udoli - Puppen aus Afrika

Plakat der Ausstellung
Ausstellung im Stadtmuseum Ditzingen - Eröffnung am 23. Februar um 19:00 Uhr

"Ditzinger Bürgerinnen und Bürger öffnen ihre privaten Schatztruhen". Unter diesem Motto hat das Stadtmuseum Ditzingen in der Vergangenheit mehrfach private Sammlungen der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Wertvolle alte Uhren, Backmodel, Weihnachtsschmuck und japanische Kimonos konnten so vorgestellt werden. Nun können wir eine bemerkenswerte Sammlung afrikanischer Puppen der Öffentlichkeit vorstellen.

Puppen, das sind Nachbildungen der menschlichen Gestalt für kultische oder magische Zwecke, für das Puppenspiel oder als Spielzeug. Puppen aus Afrika erscheinen uns fremd. Fremd, wie die Kulturen, als deren Boten sie zu uns kommen.

Die Puppen unserer Ausstellung stammen alle aus der Sammlung der in Südafrika geborenen Sammlerin Monica von Radowitz, die seit einigen Jahren in Ditzingen wohnt. Für die Ausstellung hat Frau von Radowitz unterschiedliche Puppen aus ihrer südafrikanischen Heimat, aus Namibia und dem westafrikanischen Ghana zur Verfügung gestellt. Die Zusammenstellung hat keinen Anspruch auf Vollständigkeit, zeigt aber beispielhaft die soziale und rituelle Bedeutung der afrikanischen Puppen und gewährt so einen Einblick in den großen Kontinent, der von einer großen Vielfalt der Völker und Kulturen geprägt ist.

Puppen als Nachbildungen der menschlichen Gestalt geben wesentliche Hinweise auf das sie repräsentierende Volk. Sie bilden Haartrachten, Kleiderstoffe, Schmuck und Symbole des Alltags ab und tradieren die Eigenheiten einer Kultur auch über den Verlust der Tradition hinaus. Auch wenn afrikanische Puppen wegen der häufig verwendeten vergänglichen Materialien, wie Pflanzenfasern, Holz und ungebranntem Ton sehr vergänglich und damit selten wirklich historisch sind, so sind sie doch Botschafter der unterschiedlichen Traditionen.

Anschaulich wird dies an den Gruppen von Puppen aus KwaZulu-Natal. Hier leben in einem Dorf zwei Frauen, die seit Jahrzehnten Perlen-Puppen mit traditioneller Haarpracht nach historischen Vorbildern herstellen. Sie bilden die soziale Identität von Menschen ihre Dörfer in ihrer gesellschaftlichen Funktion, Kleidung, Haartracht, Perlenarbeit, Altersgruppe, Ehestand und sozialem Status ab. Auch wenn sich die Gestaltung der Puppen nach und nach an die Wünsche der meist weißen Kundschaft angepasst hat, so bleibt doch der Bezug zu Herkunft und Tradition erhalten.

Leuchtende Farben und aufwendige Perlenarbeiten sind charakteristisch für die Kleidung und die Puppen der Ndbele, die Grenzgebiet von Südafrika und Zimbabwe leben. Eine völlig andere Ausstrahlung haben die Puppen der Völker im westafrikanischen Ghana. Das strenge Schönheitsideal der Ashanti mit säulenartigen Körperformen und die Formenvielfalt der Frisuren bei den Ewe bestimmen hier das Bild. Wieder anders präsentieren sich die Puppen der Ovambo und der Himba aus Namibia. Während die Fruchtbarkeitspuppen der Ovambo aus den Früchten einer Palme gefertigt sind, werden die Figuren der Himba mit einem stark rötlichen Gemisch aus Fett und Roteisensteinpulver eingerieben, was ihnen eine besondere Ausstrahlung verleiht.

Die Ausstellung ist mit kulturhistorischen und geografischen Informationen zu den Herkunftsländern der Puppen versehen.

Dauer der Ausstellung

23.Februar bis 15. Juli 2007-02-08

Das Museum ist geöffnet

Sonntag 14-17 Uhr

Dienstag und Donnerstag 14-18 Uhr

Zur Ausstellungseröffnung am Freitag, 23. Februar 2007, um 19.00 Uhr ist die Bevölkerung und Presse herzlich eingeladen.

21.02.2007

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