Ambulante Hospizgruppe Ditzingen Stationäres Hospiz Leonberg

Einladung:
Montag, 3. Mai 2004 um 19:30 Uhr
Bürgersaal Ditzingen

Thema:
Sterbende begleiten – die ambulante Hospizgruppe Ditzingen und das stationäre Hospiz Leonberg stellen sich vor


Aus unserem gesellschaftlichen Bewusstsein ist der Tod weitgehend ausgeklammert. Statt dessen schließen wir Unfall- und Lebensversicherungen ab, von denen wir nicht wissen, ob wir sie je in Anspruch nehmen. Aber für unser Sterben und den Fall, dass wir unseren letzen Willen nicht mehr kund tun können, sorgen wir kaum vor. Obwohl wir alle wissen, dass wir sterben müssen, kümmern wir uns vorrangig um viele andere Dinge im festen Vertrauen darauf, dass die Frage des eigenen Sterbens noch Zeit hat.
Die Hospizbewegung möchte mehr Normalität in den Umgang mit dem Sterben und dem eigenen Tod bringen. Sie möchte das Sterben aus den Kliniken herausholen zurück in das familiäre Umfeld und dabei die Schwerkranken, Sterbenden und ihre Angehörigen begleiten. Im Mittelpunkt steht dabei die Wahrung der Würde des kranken Menschen, das bewusste Abschiednehmen und die Chance auf eine heilsame Trauerarbeit.
Derzeit versehen in Ditzingen 15 geschulte ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter den ambulanten Hospizdienst an schwerkranken Menschen. Sie möchten mit ihrer praktischen Hilfe, dem Angebot zum Gespräch und zu seelischer Unterstützung für die Sterbenden und deren Angehörigen ein verlässlicher Partner sein, sowohl am Tag als auch in der Nacht und am Wochenende.
Sie wollen helfen, dass schwerkranke Menschen ihre letzte Lebensphase zu Hause verbringen können. Dabei gilt es, die Selbstbestimmung des Kranken zu beachten, seine Wünsche ernst zu nehmen und sich im Umgang mit allen Beteiligten um Wahrhaftigkeit zu bemühen, ohne vorhandene Hoffnungen zu nehmen. So können die Angehörigen in der Begegnung mit Leid und Verlust lernen, das eigene Leben bewusster zu leben.
Wo die Möglichkeit für ein Sterben zu Hause nicht gegeben ist, kann das 1999 gegründete stationäre Leonberger Hospiz helfen, das auch Ditzinger Bürgern offen steht. Es ist ein Hort der Begegnung fern der geschäftigen, manchmal steril und unpersönlich anmutenden Krankenhausatmosphäre.
Doch ein würdevoller Abschied und Trauerbewältigung gehören in diesem Land nicht zu den gesetzlich verankerten Gesundheitsleistungen. So erhält das stationäre Hospiz von den Krankenkassen bei weitem keine kostendeckenden Tagessätze. Und weil der gute Ruf des Leonberger Hauses alleine die finanziellen Lücken auch nicht schließen kann, haben die Gründer des Hauses vor 3 Jahren eine Stiftung eingerichtet. Jede Spende ist willkommen, denn sie hilft, dem Leonberger Hospiz eine langfristige Zukunft zu sichern.

22.04.2004

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