Eröffnungsfeier in „Schloss Naseweis“

Oberbürgermeister Michael Makurath bei seinem Besuch
Oberbürgermeister Michael Makurath übergab am 31. Januar "Schloss Naseweis", die erste Ditzinger Kinderkrippe für 25 Kinder zwischen sechs Monaten und drei Jahren, ihrer Bestimmung. Der erfahrene Träger KiND und Beruf e.V. setzt das pädagogische Konzept "element-i" um, das die Stadt überzeugte. Auch die Wirtschaft profitiert: Das Unternehmen Trumpf nutzt Belegplätze.

Zahlreiche geladene Gäste, Eltern und interessierte Ditzinger Bürgerinnen und Bürger bevölkerten am vergangenen Samstag den sogenannten Marktplatz der neuen Kinderkrippe „Schloss Naseweis“ unweit des Ditzinger Schlosses und ließen sich durch die Räume der neuen Einrichtung führen. Die Stadt hatten den Altbau für 152.000 Euro umbauen lassen. „Es entstand ein Haus mit bergendem, schützendem Charakter, das sich mit seinen kleinen ineinander übergehenden Räumen hervorragend für die Kleinsten eignet“, sagte Oberbürgermeister Michael Makurath. „Anders als andere Kommunen haben wir uns entschieden, die Trägerschaft für die Krippe an einen freien Anbieter zu übergeben.“ Das habe einen kurzen Moment des Umdenkens im Gemeinderat erfordert, erinnerte sich Makurath. Doch die Entscheidung fiel eindeutig aus: „Wir wollten einen Träger, der viel Krippenerfahrung mitbringt und für hohe pädagogische Qualität bürgt. Den haben wir im KiND und Beruf e.V. gefunden.“ Außerdem hob der Oberbürgermeister die gute Zusammenarbeit der Stadt mit Unternehmen hervor: Bereits seit Jahren kooperiere Ditzingen mit dem Werkzeugmaschinenhersteller und Laserspezialisten Trumpf, der Belegplätze in Kindertageseinrichtungen nutze. Auch in der neuen Krippe biete das Unternehmen seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern bzw. deren Kindern Plätze an. Den Betriebkostenabmangel, also die Differenz zwischen den tatsächlichen Kosten und den Einnahmen aus Elternbeiträgen, übernehme die Stadt. Andere Unternehmen seien ebenfalls an solchen Kooperationen interessiert, um ihren Belegschaften eine attraktive unternehmensnahe Kinderbetreuung bieten zu können, und kämen inzwischen vermehrt auf die Kommune zu.

Einrichtung bereits ausgebucht
Bereits seit Mitte November des vergangenen Jahres sei „das Naseweis“ geöffnet, sagte Waltraud Weegmann, Geschäftsführerin des Trägers KiND und Beruf e.V., zur offiziellen Einweihung. Aktuell besuchten 14 Kinder im Alter von sechs Monaten bis drei Jahren das Kinderhaus. Auch die restlichen der insgesamt 25 Plätze seien bereits vergeben. Die Einrichtung, die den Kindern eine Art „zweite Heimat“ bietet, in der sie sich wohlfühlen und von Beginn an als selbstständig Lernende ernst genommen werden, arbeitet nach dem pädagogischen Konzept „element-i“. „Das `i` im Namen steht für `Individuen`, `Interessen` und `Interaktion` – zentrale Aspekte unseres pädagogischen Ansatzes“, erläuterte Weegmann. „Bereits unsere Kleinsten benötigen eine ihrem Alter entsprechende anregungsreiche Umgebung, die sie zu neuen Erfahrungen, Entdeckungen und der Entwicklung ihres eigenen Weltbilds auffordert. Für unsere Arbeit in der Einrichtung bedeutet das, dass die Kinder sich frei bewegen und selbst entscheiden können, was und mit wem sie spielen – oder was sie malen, welches Bilderbuch sie betrachten, was sie singen – möchten.“
Trumpf nutzt Belegplätze
Bei Trumpf sei das Engagement für eine bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie ein Ausdruck der Werteorientierung des Unternehmens, sagte Barbara Keilmann, Leiterin Personal- und Sozialwesen bei Trumpf in Ditzingen. Das neue Angebot von Krippenplätzen im „Schloss Naseweis“ sei eingebettet in ein umfassendes Konzept familienfreundlicher Unternehmens¬führung: „Flexible Arbeitszeiten und Teilzeitmodelle sind wichtige Pfeiler unserer familienorientierten Personalpolitik, Kinderbetreuungslösungen ein weiterer. So halten wir unsere qualifizierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter langfristig im Unternehmen.“ Eine eigene Betriebskita sei derzeit nicht geplant, sagte Keilmann außerdem: „Uns ist es wichtig, dass die Einrichtung Teil der Stadt und in deren gesellschaftliches Leben einbezogen ist.“ Zum Schluss ihrer Rede nahm die Personalleiterin ein Zitat von Bundespräsident Horst Köhler vom Anfang ihres Grußwortes abgewandelt wieder auf und befand: „In Schloss Naseweis haben die Herzen und Köpfe der Kinder einen Ort, an dem sie gut aufgehoben sind.“

03.02.2009

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