Ditzinger Ansichten: abgerissen – neu gebaut

Plakat der Ausstellung
In der Reihe „Ditzinger Ansichten“ zeigt das Stadtmuseum ab Sonntag eine neue Ausstellung zur Stadtentwicklung

Ditzinger Ansichten: abgerissen – neu gebaut


Alte Gebäude werden abgebrochen, neue Gebäude werden gebaut. Das ist der Lauf der Dinge. Das Stadtarchiv dokumentiert an Beispielen mit Fotos, Plänen und Karten den stetigen Veränderungsprozess im Erscheinungsbild unserer Stadt.

Geschäftsgebäude wurden gebaut, umgebaut, abgerissen und neu errichtet. In der Gerlinger Straße baute um die Jahrhundertwende zum 20. Jahrhundert ein Geschäftsmann ein „Kaufhaus“ im Jugendstil. Der geschäftliche Erfolg blieb aus und das Gebäude wurde aufgeteilt und schließlich abgebrochen. Hier steht heute das Gebäude der Kreissparkasse Ludwigsburg, die ihr Gebäude durch den Aufsatz eines Tonnendaches erweitert hat.

Anders die Lage beim „Kaufhaus Knapp“ später „Schaible“ in der Marktstraße. 1842 gegründet entwickelte sich der Laden an der Ecke zur Bauernstraße prächtig. Das Zeitalter des Supermarktes mit Selbstbedienung brachte Umbauten mit sich. Schließlich übernahm die Handelskette „Nanz“ den Laden. In den 80iger Jahren erfolgte der Abriss und Neubau der „Marktpassage“.

Gastwirtschaften waren einst wichtige Treffpunkte und die Orte, wo man die Freizeit verbrachte. Der „Schwanen“ in der Leonberger Straße, gegründet als Brauereigasthof und Metzgerei, war in der ersten Hälfte des letzten Jahrhunderts der gesellschaftliche Treffpunkt in Ditzingen und Umgebung. Im Saalbau feierten die Vereine ihre Feste, man tanzte und sang, kegelte oder traf sich einfach am Stammtisch. Das stattliche Gebäude aus dem 19. Jahrhundert wurde Anfang der 90iger Jahre abgebrochen und es entstand eine Wohnanlage für Senioren.

Das „Rössle“ war über Jahrhunderte der Treffpunkt in Hirschlanden. An der Durchgangsstraße gelegen, kehrten auch Fremde hier ein. Das gesamte Areal wurde abgebrochen und neu überbaut.

Als Folge der Aussiedlung der Landwirte in den 60iger und 70iger Jahren wurden viele Hofstellen im Ort aufgegeben. Die flächenmäßige Sanierung ganzer Quartiere verbunden mit dem Abriss der gewachsenen Bebauung wird am Beispiel der Sanierung im Areal Auten/Mühlstraße dargestellt. Hier wurde in den 70iger Jahren ein komplettes bäuerlich geprägtes Quartier abgebrochen und neu bebaut.

Anders in Quartier „Vorhof“. Hier wurden einzelne Gebäude abgebrochen und durch neue ersetzt.

Ganz anders entwickelte sich die Siedlung „Lachpfädle“ an der Lache. Das Quartier wurde 1936 von der Gemeindeverwaltung als Vorzeigeobjekt für den nationalsozialistischen Siedlungsbau geplant und verwirklicht. Die „Siedler“ sollten in bescheidenen Häusern mit großen Gärten dazu angehalten werden, im eigenen Haus für die eigene Versorgung mit Lebensmitteln zu sorgen. Heute geht der Charakter der Siedlung mehr und mehr durch An-, Um- und Neubauten verloren.


Die Ausstellung im Stadtmuseum am Laien ist vom 6. März bis zum 8. Mai zu sehen.

Öffnungszeiten: Dienstag-Sonntag, 14-17 Uhr

Der Eintritt ist frei

Führungen: Stadtarchiv Ditzingen, Tel.: 07156 164308




01.03.2011

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