann und gilt somit als Pionier zur Einführung dieser Sportart. Der Hintergrund und die Sprache der Personen seien ihm egal. Er forderte und förderte seine Schützlinge auch wenn es nicht immer einfach sei. Er habe es bestens Verstanden, die Jugendlichen jeden Tag aufs Neue für den Sport zu begeistern, so der Oberbürgermeister.
Sein enormer Einsatz für den Boxsport habe ihn zu einem Vorbild für andere ehrenamtlich Tätige gemacht und die Vaterfigur fülle er durch seine Erfahrung und seinen Willen vorbildlich aus.
Mit Freude überreichte Oberbürgermeister Makurath Herrn Benkesser die Ehrennadel des Landes Baden-Württemberg. Nach der förmlichen Auszeichnung nahm auch der Präsidenten des Boxverbands Baden-Württemberg, Jürgen Wiedemann, in einem Grußwort die Gelegenheit wahr, die Verdienste von Ernst Benkesser zu würdigen und ihm hierfür Dank und Anerkennung auszusprechen. Erst durch Herrn Benkesser wären der Generationenwechsel und die Fusion der württembergischen und badischen Verbände zum Boxverband Baden-Württemberg möglich gewesen.
Ernst Benkesser bedankte sich für die Auszeichnung und die Würdigung seines ehrenamtlichen Engagements, dessen Ausübung ihm ohne die Unterstützung seiner Frau nicht möglich gewesen wäre. Spontan regte er an, einen Amateur-Boxkampf in der schönen Heimerdinger Sporthalle zu veranstalten.
In hervorragender Weise musikalisch umrahmt wurde die Feierstunde von einem Klarinettenensemble der Jugendmusikschule Ditzingen e.V., unter Leitung von Bernhard Schleiß.
20.11.2012
