Faire Woche im Ditzinger Rathaus

„Eine Welt beginnt vor Ort“

Gemeinsam mit dem „Eine Welt Laden Ditzingen“ und dem „Dachverband Entwicklungspolitik Baden-Württemberg e.V.“ (deab) zeigte die Ditzinger Stadtverwaltung in der Zeit vom 5. - 9. November 2012 eine Ausstellung zum Thema „Faire Beschaffung“ im Foyer des Rathauses. Zur Ausstellungseröffnung am Montag, 5. November 2012 kamen zahlreiche Besucherinnen und Besucher und informierten sich über faire Produkte, Sozialstandards und Alternativen.

In seiner Eröffnungsrede sprach Bürgermeister Bahmer vom Sinn und Zweck der Veranstaltung, das Interesse an einer bewussten Nachhaltigkeit in der Kommune zu wecken und sensibilisieren. Die Kommune habe in dieser Hinsicht die Vorbildfunktion. Deshalb freute er sich besonders darüber, dass einige Beschäftigte der Stadt an der Eröffnung der Ausstellung teilnahmen. Dies zeige, dass die Sensibilisierung in diesem Bereich ein aktuelleThema in der Verwaltung sei und Interesse bestehen würde, den Punkt weiter auszubauen.

Bereits seit Jahren investiert die Ditzinger Stadtverwaltung in Projekte wie Photovoltaikanlagen auf städtischen Gebäuden, Carsharing und seit neuestem auch in das Thema „E-Bike“.
Auch bei städtischen Veranstaltungen und Sitzungen wird auf fair gehandelte Produkte geachtet und so Kaffee aus ökologischem Anbau ausgeschenkt.

Doch nicht nur das langfristige Handeln läge der Verwaltung am Herzen, erklärte Bürgermeister Bahmer, denn die Stadt engagiere sich auch bei der Vermeidung von Kinderarbeit.

Das Bauamt geht in dieser Hinsicht mit gutem Beispiel voran. Sie beziehen ihre Rohstoffe nur von Händlern, die nachweisen könnten, wie und wo die Rohstoffe abgebaut werden. Die Stadt würde nur mit Händlern kooperieren, die einen Nachweis erbracht hätten, dass ihre Rohstoffe zu 100 % kinderarbeitsfrei abgebaut und hergestellt seien. Der Schutz der Kinder vor ausbeuterischer Kinderarbeit ist in einer Verwaltungsvorschrift der Stadt Ditzingen erlassen worden.

Alle Beschäftigten haben bei der Vergabe öffentlicher Aufträge den Erwerb von Produkten aus ausbeuterischer Kinderarbeit zu vermeiden. Hiefür sind von den Lieferanten Eigenerklärungen einzuholen. Die Eigenerklärungen sind insbesondere bei Produkten aus bestimmten Herkunftsländern erforderlich, bei denen ausbeuterische Kinderarbeit nicht ausgeschlossen werden kann.

Seit mehreren Jahren gibt es nun auch die Ditzinger Stadtschokolade, ein Kooperationsprojekt des Weltladens Ditzingen mit der Stadt. Die hochwertigen Zutaten in Bioqualität stammen aus dem Fairen Handel. So garantiert diese Schokolade den Menschen hier vor Ort Gaumenfreuden und den Kleinbauern im Süden ein gesichertes Einkommen und ein Leben in Würde. Die Schokolade besteht aus ökologisch angebauten und fair gehandelten Produkten.

Die Stadtschokolade ist im Bürgerbüro für 2,50 € erhältlich! Ebenso verkauft wird diese im Weltladen in Ditzingen, Mittlere Straße 17 und in der Filiale in Heimerdingen, Hindenburgstraße 8. Doch auch bei Präsentkörben der Stadt Ditzingen zählt die Stadtschokolade zum festen Bestandteil.
„Auf dem richtigen Weg“, so lautet die Überschrift eines Roll-ups. Die Stadtwerke Ditzingen setzen sich ebenfalls für die Nachhaltigkeit ein und bieten somit 100% Ökostrom.

Mit den Worten „Wer einkauft, entscheidet mit. Auch darüber, ob Menschen in Würde arbeiten und darüber, ob unsere Umwelt geschützt wird.“ appellierte Uta Umpfenbach vom „deab“ an die Anwesenden.

Nach kurzer Erklärung verschiedenster Konventionen und Produktbeispielen wurde das Buffet eröffnet. Neben Bananenkuchen, Keksen und Kaffee – alles Fairtrade selbstverständlich - wurden interessante Gespräche geführt.

Während der Fairtrade-Woche wurde die Ausstellung gut besucht. Ganze Schulklassen informierten sich über das Thema.

Begleitet wurde die Ausstellung durch eine Schulung des Forums für internationale Entwicklung und Planung (fine p) für die städtischen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Die Schulung gab eine Einführung in das Thema faire Beschaffung und Sozialstandards; präsentierte Alternativen und zeigte praktische Schritte, wie eine faire Beschaffung auf einfache Art und Weise geschehen kann.

16.11.2012

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