Ditzinger Jugendliche engagieren sich bei der Aktion „72 Stunden ohne Kompromiss“


„In 72 Stunden die Welt ein bisschen besser machen“, mit dieser Grundidee traten am letzten Donnerstag, Punkt siebzehn Uhr sieben, etwa 20 Jugendliche aus Ditzingen an den Start einer Aktion, die vom Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BSKJ) und des Caritasverbandes der Diözese Rottenburg-Stuttgart zusammen mit SWR 3 organisiert wurde. Ihr Herausforderung bestand darin, das heruntergewirtschaftete alte Postgebäude in Heimerdingen in einen gemütlichen Jugendtreff umzugestalten.


Die Ausgangslage war wenig einladend: vermüllte Zimmer, ein verklebter alter Teppichboden, Löcher und Risse in den Wänden, kein Wasser im Haus ...
Trotzdem gingen die jungen Leute an die Arbeit. Für jeden Raum gab es Vorgaben, was hier zu tun war: entrümpeln (ein großer Container wurde voll); Teppichboden herausreißen, einen neuen Bodenbelag verlegen; Wände und Decken Säubern, Spachteln und Streichen; Fenster zumauern, Stufen mauern und erste Ansätze für eine gemütliche Einrichtung entwickeln und einbauen.

Materialien, wie Farben und Bodenbeläge gab es am Freitag vom Auftraggeber, der Stadt Ditzingen, dazu die notwendigen Werkzeuge. Dann ging es ans Werk. Bis spät in die Nacht wurde auf der Baustelle gewerkelt. Das ging nicht ohne Frust ab. Mal hieß es: „Kein Wasser mehr“, weil es mehr als einen Rohrbruch im Hause gab, dann rollte sich die frisch aufgetragene Farbe auf der alten Leinölfarbe wieder ab. Schließlich fiel eine ganze Raumdecke herunter, weil Holzbalken faul waren und die ganze alte Konstruktion aus Stroh und Lehm brüchig und rissig war.
Doch man wusste sich zu helfen. Wasser wurde im Ort organisiert, der Untergrund für die Farben wurde noch einmal vorbereitet und den Rest besorgen hilfreiche Handwerker.
Überhaupt war die Hilfebereitschaft in Heimerdingen riesig. Neugierige Jugendliche aus dem Stadtteil nahmen wie selbstverständlich Pinsel und Kelle in die Hand und werkelten mit. Fehlendes Kleinmaterial, Werkzeuge und Verpflegung wurden ebenso zugetragen wie die ersten Möbel für den neuen Jugendtreff.

Das alles zu einem guten Ende führte, ist nicht zuletzt auch den Erwachsenen Helfern zu verdanken. Sie hatten die Aktion geplant und wie der Gipser Jürgen Mannal und Stadtjugendpfleger Roger König auch vor Ort mit pädagogischen Gespühr begleitet.
Am Sonntag Nachmittag um 15 Uhr, also zwei Stunden vor dem eigentlichen Ende der Aktion, versammelte sich eine Schar sehr neugieriger Menschen vor dem Hauseingang, um das Ergebnis zu bestaunen. Selbst die Organisatoren hatten Zweifel, ob die Jugendlichen die Herausforderung meistern würden. Eine müde, aber stolze Truppe führte durch das Haus. Die kleinen Zimmer erstahlen nun in modischen Farben. Die Böden sind sauber und wo notwendig neu ausgelegt. Selbst Rollos sind an den Fenstern angebracht. Ein Haus, in dem sich nicht nur Jugendliche wohl fühlen können.
Oberbürgermeister Michael Makurath lobte dann auch das Engagement der Jugendlichen und ihrer Betreuer in höchsten Tönen. Für die Ortschaft Heimerdingen bedankten sich Ortsvorsteher Fritz Hämmerle und seine Stellvertreterin Erika Pudleiner für das Engagement der Jugendlichen aus Ditzingen und Heimerdingen.
Sie haben die Herausforderung angenommen und zu einem hervorragenden Abschluss gebracht.


12.10.2004

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