Baugebiet Westlicher Ortsrand Ditzingen – In der Kernstadt Ditzingen ist ein neues Wohnbaugebiet entstanden

Übergabe als förmlicher Abschluss der Erschließung des Baugebiets durch die MVV Energiedienstleistungen GmbH und die Stadt Ditzingen
am 20. Dezember 2006

Im Jahr 2001 wurden mit der Verabschiedung des städtebaulichen Vorentwurfs und der Einleitung des Bebauungsplanverfahrens die Voraussetzungen für die Ausweisung eines weiteren Baugebietes am westlichen Ortsrand der Kernstadt Ditzingen geschaffen. Nach Abschluss des Bebauungsplan- und Bodenordnungsverfahrens konnten die Erschließungsarbeiten für „Westlicher Ortsrand Ditzingen“ im April dieses Jahres beginnen. Am Mittwoch, 20. Dezember 2006, endeten sie mit der feierlichen Übergabe des Baugebiets.

Der Bebauungsplan, der seit 3. November 2005 rechtskräftig ist, umfasst rund 6 Hektar Bruttofläche, wovon etwa 4,5 Hektar als Bauland ausgewiesen sind. Nachdem der Gemeinderat am 20. Juli 2004 dem Kauf von Grundstücken mit insgesamt circa 1,7 Hektar zugestimmt hat, besitzt die Stadt Ditzingen im Baugebiet rund 2,5 Hektar Bauland.

Im Baugebiet ist Baugebiet für 219 Wohneinheiten und 504 Einwohner entstanden:

- für 20 Einfamilienhäuser,
- 32 Doppelhäuser,
- 6 Gartenhofhäuser,
- 22 Kettenhäuser,
- 39 Reihenhäuser sowie
- 4 Mehrfamilienhäuser.


Der Auftrag zur Durchführung der Bodenordnung und Erschließung des Baugebietes ging im Februar 2002 an die MVV Energiedienstleistungen GmbH, Mannheim. Der städtebauliche Vertrag zwischen der Stadt Ditzingen und MVV Energiedienstleistungen war am 30.04.2002 unterzeichnet worden. An der Umlegung beteiligt waren 24 Eigentümergemeinschaften mit 80 Personen. Seit 2. März 2006 ist die freiwillige Baulandumlegung unanfechtbar.

„Die große Nachfrage nach Bauplätzen in Ditzingen zeigt, dass unsere Stadt als Wohn- und Arbeitsort in der Region attraktiv ist. Wir freuen uns, dass hier hochwertiges Bauland für mehr als 200 neue Wohneinheiten entstanden ist“, sagte Oberbürgermeister Michael Makurath bei der Übergabe des Baugebiets.
In Ditzingen wie auch in allen anderen ihrer Erschließungsgebiete hat das 100-prozentige Tochterunternehmen der börsennotierten MVV Energie AG, Mannheim, ausschließlich auf das Know-how regional ansässiger Firmen gesetzt. „Durch unsere langjährigen Erfahrungen als Erschließungsträger konnten wir für die Stadt Ditzingen bei einem sehr hohen Qualitätsstandard erhebliche Kosteneinsparungen im Grün- und im Tiefbaubereich zugunsten der Erschließungsbeteiligten realisieren“, betonte Markus Prien, Leiter Erschließungsträgerschaft von MVV Energiedienstleistungen. Das Unternehmen hat in Ditzingen die Vorfinanzierung der gesamten Maßnahme, die Refinanzierung durch die Umlegungsbeteiligten, das Kostencontrolling, die Projektsteue-rung für das freiwillige Baulandumlegungs- und Erschließungsverfahren, die Projektsteuerung für das Bebauungsplanverfahren sowie den Bau der Gesamterschließungsanlagen verantwortet.

Die Erschließung erfolgte nach den Festlegungen des Bebauungsplanes Westlicher Ortsrand. Eine Haupterschließungsachse hat den Gebietsverlauf aufgenommen und führt in das städtische bzw. überörtliche Straßennetz. Die Fahrbahnen bestehen überwiegend aus Asphaltoberflächen. Mit auffälligen Betonsteinbelägen wurden Straßenräume wichtiger Flächen herausgearbeitet. Öffentliche Stellplätze, Fußwege und straßenbegleitende Gehwege erhielten Oberflächen aus wasserdurchlässigem Pflaster. Durch das Baugebiet verläuft in Nord-Südrichtung eine zentrale Achse, der mit zahlreichen Bäumen einen Grünzugcharakter verliehen wurde. Im Gebiet ist ein zentral gelegener rund 1100 qm großer Themenspielplatz „Eisenbahnstadt“ entstanden.


Verkäufe von städtischen Baugrundstücken vom Gemeinderat genehmigt und umgesetzt.

Nach dem Bebauungsplan umfasst das Baugebiet Westlicher Ortsrand Ditzingen ca. 6 ha Bruttofläche, wovon ca. 4,5 ha als Bauland zur Bebauung ausgewiesen sind. Nach dem der Gemeinderat im Jahr 2004 dem Kauf von Grundstücken zugestimmt hat, besitzt die Stadt Ditzingen im Baugebiet rund 25.193 qm Bauland. Durch diesen Flächenkauf hat die Stadt Ditzingen auch ein Steuerungsinstrument bei der Preisfindung hinsichtlich der Vergabe von Grundstücken und nicht zuletzt bei der Bebauung.

Die Stadt Ditzingen hat für den Aufkauf der Grundstücke einen Betrag von rund 4 Mill. Euro außerhalb des städtischen Haushalts über die Kommunalfinanz bei der LBBW finanziert. Durch den Verkauf der städtischen Grundstücke an bauinteressierte Bürgerinnen und Bürger wird der Ausgleich der verauslagten Mittel erfolgen.

Der Gemeinderat hat im Mai d.J. die Ausschreibungsbedingungen für die Vergabe von Baugrundstücken wie folgt festgelegt:

Die Verwaltung wird beauftragt, die im Bebauungsplan „Westlicher Ortsrand“ in Ditzingen im Eigentum der Stadt stehenden Grundstücke öffentlich zum Verkauf auszuschreiben und den bei der Verwaltung vorgemerkten Interessenten ebenfalls diese Grundstücke zum Verkauf anzubieten.

Der Kaufpreis der Grundstücke wird auf 550 Euro/qm einschließlich Erschließungskosten und beim Mehrfamilienhaus auf einer Verhandlungsbasis von 590 Euro/qm einschließlich Erschließungskosten festgesetzt. Für den Verkauf gelten die vom Gemeinderat festgelegten Zuteilungskriterien und Vertragsbedingungen.

Folgende Zuteilungskriterien wurden zur Auswahl zum Kauf städtischer Bauplätze interessierter Bürgerinnen und Bürger angewandt:

1. Die Kaufinteressenten haben ihren Hauptwohnsitz in Ditzingen oder mindestens ein Kauf- interessent hat sein Arbeitsplatz in Ditzingen und ist zumindest 50% in Ditzingen be-
schäftigt.

2. Bei Kaufinteressenten handelt es sich um Familien mit Kindern.

3. Der veräußerte Bauplatz muß zur Selbstnutzung bebaut werden.

4. Kaufinteressenten bauen ihre Gebäude mit folgendem Energiestandard:

Energiesparhaus KfW-40/Passivhaus
Energiesparhaus KfW-60/Passivhaus

Auf dieser Grundlage erfolgte die Ausschreibung der Baugrundstücke. Den privaten Bauinteressenten wurden 35 frei bebaubare Grundstücke angeboten und um Bewerbungen bis 16. Juni 2006 gebeten. 28 schriftliche Bewerbungen gingen ein. 2 Bewerbungen wurden wieder zurückgezogen. Durch Überschneidungen konnten nicht alle Bewerber einen Bauplatz erhalten. In der letzten Sitzung vor der Sommerpause hat der Gemeinderat am 25. Juli 2006 22 Bewerbern den Zuschlag für ein städtisches Baugrundstück erteilt.

Bis Dezember 2006 wurden bereits 16 Bauplätze notariell beurkundet.

In einem weiteren Schritt wurden Bauträgergrundstücke Bauträgern zum Kaufangeboten. Nachdem umfangreiche Unterlagen für die Bewerbung gefordert wurden, galt hier eine Abgabefrist bis 18. August 2006. Nach Eingang und Prüfung der Unterlagen wurden diese dann dem Gemeinderat zur Entscheidung vorgelegt. Insgesamt standen noch 45 städtische Grundstücke, die mit Reihenhäusern, 6 Gartenhofhäusern und 1 Mehrfamilienhaus bebaut werden sollen, zur Verfügung.
Das Grundstück für ein Mehrfamilienhaus wurde zwischenzeitlich an die Firma Robert Bosch
Wohnbaugesellschaft mbH in Stuttgart verkauft , die hier 18 Mietwohnungen für Betriebsangehörige
errichten wird.
Von diesen 45 städtischen Grundstücken wurden somit vom Gemeinderat Stand heute 35 vergeben.


Weitere Informationen und Details zur Erschließung des Baugebietes

Baubeginn : 18.4.2006

Bauzeit ca. 9 Monate

Das Baugebiet liegt innerhalb der fachtechnisch abgegrenzten Wasserschutzzone II und III A der Fassung des Brunnen Rauns.

Die Kanalisation wurde zum größten Teil als Trennsystem ausgeführt und hat eine ges. Rohrlänge von ca. 2400 Meter. Die Rohrleitungen sind zur Kontrolle und Reinigung mit ca. 65 Schachtbauwerken verbunden.
Alle Rohrleitungen und Kanalbauwerke wurden wasserdicht ausgeführt.
Die Kanäle wurden teilweise bis zu einer Tiefe von 5,50 Meter Tiefe verlegt.
Das anfallende Regenwasser von Dachflächen und befestigten Hofflächen wird über Zisternen in ein Regenrückhaltebecken eingeleitet und wird von dort über Schieberregulierten Ablauf in den natürlichen Vorfluter (Glems) weitergeführt.
Das bei einsetzendem Regen zunächst verschmutzte Wasser von den Straßen wird über einen sogenannten „Erstverwurfschacht“ aufgefangen und nach dem Regen in den Mischwasserkanal eingeleitet.

Für die Wasserversorgung wurde im ges. Baugebiet ca. 1700 Meter duktile Gussrohre verlegt.

Beim Straßenbau wurden ca. 10 000 m3 Erde bewegt.
Für den Ausbau der Straßen und Wege sind ca. 4 200 Meter Bordsteine versetzt und 5 500 M2 Betonpflaster verlegt worden.

Im öffentlichen Verkehrsbereich wurden 25 Baumpflanzquartiere nach den Baumstandarts der Stadt Ditzingen angelegt.

Für die Straßenbeleuchtung wurden 2 200 Meter Kabel verlegt.

In die einzelnen Grundstücke wurden von der EnBW insgesamt ca.2 200 Meter Stromleitungen, von der Telekom und Kabel BW ca. 4 500 Meter Kabel verlegt

Damit die Gasversorgung gesichert ist wurden ca. 1 800 Meter Gasleitungsrohre eingebracht.

20.12.2006

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