Schwäbische Küche

Küche der vorletzten Jahrhundertwende
Ausstellung im Stadtmuseum Ditzingen
12. Oktober 2007 bis 17. Februar 2008


Das Stadtmuseum Ditzingen besitzt umfangreiche Sammlungsbestände, die dem Publikum normalerweise verborgen sind. Für die neue Wechselausstellung "Schwäbische Küche" wurde viel Material aus dem Magazin ans Licht geholt und vom Staub der Jahre befreit. Einige der gezeigten Exponate sind aus unserem Leben nicht mehr weg zu denken, die meisten sind uns heute weitgehend unbekannt.

Bei dem Stichwort "Schwäbische Küche" kommen sofort Spätzle, Maultaschen und Rostbraten in den Sinn. Die Ausstellung im Stadtmuseum beschränkt sich jedoch nicht auf die Betrachtung der verschiedenen Gerichte und ihre Zubereitung. Sie zeigt vielmehr die Zusammenhänge auf, die zwischen der bäuerlichen Lebensweise und den täglichen Speisen bestehen.

Äpfel aus Chile und Spargel an Silvester - heute ist nahezu alles immer verfügbar. Viele der für unsere Ernährung eigentlich grundlegende Kenntnisse - z.B. wann welches Obst und Gemüse bei uns reif ist - sind verloren gegangen bzw. heute nicht mehr wichtig. Die Ausstellung greift dieses alte Wissen auf und erinnert an inzwischen fast unbekannt gewordene Küchengeräte und Arbeitsweisen.

Die Ausstellung zeigt mit einem Blick in die Zeit um 1900, wie sehr die täglichen Mahlzeiten der Menschen in Ditzingen damals von den Lebensmitteln aus dem eigenen Garten und damit von den Jahreszeiten abhingen. Darin lassen sich die Wurzeln vieler schwäbischer Gerichte ausmachen. Dem Reichtum an Mehlspeisen wird genauso nachgespürt wie der Herstellung von Sauerkraut, und auch das Brotbacken bleibt nicht unerwähnt. Die Ausstellung gibt so einen Einblick in den Raum "Küche" mit seiner Ausstattung, betrachtet aber auch die typischen Arbeitsschritte und Mahlzeiten, welche die bäuerliche Schwäbische Küche in Ditzingen prägten.

Zentrales Element der Ausstellung ist eine Küche der vorletzten Jahrhundertwende mit ihrer typischen Einrichtung, zu einer Zeit, in der noch ohne Thermomix und Mikrowelle gekocht wurde, dafür aber Kaffeeröster und Schlagbutterfass zum Einsatz kamen.

Daneben lädt die Ausstellung die Besucher ein, Gerichte und zum Teil längst vergessene Arbeitsschritte der verschiedenen Jahreszeiten kennen zu lernen. Die reiche Ernte im Herbst brachte es mit sich, dass verschiedene Verfahren zur Konservierung entstanden, die anhand der typischen Geräte vorgestellt werden: das Einstampfen von Kraut oder das Trocknen von Obst und Gemüse. Nur so konnte die Versorgung für den Winter gesichert werden, wenn der eigene Garten kein Obst und Gemüse mehr lieferte. Mehlspeisen spielten dann eine wichtige Rolle. Dies belegen u.a. die zahlreichen Geräte zur Spätzleherstellung. Im Frühling wuchs endlich wieder frisches Gemüse. Sommerzeit war schließlich Beerenzeit und auch dafür werden verschiedene Wege der Konservierung gezeigt. Neben Einmachtopf und Dampfentsafter sind Bohnenschnitzler und Fruchtpresse zu sehen.

Ergänzt wird die Präsentation durch Fotos aus vergangenen Zeiten und alte Kochbücher, u.a. das der "Landschaftsköchin" (für die Landtagsabgeordneten) des Herzogtums Württemberg, die bereits vor 1900 Morcheln und Austern zubereitete. Typische Gerüche begleiten die Besucher auf ihrer Reise in die Vergangenheit und durch die Jahreszeiten.

Die Ausstellung wird am Freitag, 12. Oktober, 19.00 Uhr im Stadtmuseum eröffnet

Das Museum ist geöffnet:

Sonntag 14-17 Uhr

Dienstag und Donnerstag 14-18 Uhr

Eintritt frei

09.10.2007

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