Nach 60 Jahren

Erneute Begegnungen mit ehemaligen Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeitern

Pünktlich um 10.55 landete am Montag die Maschine aus Kiew auf dem Frankfurter Flughafen, eine Stunde später trafen die Gäste aus Warschau ein. Elf ehemalige Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter, neun aus der Ukraine und zwei aus Polen, hatten sich auf den Weg gemacht, um nach 60 Jahren den Ort zu besuchen, der ihnen soviel bedeutet, dass sie auch im hohen Alter die Strapazen einer langen Reise auf sich genommen haben. Nach einer Busfahrt bei herrlichem Sonnenschein traf die Gruppe am Nachmittag in Ditzingen ein. Am Abend stand der offizielle Empfang durch Oberbürgermeister Michael Makurath und Vertreterinnen und Vertreter des Gemeinderates auf dem Programm.
Oberbürgermeister Makurath begrüßte die Gäste im Namen des Gemeinderates, der die Einladung an die Menschen, die während des Zweiten Weltkrieges nach Ditzingen verschleppt und hier zur Arbeit gezwungen wurden, im Februar 2002 ausgesprochen hatte. Die Antwort der Gäste ließ nicht lange auf sich warten. Olexandr Voronkin, Vertreter der Ukrainischen Nationalstiftung, bedankte sich für die Einladung und überreichte Oberbürgermeister Makurath eine Teller der Stiftung sowie ein gesundheitsförderndes Elixier. Einer der Gäste, Herr Kindrat Murawskij, fand bewegenden Worte des Dankes für die Einladung. Er schilderte die guten Erinnerungen an die Familie, bei der er seine Zeit in Ditzingen verbringen musste. Groß war die Freude, als das lang erwartete Treffen mit dem Sohn dieser Familie noch am Abend zu Stande kam. Bilder wurden herum gezeigt und viel geredet wurde von damals, als sie achtzehn und acht Jahre alt waren. Eben vor 60 Jahren...

16.09.2003

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