Verleihung des Bürgerpreises der Stadt Ditzingen und Ehrung für besonderes Engagement im Rahmen des Neujahrsempfanges am 21. Januar 2007

OB Makurath und Frau Fuchs von der Ditzinger Tafel – Strohgäuladen
Der Gemeinderat der Stadt Ditzingen hat am 19. Dezember 2006 den Beschluss gefasst, den Bürgerpreis der Stadt Ditzingen der Initiative „Ditzinger Tafel – Strohgäuladen“ für die vorbildliche ehrenamtliche Arbeit zur Unterstützung von sozial schwächer gestellten Menschen in unserer Stadt zu verleihen. Der Preis ist mit einem Geldbetrag von 3.000 € ausgestattet. Außerdem beschloss der Gemeinderat als äußeres Zeichen der Wertschätzung Frau Elisabeth Gyarmathy aus Gyula für ihr besonderes Engagement im Rahmen der Städtepartnerschaft mit der Stadt Gyula durch eine Ehrenurkunde und eine Medaille zu würdigen.

Die Bürgermedaille der Stadt Ditzingen wurde in diesem Jahr nicht vergeben.

Als bedeutender Programmpunkt des Neujahrsempfanges überreichte Oberbürgermeister Michael Makurath stellvertretend für alle ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer der Initiative Ditzinger Tafel – Strohgäuladen Frau Regina Fuchs und daran anschließend der eigens aus der Partnerstadt Gyula angereisten Elisabeth Gyarmathy die verdienten Auszeichnungen. Die Initiative „Ditzinger Tafel – Strohgäuladen“ ist die dritte Gruppe, die für gemeinnütziges Handeln und ihr Engagement für das Gemeinwesen mit dem Bürgerpreis gewürdigt wurde. Mit Frau Gyarmathy hat der Gemeinderat der Stadt Ditzingen erstmals eine nicht in Ditzingen ansässige Persönlichkeit außerhalb der Ehrungsrichtlinien der Stadt für ihr besonderes und vorbildliches Engagement zur Unterstützung und Förderung der Austauschbeziehungen im Rahmen der Städtepartnerschaft zwischen Ditzingen und Gyula gewürdigt. In seiner Laudatio hob das Stadtoberhaupt die vielfältigen Verdienste des Strohgäuladens und von Frau Elisabeth Gyarmathy hervor. Er sei sehr froh und erleichtert darüber, dass der Strohgäuladen sich zu einer festen und nachhaltigen Einrichtung in unserer Stadt entwickelt habe, die sich vorbildlich um die Versorgung und nicht zuletzt auch Betreuung von sozial schwächer gestellten Familien, Rentnern und Personen mit niedrigem Verdienst kümmern würde. Frau Gyarmathy würdigte er als eine beeindruckende und liebevolle Persönlichkeit, die durch ihr langjähriges Engagement den Aufbau und die Entwicklung der Austauschbeziehungen im Rahmen der Städtepartnerschaft zwischen Ditzingen und Gyula gefördert und belebt habe.

Ehrenamtliches Engagement der Initiative „Ditzinger Tafel – Strohgäuladen“

Der „Strohgäuladen“ besteht seit 1998. Ziel der Initiative ist es, Lebensmittel bei Lebensmittelgroßhändlern, Märkten usw. einzusammeln und sie an Bedürftige weiterzugeben und gleichzeitig die Vernichtung noch genießbarer Lebensmittel durch den Einzelhandel zu verringern. Zielgruppe sind sozial schwache Familien, Kleinrentner, Personen mit niedrigem Verdienst, Arbeitslose und Studenten. Einkaufsberechtigt sind alle Personen, die Sozialhilfe oder ALG II erhalten oder deren Einkommen die Bemessensgrenze der Sozialhilfe nicht übersteigt. Dazu gehören viele alleinerziehende Mütter. Damit die günstigen Angebote im Strohgäuladen nur diesem Personenkreis zugute kommen, dafür sorgt die Ausgabe eines Einkaufsausweises.

Der Strohgäuladen bietet sozial engagierten Menschen die Möglichkeit zur ehrenamtlichen Mitarbeit. Geehrt werden daher die 35 ehrenamtlich tätigen Mitarbeiter ( 8 Männer) und Mitarbeiterinnen (27 Frauen). Sie versorgen derzeit ca. 200 Personen, für die eine Kundenkarte ausgestellt wurde. An fünf Öffnungstagen (Mo-Fr) sind die ehrenamtlichen Helfer/innen 18 Stunden im Laden. Sie versorgen durchschnittlich 70 Personen an jedem Öffnungstag mit Lebensmitteln. So erhalten etwa 280 Kinder eine abwechslungsreiche Ernährung. Die Gesamtzahl der Kundinnen und Kunden pro Jahr beläuft sich auf 14.000 Personen mit ihren Familien.

Trägerorganisation sind der Evangelische Kirchenbezirk Dekanat Ditzingen und der
Bundesverband Deutsche Tafel e.V., Celle. Der Strohgäuladen wurde im Oktober 2005 im Rahmen des Wettbewerbs zur Auszeichnung kommunaler Bürgeraktionen in Baden Württemberg vom Regierungspräsidenten mit einer ehrenden Urkunde ausgezeichnet.


Besondere Verdienste von Elisabeth Gyarmathy im Rahmen der Städtepartnerschaft mit der Stadt Gyula

 Elisabeth Székely-Gyarmathy ist als Tochter einer Flüchtlingsfamilie aus Siebenbürgen in Szombathely geboren. Kurz darauf zog ihre Familie nach Gyula.
 Nach dem Abitur folgt das Studium in Szeged (Germanistik und Slawistik).
 Seit 1970 bis zur Pensionierung im Jahr 2003 Deutsch- und Russischlehrerin des Erkel-Ferenc-Gymnasiums in Gyula.

Durch das Interesse an der deutschen Literatur und an deutschen Medien pflegt Frau Gyarmathy ihre Sprachkenntnisse kontinuierlich. Sie versteht nicht nur die Sprache, sondern auch die deutsche Mentalität.

Frau Gyarmathy hat die Städtepartnerschaft mit der ungarischen Stadt Gyula von Anfang an mit großem persönlichen Engagement als Lehrerein, Übersetzerin, Stadtführerin gefördert. Sie hat dabei eine Vielzahl von persönlichen Beziehungen aufgebaut.
Schon bei der Anbahnung der Städtepartnerschaft mit der ostungarischen Stadt Gyula war Frau Gyarmathy als unentbehrliche Dolmetscherin mit von der Partie. Sie unterstützte dann die Gyulaer Bürgermeister bei ihren vielen Besuchen in Ditzingen und begleitete viele Delegationen aus Ditzingen in ihrer Heimatstadt Gyula.
Als Lehrerin des Erkel-Ferenc-Gymnasiums in Gyula organisierte und begleitete sie viele Schulklassen zu den Austauschaufenthalten in Ditzingen und betreute umgekehrt Ditzinger Schulklassen in Gyula.
Frau Gyarmathy hat die Städtepartnerschaft mit Gyula, die nunmehr 15 Jahre besteht, seit den Anfängen gefördert und begleitet. Sie ist für viele Personen zu einer festen Bezugsperson geworden ist, die auch als Mensch für die Idee der Partnerschaft steht.

23.01.2007
Herr Braun

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