Verleihung des Bürgerpreises der Stadt Ditzingen im Rahmen des Neujahrsempfanges am 20. Januar 2008

OB Makurath und die ehrenamtlichen Helferinnen der Kleiderkammer
Kleiderkammer Ditzingen wurde mit dem Bürgerpreis der Stadt Ditzingen ausgezeichnet

Der Gemeinderat der Stadt Ditzingen hat am 18. Dezember 2007 den Beschluss gefasst, den Bürgerpreis der Stadt Ditzingen der Kleiderkammer Ditzingen für die vorbildliche ehrenamtliche Arbeit zur Unterstützung bedürftiger Menschen zu verleihen. Der Preis ist mit einem Geldbetrag von 3.000 Euro ausgestattet.

Die Bürgermedaille der Stadt Ditzingen wurde in diesem Jahr nicht vergeben.

Im Rahmen des Neujahrsempfangs am 20. Januar 2008 hat Oberbürgermeister Michael Makurath der Kleiderkammer Ditzingen die verdiente Auszeichnung überreicht und die in vielfältiger Weise geleisteten Verdienste um das Wohl der Allgemeinheit gewürdigt. Die Kleiderkammer Ditzingen ist die vierte Gruppe, die für gemeinnütziges Handeln und ihr Engagement für das Gemeinwesen mit dem Bürgerpreis ausgezeichnet wurde.

Ehrenamtliches Engagement der Kleiderkammer Ditzingen

Der Sozialausschuss der Katholischen Kirchengemeinde St. Maria in Ditzingen hat im Herbst 1997 beschlossen, eine „Kleiderkammer für bedürftige Menschen“ einzurichten. Sie sollte zunächst monatlich an zwei Nachmittagen geöffnet werden. „Alles wird zu einem geringen Preis verkauft, aber nicht verschenkt. Die Preise sind gestaffelt von 0,50 DM bis 30 DM, je nach Kleidungsstück. Besucher müssen sich ausweisen und evtl. Berechtigungsschein vom Sozialamt vorweisen. Die Einnahmen werden anderen caritativen Zwecken zugeführt werden.“, heißt es in einer ersten Veröffentlichung der katholischen Kirchengemeinde Ditzingen, in der die Bevölkerung zu Kleiderspenden aufgerufen wurde.

Die Kleiderkammer wurde dann im November 1997 im Untergeschoss der Wilhelmschule eröffnet. 17 Frauen und ein Mann waren unter der Leitung der damaligen Rektorin der Wilhelmschule und Vorsitzenden des Ausschusses für Soziales und Kontakte der Katholischen Kirchengemeinde, Frau Sigrid Achi, angetreten, das ehrgeizige Projekt in die Tat umzusetzen.

Seither versorgt die Kleiderkammer an jedem Montag Nachmittag Menschen mit geringem Einkommen mit gebrauchten, aber durchaus tragbaren Kleidungsstücken und Schuhen. Viele der heute ca. 20 ehrenamtlichen Helferinnen sind von Anfang an dabei. Mehrsprachige Handzettel weisen auch ausländischen Mitbürgerinnen und Mitbürgern den Weg. Nach 10 Jahren hat die Einrichtung im letzten Herbst den Keller der Wilhelmschule verlassen und ist in das Gebäude Gerlinger Straße 35 umgezogen.

Die ehrenamtlichen Helferinnen der Kleiderkammer waren auch stets bereit, da zu helfen, wo Hilfe auch außerhalb Ditzingens gebraucht wurde. Als im Sommer 2002 viele Städte im Osten vom Hochwasser verwüstet wurden, stellten sich die ehrenamtlichen Helferinnen der Kleiderkammer in den Dienst der Aktion „Ditzingen hilft Grimma“. Die Flure und Klassenzimmer der Wilhelmschule dienten als Sammelstelle für Hilfsgüter aller Art, die von den Helferinnen der Kleiderkammer gesichtet und verpackt wurden. Als ein 14 Meter langer LKW am 26. August 2002 die Hilfsgüter nach Grimma aufbrach, waren die Helferinnen „am Rande ihrer Kräfte“.

Als drei Monate später ehemalige Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter aus Polen und der Ukraine zu Gast in Ditzingen waren, haben die Helferinnen der Kleiderkammer die Gäste, die z.T. ohne jedes Gepäck angereist waren, mit allem ausgestattet, was gewünscht und notwendig war.

Die Arbeit der Kleiderkammer Ditzingen ist ein wichtiger Baustein des ehrenamtlichen sozialen Netzwerks Ditzingen. Sie wird für ihre langjährige und wichtige Arbeit mit dem Bürgerpreis der Stadt Ditzingen ausgezeichnet.

21.01.2008

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