Verleihung des Verdienstkreuzes am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland an Herrn Fritz Loser

Der Bundespräsident hat auf Vorschlag des Ministerpräsidenten des Landes Baden-Württemberg entschieden, Herrn Fritz Loser das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland zu verleihen.
Mit der Auszeichnung wird das Wirken einer Persönlichkeit unserer Stadt gewürdigt, die sich über Jahrzehnte hinweg mit außergewöhnlichem Engagement und in besonders vorbildlicher Weise um das Allgemeinwohl der Großen Kreisstadt Ditzingen und darüber hinaus verdient gemacht hat.
Am Sonntag, dem 26. Juni 2005 hat Herr Oberbürgermeister Michael Makurath die feierliche Übergabe der verdienten Auszeichnung an Herrn Fritz Loser vorgenommen.
Über 100 Gäste, darunter zahlreiche Freunde, Bekannte und Weggefährten sowie auch die Familienangehörigen waren bei dieser Feierstunde anwesend. Für die musikalische Umrahmung zeichnete sich das Holzbläserensemble der Jugendmusikschule Ditzingen verantwortlich.
Verdienste von Fritz Loser
Außergewöhnliches Engagement als Obst- und Gartenbauberater beim Landratsamt Leonberg.
Durch sein erfolgreiches Studium zum Gartenbauingenieur sowie in seiner über 35jährigen Tätigkeit als Fachberater für den Aufbau und Erhalt des Obst- und Gartenanbaues konnte sich Fritz Loser einen Lebenstraum erfüllen, indem er seine besondere Vorliebe für die Belange der Umwelt und Natur mit seiner ganzen Persönlichkeit ins Berufsleben einbrachte. Er verstand es als Lebensaufgabe, seine außergewöhnliche und fachlich fundierte Fachkompetenz zum Wohle der Allgemeinheit im unmittelbaren Lebensumfeld seines Wirkungskreises einzubringen und damit einen wichtigen Beitrag zur Förderung des Umweltbewusstseins und damit auch für mehr Lebensqualität zu leisten.
Außergewöhnlich couragiert und stets aus innerer Überzeugung engagiert erbrachte Fritz Loser bei Ausübung seines Berufes unter Einbringung von unzähligen Stunden weit über die normal üblichen Belange hinaus ein hohes Pensum an Einsatzbereitschaft. Zahlreiche Schnittkurse, Baumpflanzaktionen, Sternwanderungen, Lehrgänge, sowie Ortsverschönerungswettbewerbe gingen auf seine Initiative zurück, für die ebenso eine Vielzahl an Samstagen und Sonntagen von Herrn Loser geopfert werden mussten. Mit Herz und Verstand hat er sich unermüdlich und mit großer Überzeugungsarbeit für die Belange des Obstbaues sowie Garten- und Landschaftsgestaltung engagiert und seine Beratungs- und Wissensvermittlung stets auch als besondere Verantwortung verstanden.
Engagement im Obst- und Gartenbauverein Heimerdingen
Fritz Loser engagierte sich nicht nur in seiner beruflichen Arbeit, sondern auch weit darüber hinaus für das Gemeinwohl. Mit großer Hingabe widmete er sich in vielfältiger Weise der Förderung und dem Schutz von Natur und Umwelt im unmittelbaren Lebensumfeld, wobei er es als wichtige Aufgabe verstand, den Menschen die Vorzüge des naturnahen Eigenanbaues von Obst- und Gartenprodukten nachhaltig zu vermitteln. Als ideale Verbindung und Fortsetzung seiner beruflichen Ausrichtung erwies sich dabei sein langjähriges vielfältiges Engagement im Obst- und Gartenbauverein Heimerdingen, dem er 1963 beitrat und dem bis heute angehört. Seit dieser Zeit hat Herr Loser im Vorstand dieses Heimerdinger Traditionsvereins die offizielle Funktion des Schriftführers inne. Durch unermüdlichen Einsatz sowie Dank seiner herausragenden Eigenschaft als kreativer Ideengeber hat er maßgeblich dazu beigetragen, dass sich im Lauf der Jahre der Heimerdinger Obst- und Gartenbauverein zu einer bedeutsamen und wichtigen Institution des örtlichen Gemein- und Vereinswesens entwickeln konnte. Es spricht im besonderen für den Gemeinschaftssinn und auch das bescheidene Wesen von Herrn Loser, dass er seine Persönlichkeit stets in den Dienst des Vereins und seine Mitglieder gestellt hat und ihm nie daran gelegen war, sich persönlich an die Vereinsspitze zu drängen. Ihm war viel mehr wichtig, als Team-Arbeiter seinen persönlichen Beitrag zur Verwirklichung der Vereinsziele einzubringen. Ohne seinen unermüdlichen ehrenamtlichen Einsatz sowie das dauerhafte entschlossene Einbringen neuer Ideen und Impulse hätten die vielfältigen und in hohem Maße fachlich qualifizierten Veranstaltungen, Aktionen und Projekte nicht initiiert werden können. Fritz Loser war und ist heute noch Vordenker und Antreiber, und damit ein wichtiger Eckpfeiler des Heimerdinger Obst- und Gartenbauvereins, dessen Verdienste von unschätzbarem Wert für das Allgemeinwohl sind. Mit seinen zahlreichen Schriften und Vorträgen ist Fritz Loser nicht nur in seiner Eigenschaft als Obst- und Gartenbauberater beim Landratsamt Leonberg bzw. Böblingen, sondern auch mit seinem ehrenamtlichen Wirken im Obst- und Gartenbauverein Heimerdingen weit über die Grenzen Ditzingens hinaus bekannt geworden. Dank seiner Initiativen und Impulse wurden zahlreiche Blumenschmuck- und Ortsverschönerungswettbewerbe ins Leben gerufen. Fritz Loser verstand es auch bestens, mit attraktiven Veranstaltungen und vielfältigen Aktionen Menschen für die Arbeit im Garten oder auf der Obstwiese zu interessieren sowie damit verbunden, die Vorzüge des Anbaus von heimischen Garten- und Obstbanbauprodukten zu vermitteln.
Ein besonderes Anliegen ist es ihm bis heute, insbesondere Kinder und Jugendliche mit der wichtigen Aufgabe der Bewahrung der heimischen Natur vertraut zu machen. Er war an den Schulen immer ein gern gesehener und beliebter Gast, der mit seinen kreativen und pfiffigen Vorträgen und großer Überzeugungskraft sowohl Schülerinnen und Schüler als auch Lehrer für die Belange und den Schutz von naturnahen Lebensräumen begeistern kann.
Engagement im kommunalpolitischen Bereich
Über seine berufsbezogenen Aktivitäten und Ehrenämter hinaus hat sich Herr Fritz Loser gleichermaßen in ebenso vorbildlicher als auch vielfältiger Weise in der Kommunalpolitik unserer Stadt nachhaltig engagiert. Fritz Loser, der im vergangenen Jahr aus allen kommunalpolitischen Ämtern ausgeschieden ist, kann auf über 24jähriges Engagement in verschiedenen Ämtern zurückblicken.
Von 1984 bis 2004 gehörte er bis auf eine kurze Unterbrechung von einer Legislaturperiode kontinuierlich 15 Jahre dem Gemeinderat der Stadt Ditzingen an und hatte mit viel Engagement und mit Weitblick sowie Besonnenheit Verantwortung für die Gestaltung unseres Gemeinwesens übernommen.
Das ehrenamtliche politische Engagement zum Wohle der Allgemeinheit war geprägt durch seine besondere Nähe zum örtlichen Geschehen. Dies drückt sich in besonderer Weise auch durch sein 24jähriges Engagement im Ortschaftsrat Heimerdingen aus, dem er seit Anbeginn seines politischen Wirkens angehörte. Wegen seiner ausgeprägten menschlich sympathischen Art sowie seiner kompetenten Wahrnehmung des Ehrenamtes ist Fritz Loser in der Bürgerschaft unserer Stadt sehr beliebt. Die besondere Identifikation mit seinem Lebensmittelpunkt Heimerdingen, vor allem aber auch sein aus innerster Überzeugung eingebrachtes Bemühen um die Bewahrung sowie die Förderung des Gemeinschaftssinnes war bei seinem Wirken stets spürbar. Wegen seiner positiven Eigenschaft, persönliche Verantwortung für das Gemeinwohl zu übernehmen sowie wegen seines mustergültigen und vorbildlichen Verhaltens, das geprägt ist von Toleranz, Idealismus und Charakterstärke, wurde er bei den Kolleginnen und Kollegen des Gemeinderates und der Ortschaftsräte sehr geschätzt. Dies drückte sich eindrucksvoll darin aus, dass Fritz Loser bis zum Ende der Legislaturperiode ein Jahrzehnt mit dem verantwortungsvollen Amt des Ortsvorstehers im Stadtteil Heimerdingen betraut wurde.
Bereits in den Anfängen seiner gemeinderätlichen Tätigkeit wurde er als einer von vier ehrenamtlichen Stellvertretern des Oberbürgermeisters der Stadt Ditzingen berufen, was gleichermaßen als besondere Wertschätzung und großer Vertrauensbeweis für seine Person zu werten ist.
Er erachtete es als eine der wichtigsten kommunalpolitischen Aufgaben, das Zusammenwachsen und die Integration der Stadtteile zu einer homogenen Gesamtstadt Ditzingen zu fördern. Mit unermüdlichem Einsatz hat sich Fritz Loser beispielhaft und nachhaltig um die Belange der Mitbürgerinnen und Mitbürger gekümmert und sich stets um bürgernahe Lösungen bei Konflikten und Problemen vor Ort bemüht. Sein Wirken war geprägt durch Bodenständigkeit und den Blick für das Realisierbare. Er wusste wohl das Wünschenswerte vom Machbaren zu unterscheiden und hat damit insbesondere in seiner verantwortungsvollen Position als Ortsvorsteher des Stadtteils Heimerdingen zu einer maßvollen und berechenbaren Politik im Interesse der Bürgerinnen und Bürger beigetragen. In seine Amtszeit als Ortsvorsteher des Stadtteils Heimerdingen sowie als Gemeinderat der Stadt Ditzingen fielen zahlreiche Projekte, zu deren Realisierung er beigetragen hat. Einer der wichtigsten und bedeutsamsten Erfolge in seiner Amtszeit ist die Verwirklichung der mittlerweile im vierten Abschnitt befindlichen Sanierung des Ortskernes von Heimerdingen. Sein Handeln und seine Gestaltungsinitiativen waren davon geprägt, eine kontinuierliche und maßvolle Entwicklung der örtlichen Infrastruktur sowie eine bedarfsgerechte, am Wohl der Bürger orientierte Stadtentwicklung zu ermöglichen. In außergewöhnlicher Weise setzte Fritz Loser sich dafür ein, die Entwicklungen des „Ausblutens“ der kleinen Ortschaften aufzuhalten.
Ein weiterer Schwerpunkt seines politischen Wirkens war die Förderung der kulturellen und sozialen Aktivitäten am Ort. Als herausragendes Ereignis kann an dieser Stelle die 1200-Jahr-Feier des Stadtteils Heimerdingen angeführt werden. Auf Initiative und in Verantwortung von Fritz Loser wurde hier für unsere Stadt ein herausragendes und unvergessenes Fest veranstaltet, welches ausschließlich durch ein hohes Maß an Bürger- und Gemeinschaftssinn getragen wurde. Gerade der für das örtliche Gemeinschaftsleben so wichtige Gemeinschafts- und Bürgersinn wurde von Herrn Loser im Rahmen seiner Tätigkeit in besonderem Maße gefördert und nicht zuletzt auch durch sein vielseitiges vorbildliches integratives Wirken belebt und bereichert.
Auch über die Stadtgrenzen hinaus engagierte er sich als Mitglied des Kreisrates des Landkreises Ludwigsburg, dem er von 1993 bis 1999 sieben Jahre angehörte.
Als Kommunalpolitiker war Fritz Loser ein Vorbild für viele, die sich im Ehrenamt engagieren. Für ihn stand stets die positive Wirkung, die er von einem übernommenen Amt aus erzielen kann, im Vordergrund und er verstand nicht das Amt als Selbstzweck. Andere Menschen durch eigenen vorgelebten Einsatz zu motivieren und zu animieren war immer Credo seines Handelns. Die ehrenamtliche Arbeit mit ihren vielfältigen Gestaltungsmöglichkeiten und vor allem den ständigen Kontakt mit Menschen hat ihn immer begeistert und erfüllt.
Auf Anregung von Herrn MdL und des heutigen Ministerpräsidenten Günther H. Oettinger hat die Stadt Ditzingen mit Herrn Fritz Loser einen über Jahrzehnte hinweg vielfältig ehrenamtlich engagierten Mitbürger für die Verleihung des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland vorgeschlagen. Herr Loser hat sich in außergewöhnlicher und besonders vorbildlicher Weise für das Allgemeinwohl der Großen Kreisstadt Ditzingen und darüber hinaus eingesetzt. In Würdigung dessen hat der Bundespräsident Herrn Fritz Loser das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland verliehen.
28.06.2005

