Der Keltenweg – mit zwei Stationen in Ditzingen - ist eröffnet!

Am vergangenen Sonntag, dem 13. Juli 2003, eröffnete Landrat Dr. Rainer Haas im Rathaus Schwieberdingen vor zahlreichen Gästen offiziell den Keltenweg. Es handelt sich hierbei um einen wunderschönen Themenrad- und -wanderweg zur Geschichte der Kelten, den die Arbeitsgemeinschaft „Grünes Strohgäu erstellt hat. Dieser Keltenweg verbindet neun bedeutende Zeugnisse keltischer Kultur im Landkreis Ludwigsburg, darunter den Keltischen Grabhügel in Hirschlanden und die Fundstelle eines Frauengrabes in Schöckingen.

Auslöser für die Umsetzung dieses Wanderweges war u.a. eine Anregung von Ortvorsteher Ansel bei der Einweihung des wieder aufgeschüttenen Grabhügels im Holzheimer Grund in Hirschlanden. Bei der Planung des Keltenwegs wurde die Arbeits-gemeinschaft „Grünes Strohgäu, der auch die Stadt Ditzingen angehört, von den Historikern Dr. Ingo Stork (Landesdenkmalamt Baden-Württemberg), Dr. Simone Stork (Leiterin des Hochdorfer Keltenmuseums) und Dr. Tiberius Bader beraten.

Der Weg führt vom Hohenasperg, einem bedeutenden keltischen Fürstensitz, über die Grabhügel Kleinaspergle, Katharinenlinde, Hochdorf, Birkle und Schöckingen bis nach Hirschlanden. Die dort gefundene Sandsteinstele ist die älteste vollplastische Großskulptur nördlich der Alpen. Im Pfaffenwäldle bei Hochdorf wird zur Zeit noch ein Großgräberfeld ausgegraben, das später in die Beschilderung einbezogen wird. Der Weg ist knapp 30 km lang, kann aber auch in Abschnitten begangen werden. Für sportliche Radlerinnen und Radler ergibt sich über den GlemsMühlenweg, der vor 2 Jahren vom Grünen Strohgäu beschildert wurde, ein Rundweg von ca. 50 km Länge. Aber auch eine An- oder Abreise mit der S-Bahn ist in Asperg oder Ditzingen möglich.

Im Rahmen der offiziellen Eröffnung im Schwieberdinger Rathaus begrüßte Bürermeister Spiegel die anwesenden Gäste. Landrat Dr. Haas machte in seiner Rede darauf aufmerksam, dass dieser Themenwanderweg bereits im Vorfeld zwei Preise gewonnen habe, nämlich 15.000 Euro von der Wüstenrot-Stiftung und den „Förderpreis für Denkmalpflege“ in Höhe von 2.500 Euro vom Forum Region Stuttgart. Ganz besonders dankte er den SchülerInnen der Radwege-AG an der Vaihinger Ferdinand-Steinbeis-Realschule und ihrem Lehrer Bernd Schwarz, die ihr Wissen bei der Ausschilderung des Weges eingebracht hätten sowie den StudentInnen der Baden-Württembergischen Akademie für Kommunikation in Stuttgart für die Entwürfe der Informationstafeln und der Wegkarte.

Im Anschluss an die Grußworte von Herrn Otto Wolff von der Akademie für Kommunikation und Herrn Dr. Ingo Storck vom Landesdenkmalamt wurde die Hinweistafel zum Hirschlander Grabhügel als Beispiel für die weitere Beschilderung der Denkmale entlang des Keltenwanderweges enthüllt:

Anschließend fuhren ca. 100 RadlerInnen eine Zwischenetappe des Keltenweges vom Schwieberdinger Rathaus aus über die Katharinenlinde und am Fürstengrabhügel vorbei zum Keltenmuseum nach Hochdorf. Dort sorgten die Gemeinde Eberdingen und Mitglieder des Kelten-Fördervereins für eine stilechte Bewirtung. Die Tübinger Keltengruppe „Carnyx“, die sich aus Archäologen und historisch interessierten Personen zusammensetzt, gab den BesucherInnen interessante Einblicke in das keltische Lagerleben und bot keltische Spezialitäten an. Der Name der Gruppe leitet sich ab von der gallischen Kriegstrompete „Carnyx“, deren Klang einst ihren Feinden das Fürchten lehrte. Eine kleine Ditzinger Gruppe verfolgte den Radwanderweg weiter bis zum Backhausweg nach Schöckingen, wo ebenfalls eine Hinweistafel aufgestellt wurde. Die Beschilderung des Weges dort wird in Kürze fertiggestellt, bis zum Wochenende hatte das Schöckinger Dorffest Vorrang.

Haben Sie nicht auch Lust, Geschichte, Sport und wunderschöne Natur zu verbinden? Wir laden Sie ganz herzlich ein, den neu geschaffenen Keltenrad- und –wanderweg zu genießen. Die dazugehörige Themenkarte erhalten Sie kostenlos bei allen Bürgerämtern der Stadt Ditzingen.

17.07.2003

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