Schulen in Ditzingen – eine Ausstellung des Stadtmuseums Ditzingen

Historisches Klassenzimmer
Schulen gibt es in Württemberg seit dem 11. Jahrhundert. Das Kloster Hirsau, Eigentümer der Konstanzer Kirche bis zur Reformation, betrieb eine Klosterschule. In Leonberg gab es eine Stadtschule, eine sogenannte Lateinschule. Auch hier unterrichteten Geistliche. Einziger Zweck dieser Einrichtungen war es, den Nachwuchs für die Klöster und Pfarrämter auszubilden.

Eigenständige Schulen gibt es in unseren Orten seit der Reformation. Den ersten Unterricht gab es bei den Pfarrern, dann wurden Schulmeister eingestellt und Schulhäuser gebaut.

Bis ins 19. Jahrhundert wurden mehr als 100 Kinder in einem Raum von einem Lehrer unterrichtet. Weil die Kinder im Sommer als Helfer bei der Feldarbeit gebraucht wurden, fand Schule zunächst nur im Winter statt. Im 19. Jahrhundert gab es dann regelmäßig Unterricht für alle Kinder. Die Schulmeister wurden besser ausgebildet, verbindliche Schulbücher eingeführt. In den zwanziger Jahren des 19.Jahrhunderts wurden die Dorfschulen auf staatlichen Druck erweitert oder neu gebaut. In Ditzingen wurde 1824 ein weiterer Schulraum gebaut. Nun gab es immerhin zwei Räume für die 270 schulpflichtigen Kinder. Mit dem Bau der Karlschule wurde im Jahr 1879 das Angebot verdoppelt. Die Schule in Hirschlanden neben der Kirche war schon 1792 erweitert worden. In Schöckingen wurde die Schule in der Schlossstraße im Jahre 1829 erweitert und 1872 komplett neu gebaut. In Heimerdingen wurde 1835 das alte Schulhaus zwischen Adler und Kirche abgebrochen und in der heutigen Hindenburgstraße ein modernes Schulhaus gebaut. In den meisten Schulen gab es nun neben dem Schulmeister einen Provisor, einen ausgebildeten Junglehrer.

Mit dem ersten wirklich modernen Schulgesetz wurde im Jahre 1909 das Ende der
Kirchenaufsicht über das Schulwesen festgeschrieben. Die allgemeine Schulpflicht dauerte vom 7. bis zum 14. Lebensjahr und daran anschließend war eine Fortbildungsschule von zwei Jahren verbindlich. Ein moderner Fächerkanon sah 34 Wochenstunden vor und der Klassenteiler wurde verbindlich auf 60 Kinder festgelegt. In Ditzingen reagierte man schnell auf das neue Gesetz und realisierte mit der Wilhelmschule und dem Lehrerwohngebäude gleich zwei große Bauvorhaben, die noch vor dem 1. Weltkrieg im Jahre 1912 bezogen werden konnten. An der Ditzinger Volksschule wurde in den 20er Jahren hauswirtschaftlicher Unterricht für Mädchen und Werkunterricht für die Jungen aufgenommen und es wurde auch eine Schulküche eingerichtet. In Hirschlanden wurde im Jahre 1930 eine neue Schule gebaut, die nun auch Fachunterricht möglich machte. In Heimerdingen war die Schule bis zur Fertigstellung eines Neubaus im Jahre 1954 zweiklassig, in Schöckingen blieb es bis 1966 bei der einklassigen Dorfschule.
Erst in den 60er Jahren wurde das gegliederte Schulsystem mit allen Schularten auch in Ditzingen eingeführt. Mit der Fertigstellung des Schulzentrums in der Glemsaue in den 80er Jahren und dem Ausbau der übrigen Schulen ist die schulische Versorgung auf hohen Niveau gesichert.
In der Ausstellung ist eine fiktive alte Schulklasse mit alten Schulbänken und dem Lehrerpult aufgebaut. Alte Schulbücher vermitteln einen Eindruck von den Inhalten, die gelehrt wurden und gelernt werden sollten. Es gibt auch Zeugnisse und andere Dokumente aus dem Schulalltag zu sehen. Außerdem sind Fotos und Dokumente von Schulen und Schülern aller Ditzinger Schulen ausgestellt.


Eröffnung:
Freitag, 20. Oktober 2006, 19.00 Uhr
Stadtmuseum

Dauer:
20.10.2006 – 11.02.2007

Öffnungszeiten:
Sonntag, 14-16 Uhr
Dienstag und Donnerstag, 16-18 Uhr
Eintritt ist frei


Informationen:
Stadtmuseum Ditzingen
Am Laien 4
71254 Ditzingen
Tel.: 07156 164308
mail: hoffmann@ditzingen.de

18.10.2006

Kontakt

hoffmann@ditzingen.de

Seitenanfang