Jugendforen Gesamtstadt (Pressegespräch mit OB Jürgen Makurath)

- Zwischenbericht -

Ditzinger Jugendforen
Am 27.06.2001 wurde mit dem 1. Kernstadt-Jugendforum die erste Runde der Ditzinger Jungendforen abgeschlossen.
Die wesentlichen Themenschwerpunkte bei allen 4 Jugendforen
lauteten gleich:

Trendsport in Ditzingen
Jugendtreffpunkte in Ditzingen.
Der durchschnittliche Besuch von ca. 30 Jugendlichen bei den einzelnen Jugendforen ist als durchaus gut zu bewerten, bis auf den Stadtteil Hirschlanden, der mit mageren 8 Besuchern auf den ersten Blick sehr schlecht besucht war. Hier ist aber zu beachten, dass ein großer Teil der Hirschlander Jugendlichen durch offizielle Vertreter der Theodor-Heuglin-Schule vertreten war, die im Vorfeld die Themenbereiche schon im Rahmen der Schule besprochen hatten.

Unterrepräsentiert waren bei allen Veranstaltungen die Mädchen. Nur durchschnittlich 10 % der Anwesenden waren Mädchen, in Hirschlanden war das weibliche Geschlecht direkt überhaupt nicht vertreten. Allerdings wurden ihre Ansprüche durchaus von den benannten Schulvertretern mit vertreten.

Überraschend dagegen war, dass sich sofort für alle Jugendforen Freiwillige fanden, die als Sprecher fungierten und auch jeweils die Ergebnisse in den Ortschaftsräten und im Kultur-, Sozial- und Umweltausschuss vortrugen.

Inhaltlich gingen die Jugendlichen teils kritisch, jedoch sehr konstruktiv zur Sache.
Es wurde nicht mit deutlicher Kritik gespart, aber es wurde immer auch nach Lösungsvorschlägen gesucht, um die geäußerten Wünsche in durchaus realistische Ebenen zu transportieren.

Für den Themenbereich "Trendsport" gab es zwei grundsätzliche Aussagen, die sich durch alle Jugendforen zogen.

>> Die bisherige Ausstattung für das Skaten/Inlinen als Haupttrendsportart wird als unzureichend bezeichnet. Die Jugendlichen wollen dezentrale Lösungen für alle Stadtteile.

>> Alle vorhandenen Platzangebote der restlichen Sportangebote werden als ausreichend angesehen. (Ausnahme: Bolzplatz im südlichen Hirschlanden und fehlendes Beachvolleyballangebot). Kritisiert wurde allerdings der Zustand der Anlage und deren Pflege (fehlende Tore, defekte Körbe, fehlende Netze, nicht bespielbare Plätze).

Ein weiteres Kriterium war an vielen Plätzen die Multifunktionalität der Anlagen, die zur Nutzerkonkurrenz (häufig Basketball/Faustball) führt.

Als wichtigste neue Zusatzangebote wurden 4 Sportbereiche genannt, die aber auch zentral liegen dürfen, wenn sie als Angebot kommen:
Beachvolleyballfelder, Mountain-Bike-Parcour, Schlittschuhfahrmöglichkeit, Klettermöglichkeit.
Für alle Bereiche wurden konkrete Standortwünsche ausgesprochen.

Die ersten Auswirkungen und Ergebnisse:
Die Heimerdinger Skateanlage, ein Ergebnis des Heimerdinger Jugendforums, konnte noch vor den Sommerferien ihrer Bestimmung übergeben werden. Außerdem wurden alle schnell umsetzbaren Reparatur- und Pflegearbeiten, die aus dem laufenden Haushalt gedeckt sind, dem städtischen Betriebshof zur schnellstmöglichen Umsetzung in Auftrag gegeben.
Alle planungsrelevanten Inputs aus den Jugendforen (vor allem Skatebereich, Klettern, Volleyball, Mountainbiken) wurden an den verwaltungsinternen AK Spielflächenplanung weitergegeben, der sie in die laufenden Planungsüberlegungen zu den Freizeitflächen Waldstrasse Schöckingen, Karl-Koch-Halle Hirschlanden, Lehmgrube Ditzingen und Areal Konrad-Kocher-Schule mit einbeziehen wird. Bis Ende September sollen die Vorplanungen für die Bereiche abgeschlossen sein.

Für den Themenbereich "Jugendtreffpunkte" sind die Ergebnisse ortsspezifisch zu bewerten. Allgemein kam zum Ausdruck, dass alle vorhandenen Einrichtungen als unzureichend anzusehen sind (Ausstattung, Größe, Öffnungszeiten, Angebotsmöglichkeiten).

Heimerdingen:
Kein offen zugänglicher Jugendtreff, sondern soziale Gruppenangebote im Rahmen der mobilen Jugendarbeit.
2 Öffnungstage (Montag u. Mittwoch), 3 Gruppen.
2 Baucontainer, wovon zurzeit aus Aufsichtsgründen nur einer betrieben wird.
Äußerst beengte Raumsituation hält die Jugendlichen ab.
Hauptamtlich besetzt mit 2 x 50 %, zurzeit eine Stelle besetzt.
Wunsch:
- offen zugängliches Haus in Nähe zur Skateanlage
(Erhöhung der Nutzerfrequenz)
- Grundausstattung im Unterhaltungsbereich (Billard, Kicker, Dart)
- regelmäßige Discos
- Öffnungszeiten 5 x pro Woche 15.00 - 22.00 Uhr
Zielgruppe: 13-17-jährige
- kein ehrenamtlicher Hintergrund (fehlende Volljährigkeit)
- keine Bereitschaft von Vereinsseite Trägerschaft zu übernehmen.

Schöckingen:
Kein umhauster Treffpunkt. Derzeit informelle Treffpunkte
- Kastanie/Bushaltestelle Schloßstraße
- Spielplatz Feuerwehrhaus (Ärger mit Anwohnern).
Wunsch:
- umhauster Treffpunkt mit Grundausstattung
- regelmäßige Öffnungszeiten 5 x pro Woche 15.00 - 22.00 Uhr
Wunschort:
Sportplatz Waldstraße oder anliegendes Industriegebiet
- Bereitschaft zum Ehrenamt
- Evtl. Kooperation mit CVJM
- Evtl. Ableger NeuLaTi Sektion Schöckingen.

Hirschlanden:
Hier gehen die Meinungen weit auseinander:
- kein Treffpunkt notwendig
- NeuLaTi reicht aus, wenn regelmäßig und häufiger geöffnet ist
- Im Rahmen der Ganztagsschule übergangslos in Freizeitangebote (Anbindung eines Jugendtreffs an die Schule) wird vor allem von Schülern der THS getragen.

NeuLaTi zur Zeit:
Dienstags :
- mobile Jugendarbeit mit sozialer Gruppenarbeit
(durchschnittlich ca. 50 Jugendliche
- Hauptamtliche Besetzung durch 2 x 50 % Mobile Jugendarbeit
(derzeit nur eine Stelle besetzt)
Kritik:
- zu wenig Angebote wegen fehlender Ausstattung
- zu unregelmäßig offen (in der Realität)
- mehr Öffnungszeiten
NeuLaTi ist Übergangslösung bis zum Verkauf des Hauses.
Mittwoch/Freitag:
Öffnung des NeuLaTi
Wochenende:
Private Mietmöglichkeit für Partys

Ditzingen: Jugendhaus: 5 Tage geöffnet:
Montag (Kids only):
14.00 - 18.00 Uhr
Dienstag - Donnerstag:
15.00 - 20.00 Uhr
Freitag:
17.00 - 22.00 Uhr (Alkoholausschank)
14.00 - 16.30 Uhr (AG Mädchen- und Jungensport)
Bis 18.00 Uhr Rauchverbot.
2 x 100 % Stellen.
Alkohol nur freitags ab 20.00 Uhr.

Kritik:
- Nichts für Ältere (Öffnungszeiten)
- Zu klein (keine Rückzugsmöglichkeiten für Gruppen)
- Zu wenig Discos/Konzerte (Raummangel)
Probleme:
- keine Unterkellerung (z.B. Bandübungsraum)
- gerichtliche Auflagen zu Öffnungs- und Veranstaltungszeiten
- (Discos 1 x monatlich)
- personeller Bestand lässt nur eingeschränkte Erweiterung der Öffnungszeiten zu, die aber für die Ansprüche nicht reichen
- zu wenig Rückzugsraum für die verschiedenen Altersgruppen und Cliquen
- fehlende Medienausstattung, um attraktives Haus anzubieten, aber auch fehlende Bereitschaft der Jugendlichen, etwas selber in die Hand zu nehmen (steigende Konsumhaltung) z.B. seit Jahren kein Discoteam mehr.

Außerdem wird kritisiert, dass es keinen eigenen jugendgerechten Grillplatz im Kernstadtgebiet gibt.

Die nächsten Schritte bis zur nächsten Jugendforumrunde im Herbst
Für die Stadtteile Heimerdingen und Schöckingen wird die Verwaltung Vorlagen für die politischen Gremien erarbeiten, die die Ergebnisse der Jugendforen berücksichtigen. Derzeit bedeutet das:

Für Heimerdingen weitere Überlegungen zu einer Eisenbahnwaggonausstattung als Jugendraum anzustellen und einen geeigneten Standort zu finden.

Für Schöckingen klärt die Ortsverwaltung derzeit die Möglichkeit der Anmietung von Räumen im Industriegebiet.

Für den Stadtteil Hirschlanden und die Kernstadt Ditzingen kann es zurzeit nur um eine Optimierung gehen, um zumindest einen Teil der geäußerten Wünsche etappenweise umzusetzen, allerdings unter Berücksichtigung der gegebenen Realitäten, was Raum und Personalausstattung angehen.

Für die 2. Runde der Jugendforen im Oktober/November wird es vor allem um zwei Punkte gehen:

>> Ein Feedback zu den Ergebnissen der 1. Info-Runde zu erhalten
und eine Fortsetzung der begonnenen Diskussion.
>> Der Versuch, den weiblichen Anteil der Jugendlichen
stärker für das Jugendforum zu aktivieren.

01.12.2001

Seitenanfang