Pressegespräch mit Oberbürgermeister Michael Makurath am 27. Juli 2000

1. Fortschreibung des Flächennutzungsplanes 2015 mit integriertem Landschaftsplan der Stadt Ditzingen

Mit einer in alle Haushalte verteilten Informationsbroschüre wurde Anfang März auf das Verfahren zur Fortschreibung des Flächennutzungsplanes aufmerksam gemacht. Sie stellte die Grundlagen des Verfahrens und die wesentlichen Aussagen des Flächennutzungsplanes dar, um allen Bürgerinnen und Bürgern den Einstieg in die schwierige Materie zu erleichtern. Daran anschließend fanden in allen Ortsteilen zur Vertiefung der öffentlichen Diskussion Bürgerinformationsveranstaltungen statt. Insgesamt haben über 300 Bürgerinnen und Bürger der Gesamtstadt Ditzingen die Chance genutzt, von der Landschaftsplanerin Frau Höfle, Werkgruppe Grün und von Herrn Fricke, Planzeit Erläuterungen zum Entstehen des Planwerkes zu erhalten. Insgesamt bestand in allen Ortsteilen weitgehendes Einverständnis mit den Bauflächenausweisungen. In Heimerdingen entzündete sich eine lebhafte Diskussion um die im Plan dargestellte Trassenführung der Ortsumfahrung und um die Differenzen zwischen den Vorschlägen zur städtebaulichen Weiterentwicklung aus dem KPS-Gutachten von 1992 sowie dem Vorentwurf des Flächennutzungsplanes. In Ditzingen standen Fragen zur zeitlichen Abwicklung und Realisierung der ausgewiesenen Wohnbauflächen im Vordergrund. Von Seiten der Landwirtschaft wurden vor allem die Aussagen des Landschaftsplanes zu den Suchfeldern für Maßnahmen zu Schutz, Pflege und Entwicklung von Landschaft und Boden kritisch hinterfragt.

Aktueller Stand des Verfahrens
Der Gemeinderat der Stadt Ditzingen hat in seiner Sitzung am 29. Februar 2000 dem Vorentwurf des Flächennutzungsplanes 2015 mit integriertem Landschaftsplan und dem Erläuterungsbericht vom Oktober 1999 mit den Korrekturen vom Februar 2000 zugestimmt. Im Zuge dessen fiel der Startschuss für die frühzeitige Bürgerbeteiligung. Wie eingangs beschrieben nahmen in diesem Verfahrensschritt zahlreiche Bürgerinnen und Bürger der Gesamtstadt die Gelegenheit wahr, in einem frühen Planungsstadium Anregungen und Bedenken mitzuteilen, die in die weitere Bearbeitung einfließen werden. Des weiteren wurde die Verwaltung beauftragt, die Beteiligung der Träger öffentlicher Belange nach § 4 (1) BauGB durchzuführen.
Die Werkgruppe Grünplan wurde mit der Erledigung der besonderen Leistungen beauftragt.

Weiteres Vorgehen
Zur Lösung der Problematik Ausgleichsflächen/Suchfelder werden im September/Oktober 2000 weitere Gespräche mit Vertretern der Landwirtschaft stattfinden. Gleichzeitig wird im Laufe des zweiten Halbjahres der Entwurf für den Flächennutzungsplan vorbereitet. Hierbei werden Anregungen aus der Bürgerbeteiligung bearbeitet und eingearbeitet sowie zur Abstimmung mit den Trägern öffentlicher Belange Gespräche geführt. Nach interner Abstimmung des Erläuterungsberichtes wird der Entwurf des Flächennutzungsplanes dem Gemeinderat zur Beschlussfassung vorgelegt. Danach folgt eine einmonatige öffentliche Auslegung als zweite Stufe der Bürger- und Trägerbeteiligung. Während dieser Zeit besteht die Möglichkeit, weitere Anregungen zu äußern.
Der Flächennutzungsplan ist ein wichtiges Steuerungsinstrument für die Stadtentwicklung der kommenden 15 Jahre, das aufbauend auf einer Landschaftsanalyse die bestehenden und künftigen Flächennutzungen aufeinander abstimmt.

2. Straßenbauprojekt Südumfahrung Hirschlanden

Nach Verabschiedung der Finanzierungsvereinbarung Stadt/Land durch den Gemeinderat am 13. Juli 1999 und des erfolgreichen Abschlusses des Erwerbes der für die Realisierung der Südrandstraße erforderlichen Grundstücke, welcher im Februar dieses Jahres abgeschlossen werden konnte, waren die Voraussetzungen für die Einleitung der weiteren Schritte und Maßnahmen für eine zügige und zeitnahe Vorbereitung des Baubeginns dieses Straßenbauprojektes gegeben. In den letzten Wochen und Monaten wurde die erforderliche Genehmigung und Freigabe des Richtlinienentwurfes durch das Verkehrsministerium Baden-Württemberg erteilt.

Aktueller Stand des Projektes
Entsprechend einer Vereinbarung mit dem Land Baden-Württemberg, vertreten durch das Straßenbauamt Besigheim und das Regierungspräsidium Stuttgart wurde zur Realisierung der Südumfahrung Hirschlanden festgelegt, dass die Stadt Ditzingen sämtliche Planungsleistungen zur Realisierung der Maßnahme erbringen wird. In weiteren Gesprächen wurde von der Straßenbauverwaltung signalisiert, dass sie als Baulastträger diese Maßnahme nicht durchführen können. Die Stadt Ditzingen wurde daher gebeten, die Maßnahme für das Land durchzuführen. Über die Durchführung der Straßenbaumaßnahme hat das Straßenbauamt Besigheim einen Vereinbarungsentwurf gefertigt, der in Abstimmung mit der Stadt verabschiedet wurde. Mit der Genehmigung dieser Durchführungsvereinbarung wurde gleichzeitig auch die Vergabe der Ausführungspläne zur Realisierung der Südrandstraße in die Wege geleitet. Der Gemeinderat hat noch vor der Sommerpause in seiner Sitzung am 18.7.2000 der Vereinbarung zwischen dem Land Baden-Württemberg, vertreten durch das Straßenbauamt Besigheim, der Stadt Ditzingen und der Firma Rombold & Gfröhrer zur Realisierung der Südumfahrung in Ditzingen-Hirschlanden zugestimmt. Der Auftrag für die Planungsleistung zur Fertigung der Ausführungsplanung wurde an das Ingenieurbüro Schwarz, Vaihingen/Enz und das Ingenieurbüro Bung, Heidelberg vergeben.

Weiteres Vorgehen
In den kommenden Wochen sind Gespräche mit den Vertretern des Straßenbauamtes Besigheim zur Konkretisierung der anstehenden Schritte und Maßnahmen auf der Grundlage der erfolgten Durchführungsvereinbarung geplant. Im zweiten Halbjahr 2000 werden die Büros Schwarz und Bung die Ausführungspläne fertigen, sodass im Anschluss daran die Ausschreibung und Vergabe der Straßenbaumaßnahme erfolgen kann. Abschließende Untersuchungen im Bereich der Trasse wird das Landesdenkmalamt nach Beendigung der Erntezeit durchführen. Voraussichtlicher Baubeginn Ende 2000/Frühjahr 2001.

3. Südumfahrung Heimerdingen

Siehe Pressemitteilung vom 26.7.2000 zum Ortstermin mit Herrn Landtagsabgeordneten Günther H. Oettinger am 26.7.2000.

4. Neue Innenstadt Ditzingen
Umgestaltung der Marktstraße

Nach der Fertigstellung der Westrandstraße Ditzingen konnte die Marktstraße entsprechend ihrer Zentrumsfunktion neu gestaltet werden. Auf der Grundlage des Verkehrskonzeptes, der funktionalen Rahmenplanung mit Standortanalyse und nicht zuletzt auch der unter Berücksichtigung der Vorgaben aus der Bürgerbeteiligung gefertigten Ausbaupläne wurden am 29. Februar 2000 durch den Gemeinderat die Bauarbeiten zur Umgestaltung der Marktstraße vergeben.

Aktueller Stand des Projektes
Nach Auftakt der Straßenbauarbeiten mit einem ersten Spatenstich am 30. März 2000 verlaufen seit dieser Zeit die Bauarbeiten weitgehend reibungs- und problemlos. Ebenso erfreulich verlaufen die Arbeiten auf der Grundlage des Bauzeitenplanes planmäßig und ohne Verzögerungen. Nach dem Bauzeitenplan sind während der Bauphase ab der 34. KW bis einschließlich 36. KW 2000 (21.8.–8.9.2000) eingeschränkte Bauferien mit reduziertem Baustellenbetrieb vorgesehen. Während des eingeschränkten Baustellenbetriebes werden planmäßig vorgesehene Pflasterarbeiten vorbereitet und durchgeführt.

Weiteres Vorgehen
Nach Ende der Bauferien werden ab der 37. KW 2000 die Bauarbeiten im Vollbetrieb fortgesetzt und unter der Voraussetzung, dass keine unvorhergesehenen Schwierigkeiten auftreten, Mitte November 2000 abgeschlossen.

5. Sportentwicklung in Ditzingen
- Trägermodell für das Sport- und Freizeitzentrum Seehansen -
- Sportförderungsrichtlinien -

Vor dem Hintergrund der eingeschränkten Leistungsfähigkeit des Haushaltes der Stadt Ditzingen und unter Berücksichtigung dessen, dass trotz positiver Rahmendaten der Konjunktur für die nahe Zukunft durch die politischen Vorgaben (Steuerreform) keine Verbesserung der laufenden Einnahmesituation zu erwarten ist, stellte sich die Aufgabe in allen Bereichen des städtischen Haushaltes, Einsparungspotentiale zu suchen, um die Handlungsfähigkeit der Stadt zu bewahren. Mit Blick auf die geplante Großinvestition, durch die Realsierung des Sport- und Freizeitzentrums Seehansen, den Sportflächenbedarf der Gesamtstadt auszugleichen, war es auch im Bereich des Sports notwendig, die aus diesem Vorhaben entstehenden Folgekosten durch Festlegung geeigneter Einsparungspotentiale in vertretbarem Umfang zu minimieren. Hierbei sollte auch die städtische Sportförderung überdacht werden, zumal in diesem Sektor einer der Investitionsschwerpunkte der kommenden Jahre liegen wird. Der Gemeinderat der Stadt Ditzingen hat daher in seiner Sitzung am 21.12.1999 über den Sport in Ditzingen diskutiert und die Verwaltung beauftragt, bis Frühjahr 2000 im Bereich der Sportförderung Einsparungspotentiale zu suchen und zu den dann erarbeiteten Vorschlägen ein Expertenhearing zu veranstalten. Gleichzeitig beschloss der Gemeinderat weitere Bau- und Vergabebeschlüsse für die Realisierung des Projektes Sport- und Freizeitzentrum Seehansen bis zum Abschluss der Beratungen für die Sportförderungsrichtlinien zurückzustellen.

Aktueller Stand des Projektes
Auf der Grundlage des Gemeinderatsbeschlusses wurden während des ersten Halbjahres 2000 geeignete Konzepte sowohl für ein Trägermodell für das Sport- und Freizeitzentrum Seehansen als auch für die Verabschiedung neuer Sportförderungsrichtlinien untersucht, mit Vertretern des Sports diskutiert und abgestimmt, jedoch auf das ursprünglich vorgesehene Expertenhearing verzichtet, da man sich auf praktikable Lösungen für Betreibermodelle für das Sport- und Freizeitzentrum Seehansen mit den Vertretern des Sports dem Grundsatz nach einigen konnte. Der Gemeinderat hat auf der Grundlage der von der Verwaltung vorgeschlagenen Möglichkeiten in seiner Sitzung am
27. Juni 2000 folgende Beschlüsse gefasst:

Zum Trägermodell für das Sport- und Freizeitzentrum Seehansen:
Als Trägermodell wird eine gGmbH festgelegt, an der sich die Stadt mit mehr als 50 % beteiligt. Gegenstand der gGmbH ist die Pflege und Unterhaltung aller städtischen Sportplätze und der Betrieb der geplanten Sporthalle im Seehansen. Hiervon ausgenommen ist die Pflege und Unterhaltung der Sportanlage Glemsaue.
Die gGmbH erhält einen jährlichen Zuschuss in der Summe der in den Sportförderungsrichtlinien festgelegten Pflege- und Betriebskostenzuschüsse zuzüglich des in der Vorlage genannten Zuschusses für die hauptamtliche Geschäftführung sowie eines in der Höhe noch festzulegenden Leistungssportzuschlages für die Pflege des Trumpf-Stadions. Die Verwaltung wird beauftragt, gemeinsam mit den Vereinen die entsprechenden organisatorischen und rechtlichen Schritte zur Umsetzung unverzüglich in die Wege zu leiten. Nach Abschluss der Vereinbarungen sind sofort Bau- und Vergabebeschlüsse zum Sport- und Freizeitzentrum Seehansen zu realisieren.

Zu den Sportförderungsrichtlinien:
Dem Entwurf der Sportförderungsrichtlinien wird mit folgenden Änderungen zustimmt:
- Einarbeitung eines Betriebskostenzuschusses von 130.000 DM für die Sporthalle Seehansen
- Streichung der Ziff. 7 – Förderung der Verwaltungskraft
- Kostenlose Überlassung der städtischen Grundstücke im Erbbaurecht (keine Erbbaupacht).
- Förderung von Jugendlichen im Verein mit vereinseigenen Sportanlagen mit 15 €.
Die ursprünglich angedachte Übertragung der Schlüsselgewalt in allen Sporthallen wurde zurückgestellt.

Weiteres Vorgehen
Auf der Grundlage dieses Beschlusses sind die Voraussetzungen gegeben, folgende Maßnahmen und Schritte zur Realisierung des Projektes Sport- und Freizeitzentrum Seehansen in die Wege zu leiten:
1. Einleitung von Gesprächen und Verhandlungen mit Vereinen und sonstigen in Frage kommenden Nutzergruppen sowie Vorbereitung und Abstimmung der organisatorischen und rechtlichen Punkte für die Bildung einer gGmbH.

2. Durchführung von Gesprächen und Verhandlungen mit Vertretern der SVGG in Hirschlanden-Schöckingen für die Übertragung des Vereinsheimes der SVGG an die Stadt Dtizingen und Übernahme der Vereinsgaststätte in der Sporthalle durch die SVGG.

3. Vorbereitung der Bau- und Vergabebeschlüsse sowie sonstiger Planungen für die Realisierung des ersten Bauabschnittes Sporthalle und ein Rasenspielfeld. Bei planmäßigem Verlauf sollen die Maßnahmen im Laufe des zweiten Halbjahres 2000 soweit abgeschlossen werden, dass ein Baubeginn im Führjahr/Frühsommer 2001 in die Wege geleitet werden kann.

6. Überbauung TSF-Sportplatz in Ditzingen

Anlässlich der schon länger andauernden Diskussionen zur Zukunft des Vereines TSF Ditzingen wurden bereits Mitte der 90er Jahre Überlegungen zur Aufwertung und Nutzung des Bereiches um Stadthalle, Hallenbad und Sportplatz angestellt. Bei der Untersuchung denkbarer Möglichkeiten wurden verschiedene miteinander verflochtene Fragenkomplexe untersucht.
- Überbauungsmöglichkeit des vorhandenen Sportplatzes
- Standort eines Ersatzplatzes
- Nutzung von Hallenbad (und Stadthallenareal)
- Aufwertung des Bereiches Ringwiesenstraße und Badweg

Teilentscheidungen wurden schon getroffen bzw. angestoßen. Mit Beschluss des Gemeinderates vom 28. Juli 1999 wurden weitere Untersuchungen beauftragt und Bearbeitungsschritte festgelegt, deren Ergebnisse dem Gemeinderat am 19. Juni 2000 vorgestellt wurden.

Aktueller Stand des Vorhabens
Der Gemeinderat fasste folgenden Beschluss:

Überbauung TSF-Platz
Es wird die Vorgehensweise A I - die Stadt hat das Planungsrecht und die TSF vermarktet die Fläche - weiter verfolgt.
Für die Fläche des heutigen TSF-Sportplatzes wird auf der Grundlage der Bebauungsvariante A ein Gutachter- und Angebotsverfahren durchgeführt, dessen Ergebnisse nach entsprechendem Fortschritt des Flächennutzungsplanverfahrens Grundlage für ein Bebauungsplanverfahren sein sollen.
Mit der TSF als Eigentümer des Grundstücks ist eine Vereinbarung über die Kostentragung für den Bau eines Ersatzsportplatzes und für die Bachverlegung für den Fall der Umnutzung der Sportfläche für Zwecke des Wohnungsbaues zu schließen.

Ersatzsportplatz
Für den Ersatzsportplatz wird der Standort Lehmgrube (C I) weiter verfolgt. Dazu sind zur Vorbereitung des Bebauungsplanverfahrens ein Lärmgutachten einzuholen sowie die Eingriffs-/Ausgleichsbilanz zu erstellen.

Hallenbad/Sportkomm
Das Hallenbad wird als Einrichtung der Grundversorgung in der heutigen Form weiter betrieben. Die notwendigen Investitionen in Technik und Gebäude werden nach Bedarf finanziert und vorgenommen.

Für den Bereich zwischen Stadthalle und Münchinger Straße wird ein Bebauungsplan erstellt bzw. der vorhandene geändert. Für die planerischen Überlegungen der TSF Ditzingen im Bereich des Hallenbads wird eine Fläche vorgehalten.

Der von der Stadt im Zuge der Überbauung des bestehenden Sportplatzes der TSF Ditzingen und dem Bau eines Ersatzsportplatzes zu finanzierende Betrag ist auf 1,22 Mio. DM zu begrenzen.

Weiteres Vorgehen
In einem ersten Sondierungsgespräch mit Vertretern der TSF Ditzingen am 25. Juli 2000 wurde ein Rahmenzeitplan für die Durchführung eines Gutachter- und Angebotsverfahrens unter der Regie des Vereins als Grundstückseigentümer vereinbart. Auf der Grundlage des Beschlusses des Gemeinderates wird das Stadtbauamt zur Vorbereitung und Durchführung des Angebotsverfahrens Unterlagen für die planerischen Vorgaben mit entsprechendem Beschrieb bis Mitte August zur Verfügung stellen. Das weitere Bewerber- bzw. Angebotsverfahren wird unter der Regie des Vereins im Laufe des zweiten Halbjahres 2000 durchgeführt werden. Noch Ende dieses Jahres soll eine Vorprüfung eingereichter Entwürfe durch eine Jury, deren Zusammensetzung noch festgelegt wird, erfolgen. Die entsprechenden Abstimmungsgespräche Stadt/Verein werden im Laufe des zweiten Halbjahres 2000 erfolgen.

7. Modernisierungsprozess Stadtverwaltung Ditzingen Organisationsentwicklung – Gemeinsam auf neuen Wegen
Zielorientiert – eigeninitiativ – vernetzt

Modern und bedarfsorientiert ausgerichtet befinden sich Stadtverwaltungen heutzutage in einem ständigen Veränderungsprozess. Weniger Geld und Personal, neue Arbeitsmethoden, veränderte gesellschaftliche Erwartungen und neue Aufgaben sind die Triebfedern dieser Entwicklung. Diese nicht neue Erkenntnis gilt für die Stadtverwaltung Ditzingen wie auch für andere Städte und Gemeinden in Baden-Württemberg. Neu ist, dass in Ditzingen diese Veränderung künftig als geplanter Prozess der laufenden Verbesserung mit festgelegten Zielen betrieben werden soll. Ziel ist die Umgestaltung der Verwaltung zu einem Dienstleister, der sich wirtschaftlich, kunden- und mitarbeiterorientiert selbst organisiert und kontinuierlich verbessert. Hierbei sollen die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen der Stadtverwaltung Ditzingen Gelegenheit haben, ihre Vorstellungen, Ideen und Projekte, die ihnen in diesem Zusammenhang wichtig sind, zu diskutieren und einzubringen. Bereits am Ende des zurückliegenden Jahres haben Veranstaltungen mit den Amts- und Abteilungsleitern stattgefunden, um die Ausgangspunkte für eine solche Organisationsentwicklung in Ditzingen herauszuarbeiten.
In einem ersten Schritt wurden zwei Arbeitsgruppen sowie ein übegeordnetes Projektmanagement-Team innerhalb der Stadtverwaltung eingerichtet.

Aktueller Stand des Projektes
Gemeinsam mit einem externen Organisationsberater der Unternehmensberatung Strategie und Kultur aus Emmendingen wurde der Organisationsentwicklungsprozess in Ditzingen mit einer zentralen und groß angelegten Auftaktveranstaltung für alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter am 24. Juli 2000 in der Stadthalle Ditzingen eingeleitet. Bei dieser Veranstaltung waren die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dazu aufgerufen, sich in die Veränderung ihrer Arbeitsplätze aktiv einzubringen. Mögliche Veränderungsprojekte wurden diskutiert sowie zahlreiche eigene Ideen und Sachverstand der MitarbeiterInnen eingebracht. Zu den Bereichen

- Wirtschaftlich denken und handeln
- Information und Kommunikation
- Führung
- Gebäude und Raum
- Verwaltung als Dienstleister
- Arbeit

haben die MitarbeiterInnen der Stadtverwaltung in verschiedenen Arbeitsgruppen zahlreiche Themen und Ideen, die im Rahmen eines gemeinsamen Veränderungsprozesses bearbeitet werden sollen, eingebracht. Als wichtigste Themen, die im Rahmen von kleinen Arbeitsgruppen behandelt werden sollen, haben sich herausgestellt:

- Budgetierung
- Fortbildung PC/Weiterbildung
- Ausbildung
- moderne Führung
- Arbeitsplatzbeschreibung
- Gesundheit am Arbeitsplatz
- Flexibilisierung von Arbeitszeit
- Kommunikation/EDV/I-Net

um hier nur die wichtigsten zu nennen.

Weiteres Vorgehen
Der Gemeinderat als Hauptorgan der Stadt wird in einem nächsten Schritt über den Organisationsentwicklungsprozess sowie damit verbunden über die nach der Auftaktveranstaltung konkret vorgeschlagenen Projekte informiert werden. Des weiteren wird das Projektmanagement-Team eine Prioritätenliste für die Bearbeitung der vorgeschlagenen Themen in kleineren Arbeitsgruppen erstellen. Im Laufe des zweiten Halbjahres 2000 soll die Arbeit in den ersten Arbeitsgruppen aufgenommen werden.

8. Bürgerbeteiligung in Ditzingen

Der Gemeinderat hat in seiner Sitzung am 28. März 2000 die Einrichtung eines Projektausschusses mit der Aufgabenstellung beschlossen, geeignete Projekte, die sich in Ditzingen für eine Beteiligung eignen, herauszufinden sowie das künftige Verfahren der Bürgerbeteiligung zu klären. Der Projektausschuss hat am 10.5.2000 getagt und verschiedene Projekte für ein Verfahren der Bürgerbeteiligung vorgeschlagen.

Aktueller Stand des Verfahrens
Der Gemeinderat hat in seiner Sitzung am 27.6.2000 auf der Grundlage der Vorschläge des Projektausschusses folgenden Beschluss gefasst:
In Ditzingen werden weiterhin Projekte mit Bürgerbeteiligung durchgeführt. Folgende Projekte werden als geeignet angesehen und ausgeführt:
- Stadtteil Ditzingen:
Neukonzeption der Spiel- und Freizeitanlage Gröninger Straße

- Stadtteil Schöckingen:
Nutzungskonzept für das Kulturhaus Schöckingen im Rathaus.

Die Mandate für diese beiden Projekte werden in der vorgeschlagenen Form beschlossen.
Für das geplante Projekt Neue Ortsmitte Hirschlanden wird bis zu den Haushaltsplanberatungen 2001 ein Mandat erarbeitet.
Um die Bürgerbeteiligungsprojekte nicht unverbunden nebeneinander stehen zu lassen und um ein kontinuierliches Arbeiten zu gewährleisten konstituiert sich ein Projektbeirat.

Der Projektbeirat ist ein Gremium des Erfahrungsaustausches, in dem die Projektbeteiligten sich gegenseitig zum Fortschritt der Projekte informieren und positive wie negative Erfahrungen diskutieren können.

Der Beirat sorgt dafür, dass sich die Projekte gegenseitig fördern und nicht behindern. Synergieeffekte sollen gesucht werden, Querbeziehungen definiert werden.

Der Beirat soll die Wünsche der Bürger nach Mitwirkung anhören und diese ggf. an den Gemeinderat weiterleiten. Er kann die Kriterien der Auswahl von Projekten entwickeln, über die Projekte selbst entscheidet jedoch der Gemeinderat. Dem Projektrat gehören an:
Je ein Mitglied der Fraktionen und Gruppen, der Oberbürgermeister als Vertreter der Verwaltung, gewählte Sprecher von bestehenden Projektgruppen (Agenda 21, Forum der Jugend, Runder Tisch, Kultur Hirschlanden) und von neu beschlossenen Projektgruppen (Projekte mit Bürgerbeteiligungen).

Die Firma KOMMA-PLAN wird mit der Durchführung der Projekte gemäß Angebot vom 17.5.2000 beauftragt, der Projektbeirat wird in der Anlaufphase von der Akademie für Technik -Folgenabschätzung in Baden-Württemberg moderiert. Die Kosten belaufen sich auf 55.680 DM.

Weiteres Vorgehen
Der Projektbeirat und die Firma KOMMA-PLAN werden gemeinsam die beschlossenen Projekte der Bürgerbeteiligung im Laufe des zweiten Halbjahres 2000 vorbereiten und auf den Weg bringen. In diesem Zusammenhang ist es vorgesehen, die Würdigung von bürgerschaftlichem Engagement in Ditzingen einzuführen. Unter Federführung der Anlaufstelle Bürgerschaftliches Engagement wird auch in der ersten Sitzungsrunde des Gemeinderates nach der Sommerpause ein Vorschlag für die künftige Würdigung bürgerschaftlichen Engagements in Ditzingen eingebracht werden.

31.08.2000

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