Die Stadt Ditzingen hat ihre ersten drei Solarkraftwerke in Betrieb genommen

Solarkraftwerk auf dem Feuerwehrhausdach
Photovoltaik hat seinen Siegeszug bereits weltweit angetreten und ist in Deutschland seit 2004 ein wahrer Dauerbrenner. Die Möglichkeiten, welche die Photovoltaik in Zukunft bieten wird, sind noch ungeahnt.

Seit der Novellierung des Gesetzes zur Förderung Erneuerbarer Energien (EEG) Anfang 2004, haben sich die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen für die Nutzung von Solarstrom deutlich verbessert. Damit sind die Investitionen in Solarstromanlagen nicht nur ökologisch sinnvoll, sondern auch wirtschaftlich interessant.

Welche Chancen sich daraus für die Stadt Ditzingen ergeben könnten, wurde in einer extra dafür in Auftrag gegebenen Machbarkeitsstudie untersucht. Dabei kamen sämtliche in Frage kommenden Dächer auf städtischen Gebäuden hinsichtlich ihrer technischen und wirtschaftlichen Nutzung durch Photovoltaik auf den Prüfstand. Die Studie ergab, dass auf insgesamt 15 städtischen Gebäuden Photovoltaikanlagen mit einer Gesamtleistung von ca. 358 kWp möglich wären. Damit lag erstmals ein Gesamtkonzept zur Nutzung von Sonnenenergie auf städtischen Gebäuden vor.

Unter Berücksichtigung des jeweiligen Dachzustandes sieht die mittelfristige Finanzplanung vor, die vorgeschlagenen Anlagen bis Ende 2009 zu installieren. Die dafür notwendige Investitionssumme beträgt rund 1,6 Mio. €. bei einer erwarteten Amortisationsdauer von ca. 12 Jahre. Die Investitionsrechnung geht dabei von einer Rendite, berechnet nach der internen Zinsfußmethode, von ca. 5,6 % aus.

Bereits Ende 2007 wurde mit den Bauvorbereitungen der ersten Solarkraftwerke auf dem Feuerwehrhaus in Ditzingen, sowie auf zwei Dächern der Karl-Koch-Halle begonnen. Die ausgewählten Dächer eignen sich hervorragend für den Strom von der Sonne, da eine unverbaubare und unbeschattete Aufstellung der Photovoltaik-Anlagen gewährleistet werden kann.

Seit Mitte Februar 2008 speisen diese drei Kraftwerke den erzeugten Strom ins öffentliche Netz ein. Die Anlagen leisten zusammen 37,44 kWp und produzieren dabei etwa 35.000 kWh Strom pro Jahr, der 20 Jahre lang mit 46,75 Cent/kWh vergütet wird.

Die erzeugte Strommenge reicht zur Versorgung von rund 12 Haushalten mit einem durchschnittlichen Stromverbrauch von rund 3.000 kWh/a. Energiesparende Haushalte könnten durchaus mit der Hälfte dieses Stromverbrauchs auskommen, was im Ergebnis dann 24 Haushalte bedeuten würde.

Zudem profitiert die Umwelt, denn die drei Sonnenkraftwerke reduzieren Jahr für Jahr den CO2-Ausstoß um etwa 17 Tonnen, sowie die Emission anderer Schadstoffe.

Für 2008 sind weitere 5 Anlagen mit einer Gesamtleistung von insgesamt 76 kWp geplant. Der Bau des größten Kraftwerks - auf dem Dach des Schulzentrums Glemsaue mit einer Leistung von 130 kWp - muss leider noch etwas warten, solange der Schulentwicklungsplan für Ditzingen noch nicht abgeschlossen ist.

Technische Daten:

Module: Day4Energy, polykristallin, 180 W.

Kanadisches Fabrikat, aus deutschen Zellen gefertigt (Q-Cells)

Wechselrichter: SMA, trafolose Wechselrichter mit besonders hohem Wirkungsgrad

Feuerwehrhaus
11,52 Leistung kWp
2 Stück 5000 TL Wechselrichter

Karl-Koch-Halle Schrägdach
21,60 Leistung kWp
3 Stück Mini Central 7000 TL Wechselrichter

Karl-Koch-Halle Flachdach
4,32 Leistung kWp
1 Stück 3800 TLWechselrichter


Erwarteter Energieertrag:

Jeweils 930 kWh/kWp; für alle drei Anlagen zusammen:

37,44 kWp * 930 kWh/kWp = rund 35.000 kWh/a.


04.06.2008

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