Sozialhilfeempfänger aus Ditzingen leisten gemeinnützige Tätigkeit zum Wohle der Gesellschaft

- Stadt Ditzingen schafft Rahmenbedingungen für eine Beschäftigung von Langzeitarbeitslosen mit dem Projekt "Saubere Stadt" -

Seit einigen Monaten bietet die Stadt Ditzingen am Ort lebenden Sozialhilfeempfängern durch das Angebot einer gemeinnützigen Tätigkeit die Möglichkeit, sich während der kritischen Zeit der Arbeitslosigkeit in sinnvoller Weise zu betätigen. Vor dem Hintergrund, dass Langzeitarbeitslose, die gesundheitlich dazu in der Lage sind einer Tätigkeit nachzugehen, froh darüber sind, ihre Zeit und Kraft sinnvoll zu nutzen und damit ein Mindestmaß an Selbstbestätigung und Selbstwertgefühl zu erhalten, hat das Sozialamt Ditzingen in Kooperation mit dem städtischen Betriebshof das Projekt „Saubere Stadt“ – Einsatz von Sozialhilfeempfängern für gemeinnützigeTätigkeit entwickelt und initiiert.

Gegenwärtig werden vom Sozialamt Ditzingen 267 Empfänger von laufender Hilfe zum Lebensunterhalt nach dem Bundessozialhilfegesetz (BSHG) betreut.

In einem ersten Versuch wurden 21 in Frage kommende Hilfeempfänger vom Sozialamt angeschrieben und aufgefordert, an dem Projekt teilzunehmen.

Auswahlkriterien für die Berücksichtigung im Projekt sind, dass man länger als ein halbes Jahr Sozialhilfe bezieht, arbeitsfähig und nicht wegen Kindeserziehung oder wegen gesundheitlicher Probleme eingeschränkt ist. Von den zur Teilnahme an dem Projekt aufgeforderten Hilfeempfängern zeigten nahezu alle Bereitschaft dafür, gemeinnützig zu arbeiten. Der überwiegende Teil äußerte sich sehr positiv über dieses Angebot und zeigte sich froh darüber, wieder etwas Sinnvolles für das Gemeinwohl, aber auch für sich selbst leisten zu können.. Nur wenige der angeschriebenen Personen mußten aus gesundheitlichen oder anderen Gründen das Angebot ablehnen. Lediglich zwei Personen weigerten sich, sich an dem Projekt zu beteiligen. Eine Weigerung ohne Grund kann zur Folge haben, dass nach dem BSHG die Sozialhilfe gekürzt und im Wiederholungsfall sogar eingestellt wird. Die Vergütung der geleisteten Arbeit erfolgt durch die Stadt Ditzingen, jedoch nicht durch das Sozialamt. Die Entschädigung ist in der Höhe und im zeitlichen Umfang gebunden. Sie beträgt 2,00 € pro Stunde bei max. 70 Stunden im Monat. Die Entschädigung ist sowohl bei der Sozialhilfe als auch beim Arbeitsamt anzugeben, wenn Leistungen vom Arbeitsamt gewährt werden. Jedoch ist die Vergütung anrechnungsfrei, d.h. das zur Verfügung stehende Geld erhöht sich um den Betrag, den der gemeinnützig Tätige für seine Arbeit ausbezahlt bekommt. Um die Projektteilnehmer sinnvoll in die Arbeitsprozesse des städtischen Betriebshof eingliedern zu können, werden diese nach einem Vorstellungsgespräch entsprechend ihrer Befähigung und nicht zuletzt auch unter Berücksichtigung persönlicher Einschränkungen in verschiedene Arbeitsgruppen des städtischen Betriebshofes eingeteilt. Dabei werden ihnen gemeinnützige Arbeiten zugewiesen, die in Begleitung der Gruppe der festangestellten Mitarbeiter des Betriebshofes erledigt werden. Die gemeinnützige Arbeit ersetzt jedoch nicht die Tätigkeiten und Arbeiten, die durch die Stadtverwaltung sowieso zu erledigen sind. Auch wird durch den Einsatz der Sozialhilfeempfänger keine andere Arbeitskraft im städtischen Betriebshof eingespart. Bei der stetigen Zunahme an Belastungen und Aufgaben, die von den Mitarbeitern des städtischen Betriebshofes zu erbringen sind, können mit der Unterstützung der arbeitswilligen Hilfeempfänger die gegebenen Arbeitsbelastungen ein wenig kompensiert werden. So werden im Rahmen des Projektes folgende Arbeiten erledigt:

- Mithilfe bei der Grünflächenpflege durch Ausführung einfacher gärtnerischer Arbeiten

- Unterstützung bei der Stadtreinigung wie Mülleimer leeren, wilden Müll beseitigen, Gehwegreinigung

- Unterstützung bei der Reparatur und Instandsetzung von Spielgeräten sowie beim Aufstellen oder Reparieren von Verkehrs- und anderen schildern.

- „Springerfunktion“, d.h. Unterstützung der Arbeit der Einsatzteams des Betriebshofs

- Einsatz in der Fahrzeugpflege und –wartung im Bereich der Kfz-Werkstatt im Betriebshof.

Nach den sehr positiven Erfahrungen in den zurückliegenden Wochen und Monaten hat sich das Projekt „Saubere Stadt“ – gemeinnütziger Einsatz von Sozialhilfeempfängern durchweg bewährt und soll dauerhaft als fester Bestandteile zur Unterstützung und Integration der hilfsbedüftigen Menschen am Ort beibehalten werden.

Nähere Informationen zum Projekt können beim Leiter des städtischen Betriebshofes, Herrn Stricker, Tel.: 07156/164-350 oder Herrn Trefz, Tel.: 164-350 sowie beim Leiter der Abteilung Sozialhilfe im Ordnungs- und Sozialamt, Herrn Prinz, Tel.: 164-127 erfragt werden

05.10.2004

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