Verleihung der Bürgermedaille und des Bürgerpreises der Stadt Ditzingen

im Rahmen des Neujahrsempfanges am 15. Januar 2006

- Heinrich Singer wird für sein langjähriges nachhaltiges ehrenamtliches Engagement bei der katholischen Kirchengemeinde Ditzingen, der Egerländer Gmoi Ditzingen-Gerlingen-Höfingen, beim Kultur- und Kunstkreis Ditzingen sowie für sein Engagement als Gemeinderat und ehrenamtlicher Stellvertreter des Oberbürgermeisters mit der Bürgermedaille der Stadt Ditzingen ausgezeichnet.

- Dem Mukoviszidose e.V. Regionalgruppe Heilbronn-Ludwigsburg wird für seine vorbildliche ehrenamtliche Arbeit als Selbsthilfeorganisation für an Mukoviszidose erkrankte Menschen sowie für die Organisation des Ditzinger Lebenslaufes und andere kulturelle Veranstaltungen im Stadtgebiet der Bürgerpreis der Stadt Ditzingen verliehen.

Auf Empfehlung der Jury „Bürgermedaille und Bürgerpreis der Stadt Ditzingen“ hat der Gemeinderat in seiner Sitzung am 20. Dezember 2005 den Beschluss gefasst, Herrn Heinrich Singer für sein langjähriges und nachhaltiges ehrenamtliches Engagement bei der katholischen Kirchengemeinde Ditzingen, der Egerländer Gmoi Ditzingen-Gerlingen-Höfingen, beim Kultur- und Kunstkreis Ditzingen sowie für sein Engagement als Gemeinderat und ehrenamtlicher Stellvertreter des Oberbürgermeisters die Bürgermedaille der Stadt Ditzingen zu verleihen.

Seit der Einführung der Bürgermedaille und des Bürgerpreises wird mit dem Verein Mukoviszidose e.V. Regionalgruppe Heilbronn-Ludwigsburg erneut eine am Ort wirkende Organisation für vorbildliche ehrenamtliche Arbeit mit dem Bürgerpreis der Stadt Ditzingen ausgezeichnet. Der Preis ist mit einem Geldbetrag von 3.000 € ausgestattet. Im Rahmen des diesjährigen Neujahrsempfangs am 15. Januar 2006 hat Oberbürgermeister Michael Makurath Herrn Heinrich Singer in krankheitsbedingter Abwesenheit für seine langjährigen nachhaltigen Verdienste um das Allgemeinwohl gewürdigt. Sobald es die gesundheitliche Situation zulässt, wird Herr Oberbürgermeister Makurath im Nachhinein die verdiente Auszeichnung mit Bürgermedaille und Urkunde an Herrn Singer überreichen. Heinrich Singer ist nunmehr die sechste Persönlichkeit unserer Stadt, die für ihr bürgerschaftliches Engagement mit der durch die Stadt Ditzingen gestifteten Bürgermedaille ausgezeichnet wurde.

Der Verein Mukoviszidose e.V. Regionalgruppe Heilbronn-Ludwigsburg ist mittlerweile die dritte Gruppe, die für ihr gemeinnütziges Handeln und ihr Engagement für das Gemeinwohl mit dem Bürgerpreis ausgezeichnet wurde. Oberbürgermeister Makurath brachte in seiner Ansprache zum Ausdruck, dass sich die Verantwortlichen dieser vorbildlichen Selbsthilfeorganisation und alle Mitglieder mit herausragendem und beispielgebendem Einsatz für an Mukoviszidose erkrankte Menschen engagieren, um nicht nur Aufklärung über die bislang unheilbare Erbkrankheit zu leisten, sondern insbesondere auch dringend benötigte Mittel für Forschung und Heilung zu sammeln. Stellvertretend für die Regionalgruppe Heilbronn-Ludwigsburg überreichte das Stadtoberhaupt dem Landesvorsitzenden des Mukoviszidose e.V., Herrn Manfred Schröder sowie der Gruppensprecherin der Regionalgruppe, Elke Schröder aus Ditzingen sowie der Gruppensprecherin Reingard Volk aus Hemmingen und den ebenfalls anwesenden Mitgliedern Michael Brüser, Bettina und Norbert Windorfer sowie Rita und Hans Müller die verdiente Auszeichnung für die in vielfältiger und nachhaltiger Weise erbrachten Leistungen um das Wohl der Allgemeinheit.

Ehrenamtliches Engagement und außergewöhnliche Leistungen
für das Gemeinwohl von Herrn Heinrich Singer


Heinrich Singer wurde am 4. Juni 1923 in Chodau, Egerland, geboren.
Das Kriegsende erlebte er in amerikanischer Kriegsgefangenschaft in Frankreich. Weil der Rückweg in die Heimat nicht mehr möglich war, führte der Weg über das Auffanglager Malmsheim im Februar 1946 direkt nach Ditzingen. Hierher konnte er auch seine Eltern und seine Brüder holen.

Heinrich Singer engagierte sich schnell für die vielen „Neubürgerinnen und Neubürger“, die in der Folge von Flucht und Vertreibung in Ditzingen ein neue Bleibe fanden. Er wurde im Jahre 1947 Mitglied im Bund der Vertriebenen. Er ist Gründungsmitglied (1948) und Ehrenvetter der Egerlänger Gmoi Ditzingen-Gerlingen-Höfingen. Hier gestaltete er viele Jahre das Mitteilungsblatt.

Heinrich Singer engagierte sich von ihren Anfängen bei der Katholischen Kirchengemeinde St. Maria in Ditzingen. Die Diasporagemeinde, die ihre Gottesdienste in der Speyrer Kirche feierte, plante über Jahre den Neubau eines Gotteshauses. Als Mitglied des Vorstands des Kirchbaukomitees zur Erstellung eines Gotteshauses trug er maßgeblich dazu bei, dass im Jahre 1965 die Kirche „St. Maria, Königin des hl. Rosenkranzes“ geweiht werden konnte. Als zweiter Vorsitzender des Kirchengemeinderates übernahm er von 1968 bis 1981 einen großen Teil der Verantwortung für die junge Kirchengemeinde. Als Dekanatsrat wirke er in dieser Zeit auch über die eigene Kirchengemeinde hinaus. Als Vorsitzender des Katholischen Männerwerks kümmerte er sich von 1965 bis 1981 um soziale Anliegen seiner in seiner Gemeinde.

Das Engagement beschränkte sich aber nicht nur auf die Interessen der Vertriebenen und der katholischen Kirchengemeinde. Heinrich Singer engagierte sich auch in Ditzinger Vereinen und in der Kommunalpolitik. Er ist seit 1948 Mitglied im Liederkranz Ditzingen, dessen Ehrenmitglied er seit 1987 ist. Seit 1973 ist er Mitglied im Verein Stadtkapelle Ditzingen.
Sein besonderes Interesse gilt der Kultur in Ditzingen. Er gehörte zum Kreis der engagierten Bürger, die im Jahre 1984 den Kultur- und Kunstkreis Ditzingen e.V. aus der Taufe hoben. Als dessen 3. Vorsitzender gestaltete er die erfolgreiche Arbeit des Vereins über zwei Jahrzehnte an maßgebender Stelle mit.

Heinrich Singer wurde im Jahre 1958 Mitglied der CDU. Er ist Mitbegründer der CDU in Ditzingen und war deren Vorsitzender von 1968 bis 1975. Seit 1985 ist er Ehrenvorsitzender der CDU Ditzingen. Auch im beruflichen Werdegang von Heinrich Singer spielt die CDU eine bedeutende Rolle. Von 1965 bis 1980 war er in verschiedenen Bereichen geschäftsführend für Parteigremien auf Bezirks- und Landesebene tätig.
Dem Gemeinderat gehörte Heinrich Singer von 1959 bis 1981 an. Er führte die CDU-Fraktion von 1965 bis 1981 und war ehrenamtlicher Stellvertreter des Bürgermeisters und Oberbürgermeisters von 1972 bis 1981, als er aus gesundheitlichen Gründe alle Ämter niederlegen musste.

Die wichtigsten Ehrenämter von Heinrich Singer:

Katholische Kirchengemeinde Ditzingen:

- Mitglied des Vorstands des Kirchbaukomitees zur Erstellung eines neuen Gotteshauses mit dem Titel „St. Maria, Königin des hl. Rosenkranzes“, Ditzingen

- Zweiter Vorsitzender des Kirchengemeinderates 1968 bis 1981
- Dekanatsrat 1968 bis 1981 in den Dekanen Leonber, Weil der Stadt und Ludwigsburg

Stadt Ditzingen:

- Gemeinderat 1959 bis 1981
- Dritter ehrenamtlicher stv. Bürgermeister 1972 bis 1975
- Erster ehrenamtlicher stv. Oberbürgermeister 1976 bis 1981
- CDU-Fraktionsvorsitzender im Gemeinderat von 1965 bis 1981

Vereine:

- Mitglied des Bundes der Vertriebenen (BdV) seit 1947
- Gründungsmitglied und Ehrenvetter der Egerländer Gmoi Ditzingen-Gerlingen-Höfingen
seit 1984
- Mitglied des Liederkranzes Ditzingen seit 3.1.1948, seit 6.1.1987 Ehrenmitglied
- Mitglied des Musikvereins Stadtkapelle Ditzingen seit 1973
- Mitinitiator und Gründungsmitglied des Kultur- und Kunstkreises Ditzingen seit 6.4.1984,
von Anfang an 3. Vorsitzender, seit 4.12.1999 Ehrenmitglied

Auszeichnungen:

- Ehrennadel des Bundes der Eghalanda Gmoin (1973)
- Silberne Ehrennadel der CDU (1986)
- Ehrenzeichen des Bundes der Eghalanda Gmoin (1988)
- Ehrennadel des Landes Baden-Württemberg (1993)



Ehrenamtliches Engagement der Mukoviszidose e.V.
Regionalgruppe Heilbronn-Ludwigsburg


Seit fast vierzig Jahren ist der Mukoviszidose e.V. Ansprechpartner für alle Fragen zum Thema Mukoviszidose. Zu den Mitgliedern zählen neben den Betroffenen und ihren Angehörigen auch Ärzte, Wissenschaftler und Therapeuten. Zum Beispiel Krankengymnasten, Ernährungsberater, Pfleger, Sozialarbeiter, Psychologen, Sportwissenschaftler und Juristen.
Besonders durch die Arbeit der ehrenamtlichen Mitarbeiter in dem weit verzweigten Netzwerk der über 60 Regios kann die medizinische und persönliche Versorgung von Patienten erheblich verbessert werden.
Die Regionalgruppe Heilbronn-Ludwigsburg, maßgeblich vertreten durch Elke und Manfred Schröder, wohnhaft in Schöckingen, ist durch ihr Wirken in Ditzingen weit über das Maß der Selbsthilfe hinaus tätig geworden.
Die zentrale Veranstaltung ist der seit 1999 von der Regionalgruppe organisierte „Ditzinger Lebenslauf“.
"Die Idee des Lebenslaufs haben wir in Lausanne geklaut", sagt Manfred Schröder lächelnd. Bei einem Besuch der Schwester in der Schweiz lief sie bei einem Lebenslauf in Lausanne mit. Auf der Rückfahrt entwickelten Elke und Manfred Schröder die grobe Idee für eine solche Laufaktion im heimischen Ditzingen. Jedes Jahr stiegen bislang die Zahlen der Läufer, die sich für ihre Runden auf dem rund zwei Kilometer langen Kurs beim Schulzentrum zuvor Sponsoren gesucht hatten. (Stuttgarter Nachrichten, 18.4.2005)
In jedem Frühjahr treffen sich zwischen 2.000 und 3.000 Läuferinnen und Läufer, um durch ihre gelaufenen Kilometer Sponsorengelder für die finanzielle Unterstützung für speziell ausgebildete Physiotherapeuten und die Forschung zu „erlaufen“. Mehr als 390 000 Euro sind so bisher zusammen gekommen.
Für die Ditzinger Schulen, Kindergärten, Vereine und Betriebe ist der vollständig ehrenamtlich organisierte „Lebenslauf“ längst zu einer festen Größe im Jahresablauf geworden. Der Lebenslauf wird von einem attraktiven kulturellen Rahmenprogramm begleitet und ist so zu einer attraktiven Gemeinschaftsveranstaltung für die Stadt Ditzingen und die Region geworden.
Die Regionalgruppe entwickelt immer wieder Ideen und beteiligt sich durch kulturelle Veranstaltungen auch in Ditzingen (Theater und Kulturveranstaltungen) am Gemeinschaftsleben.

Auszug aus der Leonberger Kreiszeitung

Eine ganze Weltumrundung in der Glemsaue –
Ditzinger Lebenslauf bricht die eigenen Rekorde

DITZINGEN - Echte Rennatmosphäre und sportliche Herausforderung, Volksfeststimmung und Aufklärung über die unheilbare Erbkrankheit Mukoviszidose: Der Ditzinger Lebenslauf setzt seinen Erfolgsweg auch im siebten Jahr fort. Am Ende stand ein neuer Teilnehmer- und Kilometerrekord.
Von Oliver Schmidtchen
Jeder Kilometer zählt, das war allen Teilnehmern bewusst, die am Sonntag unter das Banner mit der Aufschrift "Start/Ziel`` traten. Denn jeder von ihnen hatte nicht nur die eigene sportliche Herausforderung vor Augen, sondern auch einen persönlichen Sponsor hinter sich, der jeden gelaufenen Kilometer mit einem bestimmten Betrag honorierte. Das Tempo spielt dabei keine Rolle, willkommen ist jeder, vom ambitionierten Langstreckler bis zum gemütlichen Walker oder Spaziergänger.
"Schon im Vorfeld hatten wir 1800 Anmeldungen``, sagte der Vorsitzende des Landesverbandes Mukoviszidose, Manfred Schröder. Im Vorjahr waren es noch 1300. "Wir werden wohl wieder einen Rekord aufstellen``, so Schröder zuversichtlich.
Und noch eine Bestmarke hatten die Ditzinger in diesem Jahr ins Auge gefasst: Gemäß dem Motto "Für Mukos um die ganze Welt`` sollten die Läufer 2005 alles geben, um 40 075 Kilometer zurückzulegen. Das entspricht einer ganzen Weltumrundung. Dabei hoffte Schröder, der den Lebenslauf mit seiner Frau Elke und unterstützt von 120 ehrenamtlichen Helfern auf die Beine stellte, natürlich auch auf reichliche Spenden. "Aber das ist nicht das Entscheidende. Wir müssen einfach sehen, dass es den Leuten Spaß macht, dann fließt auch Geld``, so seine Rechnung. Dennoch lässt Schröder keinen Zweifel: "Wir brauchen die Mittel dringend.`` Der Erlös dieses Jahres soll eine Arztstelle in der Mukoviszidose-Ambulanz des Olgahospitals und die mobile Krankengymnastik für die Patienten unterstützen. "Und die medizinische Forschung bleibt ein ganz wichtiges Thema``, sagt er. In wenigen Jahren habe sich die durchschnittliche Lebenserwartung der Patienten von 32 auf 36 Jahre erhöht.
Bereits um die Mittagszeit haben Tobias und Sören ihren Beitrag geleistet. Die beiden Elfjährigen sind mit der Klasse 5 c des Ditzinger Gymnasiums an den Start gegangen. Jetzt stehen sie in der Schlange vor der Abmeldung, wo die Lebenslauf-Helfer die zurückgelegten Kilometer genau erfassen. In der Hand halten die jungen Läufer die Gummibänder, die sie an der Strecke für jeden Kilometer erhalten. Tobias ist 13,5 Kilometer gelaufen, Sören sogar 20,5. "Ich bin ganz zufrieden``, sagt der Heimerdinger grinsend. Sonst joggt er nicht regelmäßig. "Aber beim Fußballtraining müssen wir auch Runden laufen``, hat er eine Erklärung für seine gute Kondition parat. Derweil gehen vor dem Schulzentrum weiter einzelne Läufer und Gruppen auf die Strecke. Ein lauter Knall aus der Startpistole bedeutet jedes Mal, dass sich wieder eine große Gruppe auf den Weg gemacht hat. Schulen, Kindergärten, Firmen, die Ditzinger Stadtverwaltung, Vereine und private Lauftreffs - die Bandbreite derer, die auf sportlichem Weg dem guten Zweck dienen, ist groß.
Als der Lebenslauf um 17 Uhr zu Ende ging, zieht Manfred Schröder die Bilanz der Großveranstaltung. "Es gab keine Verletzungen, und alles hat gut funktioniert``, sagt er zufrieden. Auch das große Ziel - die Weltumrundung in der Glemsaue - erreichten die Ditzinger. Insgesamt hatten mehr als 3300 Starter über 41 000 Kilometer geschafft. Die Bestmarke setzte in diesem Jahr übrigens eine Frau: Elke Streicher aus Gerlingen lief beim Lebenslauf 86 Kilometer.
Für Mukos um die Welt laufen Stuttgarter Nachrichten18.04.2005

Knapp 3000 beim 7. Lebenslauf

Ditzingen - Einmal um die ganze Welt laufen, die am Äquator gut 40 000 Kilometer misst: Dieses Ziel des 7. Lebenslaufs in Ditzingen wurde am Sonntag erreicht. Knapp 3000 Menschen zwischen vier und 81 Jahren erliefen damit etwa 70 000 Euro für Mukoviszidose-Kranke.

VON LOTTE SCHNEDLER

Mukoviszidose, kurz Muko, ist eine bislang unheilbare ererbte Krankheit, bei der der Körper, vor allem die Lunge, ständig mehr verschleimt. Die Lebenserwartung der Muko-Kranken liegt bei 32 Jahren. Ziel des Lebenslaufs sind die finanzielle Unterstützung für speziell ausgebildete Physiotherapeuten und die Forschung. Bei den jetzt sieben Lebensläufen kamen bisher insgesamt rund 390 000 Euro zusammen. Gleichzeitig machen die Aktionen die Krankheit bekannt: "Das ist eine nicht zu unterschätzende Wirkung", sagt Manfred Schröder aus Ditzingen.

Elke und Manfred Schröder sind Eltern von Jonathan (9), der an Muko leidet, und Maximilian (11), der eine Kehlkopferkrankung, kurz Keks, hat. Ihr Vater ist Landesvorsitzender des Mukoviszidose-Vereins, ihre Mutter Elke Sprecherin der Muko-Regionalgruppe Ludwigsburg/Heilbronn.

"Die Idee des Lebenslaufs haben wir in Lausanne geklaut", sagt Manfred Schröder lächelnd. Bei einem Besuch der Schwester in der Schweiz lief sie bei einem Lebenslauf in Lausanne mit. Auf der Rückfahrt entwickelten Elke und Manfred Schröder die grobe Idee für eine solche Laufaktion im heimischen Ditzingen. Jedes Jahr stiegen bislang die Zahlen der Läufer, die sich für ihre Runden auf dem rund zwei Kilometer langen Kurs beim Schulzentrum zuvor Sponsoren gesucht hatten.

Wie die zehnköpfige Gruppe, die sich am Mittag auf die Strecke begibt - für fünf Euro pro Kilometer, die die Firma bezahlt: Alle sind Mitarbeiter der Stuttgarter Firma Rabe und Märcker. Derweil begibt sich Martin Kocher (42), der zum dritten Mal mitmachte, nach Hause. Tobias (10) aus Leonberg lässt sich von den Eltern sponsern. Sabine Sommerauer und Freundin Sylvia Blank haben sich von ihrem Arbeitgeber Europart in Korntal-Münchingen sponsern lassen - und von der vierjährigen Tochter bis zum 71-jährigen Vater laufen alle Familienmitglieder in Ditzingen mit.

Am Rundkurs sitzt auch Dirk Seifert aus Berlin. Er ist Vorsitzender des Muko-Landesverbands Berlin-Brandenburg - und plant dort am 22. Mai in Potsdam den ersten Lebenslauf.

Auch eine Familie aus Kleinglattbacher hat beim Ditzinger Lebenslauf mitgemacht

Papa Herbert tritt als Sponsor auf aus Vaihinger Kreiszeitung

Ditzingen (mb/p) "Einmal um die ganze Welt und die Taschen voller Geld, gab einst Karel Gott zum Besten. Der Text passt gut zum Ditzinger Lebenslauf.
Lebenslauf, was ist das? Ganz einfach: Es handelt sich dabei um eine Laufveranstaltung, bei der es nicht um die erzielte Zeit geht, sondern bei der in erster Linie über die Erbkrankheit Mukoviszidose aufgeklärt und Spendengelder gesammelt werden sollen. Jeder Läufer sucht sich dabei einen Sponsor, der für jeden gelaufenen Kilometer eine Spende an den Mukoviszidose-Verein tätigt.
Dabei hat der Ditzinger Lebenslauf auch bei seiner siebten Auflage die Zahlen aus dem Vorjahr weit übertroffen. Es wurden ein neuer Teilnehmer- und ein neuer Kilometerrekord aufgestellt. Rund 31 000 Kilometer hatten im Vorjahr die 2500 Läufer zurückgelegt. Diesmal waren es über 41 000 Kilometer, die die 3412 Läufer gemeinsam meisterten.
Am weitesten lief diesmal eine Frau: Die Gerlingerin Elke Streicher legte gleich 86 Kilometer zurück. Nicht ganz so weit liefen die Teilnehmer der Familie Majer aus Kleinglattbach. Jeweils zwei Kilometer legten die Kinder Philipp und Catharina sowie Mutter Andrea zurück. Ihr Sponsor? Papa Herbert.
"Es war sehr viel los in Ditzingen, erzählt Andrea Majer. Der zwei Kilometer lange Rundkurs führte durch den Stadtpark, wer wollte konnte die Strecke auf
3,5 Kilometer ausbauen. "Es ist beeindruckend, zu was sich der Lauf entwickelt hat. Die Majers waren nicht das erste Mal beim Lebenslauf. Sie sind selbst von der Krankheit betroffen. Tochter Catharina hat Mukoviszidose.
"Früher saßen bei der Anmeldung zwei Personen am Tisch, heute gibt es gleich drei Schalter, so die Kleinglattbacherin. Der Lebenslauf ist also seit seiner Premiere im Jahr 1999 in allen Belangen gewachsen Doch eins zählt nach wie vor: Jeder Kilometer zählt. Die Geschwindigkeit, mit der die Strecke zurückgelegt wurde, war da nebensächlich.
Die Ärzte gehen mit gutem Beispiel voran
Die hohe Teilnehmerzahl hatte sich früh abgezeichnet. 1800 Voranmeldungen hatte es in diesem Jahr gegeben - im Vorjahr waren es 1300. Die vielen Teilnehmer wurden auch benötigt, um das Motto zu schaffen: "Für Mukos um die ganze Welt. Einmal um den Erdball sollte es gehen. Und dieses Ziel wurde am Ende angesichts der zurückgelegten 41 000 Kilometer erreicht. Die diesjährigen Einnahmen sollen die mobile Krankengymnastik für die Patienten unterstützen und an eine Arztstelle in der Mukoviszidose-Ambulanz des Olgahospitals gehen. Dort gingen die Ärzte mit gutem Beispiel voran. Andrea Majer hat zwei Ärzte gesehen, die mitgelaufen sind und hat Lob parat: "Das finde ich großartig. Die Ärzte identifizieren sich mit der Sache.


Informationen zur Bürgermedaille und zum Bürgerpreis der Stadt Ditzingen

Im September 2000 hat der Gemeinderat mit der Bürgermedaille und dem Bürgerpreis der Stadt Ditzingen neue Formen der Würdigung für ehrenamtliches Engagement in Ditzingen eingeführt. Damit waren die Voraussetzungen geschaffen, auch eigenständig Personen, die sich über einen längeren Zeitraum in besonderem Maße in Ditzingen ehrenamtlich oder sich durch eine außergewöhnliche Einzelleistung für das Allgemeinwohl engagiert haben, herauszuheben und zu ehren. Mit dem Bürgerpreis sollen vorbildliche Leistungen von Personen, Gruppen oder Projekten im Dienst der Gemeinschaft öffentlich anerkannt und gefördert werden. Der Preis soll zugleich zu eigenverantwortlichem gemeinnützigem Handeln und Engagement für das Gemeinwohl ermutigen. Bürgermedaille und Bürgerpreis werden mit Beschluss des Gemeinderates auf Vorschlag einer Jury, bestehend aus dem Oberbürgermeister sowie Vertretern der Fraktionen und Gruppen des Gemeinderates verliehen. Die Ehrung kann von Organisationen, Vereinen, der Stadtverwaltung und aus dem Kreis des Gemeinderates sowie von einzelnen Personen vorgeschlagen werden. Der Vorschlag ist in schriftlicher Form mit einer ausführlichen Darstellung der besonderen Leistungen und Verdienste des zu Ehrenden bei der Stadtverwaltung einzureichen. Mit der Bürgermedaille ausgezeichnet werden können bis zu zwei Personen im Kalenderjahr. Der Bürgerpreis kann auf mehrere Personen, Gruppen oder Projekte aufgeteilt werden und ist mit einem Gesamtbetrag von 5.000 € ausgestattet. Bürgermedaille und Bürgerpreis werden vom Oberbürgermeister oder seinem Stellvertreter überreicht.

Seit Einführung der Bürgermedaille wurden 2001 Herr Horst Baumann, 2002 Herr Dr. Martin Otter, 2003 Herr Werner Schmidt, 2004 Herr Wilhelm Klein und 2005 Frau Gerda Rebmann mit der Bürgermedaille ausgezeichnet.

Der Bürgerpreis wurde 2004 der Arbeitsgemeinschaft Hospiz – Begleitung Schwerkranker, Sterbender und ihrer Angehörigen im Stadtgebiet Ditzingen und 2005 dem Ökumenischen Arbeitskreis „Miteinander – Füreinander“ - Selbsthilfeorganisation zur Unterstützung und Entlastung bei der Betreuung behinderter Menschen verliehen.

16.01.2006

Seitenanfang