Überblick der qualitativen Entwicklungen in den Kindertageseinrichtungen Stadt Ditzingen

Erstmals im Jahr 2003 wurde eine umfassende Bedarfsplanung für die städt. Kindertageseinrichtungen nach dem neuen Kindergartengesetz erarbeitet. Die damit erstellten Pläne und Konzeptionen sowie entwickelten Projekte wurden zwischenzeitlich in weiten Teilen umgesetzt. In der Sitzung des Gemeinderates am 29.06.2004 wurde ausführlich über die wesentlichen Weiterentwicklungen bei der Kindertagesbetreuung in Ditzingen berichtet.
Neben den vielfältigen bedarfsorientierten Betreuungsangeboten, die es in Ditzingen gibt, wurden auch die pädagogischen Konzepte für die tägliche Arbeit mit den Kindern stets den aktuellen Erfordernissen und gesellschaftlichen Veränderungen angepasst.

Ein wichtiger Punkt ist dabei der Bereich Sprachförderung:

Sprachförderung ist nach wie vor das beherrschende Thema in der Elementarpädagogik und wird in Ditzingen auf breiter Basis und gleichzeitig zielgruppenspezifisch durchgeführt.

1. Im Rahmen eines Gesamtkonzeptes für alle Einrichtungen, das die Sprachförderung in den Mittelpunkt aller Angebote stellt und sozusagen als roten Faden der Kindergartenarbeit betrachtet. Die Förderung wendet sich an alle Kinder in den Einrichtungen. Das Gesamtkonzept zur Sprachförderung liegt in seiner vorläufigen ersten Fassung vor und wird zunächst auf seine Praxistauglichkeit erprobt.
Das Konzept ist die Basis auf der alle Ditzinger Einrichtungen zukünftig Sprachförderung umsetzen, darin festgelegt sind auch Standards für die praktische Arbeit und Möglichkeiten der Dokumentation.
Gleichzeitig ist das Konzept so offen, dass die Einrichtungen ihr eigenes individuelles Profil umsetzen und eigene Schwerpunkte festlegen können

2. Die Sprachförderung nach dem Denkendorfer Modell wird schon seit Jahren sehr erfolgreich durch ehrenamtliche Sprachhelferinnen durchgeführt. Diese Förderung richtet sich ausschließlich an Kinder, für die Deutsch nicht Muttersprache ist.
Sie findet in 5 Schwerpunkteinrichtungen in allen Ortsteilen und in der Kernstadt statt.
Zur Zeit nehmen ca. 100 Kinder im Alter von 4 – 6 Jahren teil. Gefördert werden die Kinder in Kleingruppen mit max. 10 Kindern jeweils 1 Std. / Woche über die gesamte Kindergartenzeit.

3. Förderung im Rahmen des Projektes der Landesstiftung.

In 6 Einrichtungen (Mozartweg, Wiesenäcker, Neue Strasse, Schloss, Hohenstaufen und Breslauer Strasse) wird diese neue Form der intensiven Sprachförderung seit März durchgeführt.
In 6 Gruppen werden 60 Kinder gezielt und zusätzlich zur allgemeinen Förderung in ihrer sprachlichen Entwicklung unterstützt. Die Kleingruppenarbeit findet an 4 Tagen / Woche statt, orientiert sich an der Thematik des Kindergartens und unterstützt die Kinder insbesondere in den Bereichen Artikulation, Sprachschatz und Sprachverständnis.
Bedingung für die Projektteilnahme ist die Durchführung eines Sprachstandstests zu Beginn und nach Beendigung des Projektes, die Erstellung eines detaillierten Förderplans für die Gesamtgruppe und für die einzelnen Kinder und eine Abschlussdokumentation.
Zum Einsatz kommen die vielfältigsten Materialien, wobei insbesondere den Bereichen Bewegung, Kreativität und Musik eine große Bedeutung zukommt.
Im Kindergarten Mozartweg wird die Kooperation mit der Jugendmusikschule in das Förderprogramm einbezogen.
Bereits jetzt ist eine deutliche Verbesserung des sprachlichen Niveaus festzustellen. Das im Rahmen des Projektes erworbene Fachwissen wird in den Teams weitergegeben. Eine nochmalige Beteiligung ist vorgesehen und in einem weiteren Schritt sollen auch die Eltern für eine aktive Beteiligung gewonnen werden.

Die Qualifizierung der Mitarbeiterinnen zu den Themen
Sprachentwicklung und Sprachförderung


Zur kontinuierlichen Qualifizierung und Unterstützung der Mitarbeiterinnen wurde im Herbst 2003 ein Arbeitskreis eingerichtet. Themen sind:
Erkennen von Sprachstörungen und Sprachdefiziten;
Abgrenzung was kann in den Kindergärten durch Förderung ausgeglichen werden und was gehört in die Hand von Logopäden;
Elternberatung zur Sprachentwicklung;
Fallbesprechungen;
Einsatz von Materialien;
Durchführen und auswerten von Beobachtungen etc.
Fachlich begleitet wird der Arbeitskreis durch die Logopädin Angela Teufel aus Heimerdingen.
Diese Qualifizierung wird auch im Kindergartenjahr 2004/2005 fortgesetzt. Zwischenzeitlich ist in jeder Einrichtung eine Mitarbeiterin als Hauptansprechpartnerin für den Bereich der Spracherziehung qualifiziert, sie gibt ihr Wissen an das gesamte Team weiter und so profitiert die gesamte Einrichtung von den durchgeführten Fortbildungen

Kooperation Kindergarten

Die Kooperation Kindergarten Grundschule wurde m Rahmen der neuen Verwaltungsvorschrift weiter ausgebaut und vertieft. Ein Arbeitskreis aus Lehrerinnen und Erzieherinnen trifft sich regelmäßig, um die Kooperation zu begleiten und Maßnahmen abzustimmen.
Zwischenzeitlich wurde ein gemeinsamer Jahresplan entwickelt, der auch die spezifischen Ausprägungen der einzelnen Grundschulen berücksichtigt.
Am 12.10.2004 wird eine Elternveranstaltung zum Thema Kooperation Kindergarten / Grundschule durchgeführt, hier wollen die Kindertageseinrichtungen und die Grundschulen gemeinsam vorstellen was die Kooperation Kindergarten Grundschule ist, welche Inhalte verfolgt werden und welche Ziele es gibt.

Kooperation mit der Jugendmusikschule

In Kooperation mit der Jugendmusikschule wurde in den Einrichtungen „Im Brechloch“, Mozartweg und Hohenstaufen ein 6wöchiges Rhythmikangebot durch Lehrkräfte der Jugendmusikschule durchgeführt.
Die Kindergärten Grasweg und Georgstrasse nahmen an einem „Instrumentenkarussell“ in der Jugendmusikschule teil. Ziel war es den Kindern einzelne Instrumente nahe zu bringen, Interesse und Neugier für Musik zu wecken.
Ziel der Kooperation ist es, die musikalisch / rhythmische Erziehung weiter in den Einrichtungen zu fördern und zu verankern
Im Herbst ist eine Fortbildung für die Erzieherinnen geplant, hier geht es vorrangig um Tipps und Ideen für die Praxis.
Ab Januar / Februar 2005 ist eine weitere Runde „Rhythmik im Kindergarten“ geplant.

Überblick zu neu eingeführten Betreuungsformen:

Flexible Öffnungszeit

Dieses neue Betreuungsangebot wird zur Zeit in den Kindergärten „Grasweg“ und „Breslauer Strasse“ vorgehalten.
Die weitere Planung sieht vor, die Betreuungszeiten innerhalb eines festen Korridors weiter zu flexibilisieren. So das an einzelnen Wochentagen unterschiedliche Betreuungszeiten genutzt werden können. Die maximale Betreuungszeit pro Tag wird von 6,5 auf 7 Stunden erweitert unter Berücksichtigung von höchstens 32,5 Std. / Woche.
Vorteil dieser erweiterten Flexibilisierung ist, dass die Eltern an einzelnen Tagen längere Betreuung buchen können und so wesentlich flexibler in der Gestaltung der eigenen Arbeitszeiten werden.
Die Zeit zwischen 9.15 Uhr und 12.00 Uhr gilt als feste Anwesenheitszeit, die Eltern legen sich auf einen regelmäßigen Ablauf fest, wobei einzelne, begründete Ausnahmen, möglich sind. Diese bedürfen jedoch einer Absprache zwischen Eltern und Mitarbeiterinnen um eine sinnvolle Personalplanung zu ermöglichen.

Betreuung für Kinder unter 3 Jahren

Die Nachfrage ist in den Monaten seit Einführung des Betreuungsangebotes stetig gestiegen, auch aus den Nachbargemeinden liegen Anfragen vor. Mit dem langsamen und gut vorbereiteten Einstieg in diese neue Betreuungsform wurde eine sehr gute Betreuungsqualität erreicht. Insbesondere die Praxisberatung für die Teams hat sich bewährt, die Eltern wissen Ihre „Kleinen“ sehr gut aufgehoben und die Mitarbeiterinnen sind ebenfalls sehr zufrieden mit dem bisherigen Verlauf.
Momentan steht die Konsolidierung und Festigung der erreichten Standards in den beteiligten Einrichtungen („Mozartweg“, „Glemsaue“ und „Wiesenäcker“) im Mittelpunkt.
Der weitere Ausbau ist wie folgt geplant :
Zunächst sollen im Kindergarten „Glemsaue“ ab Januar 2005 in zwei Gruppen insgesamt 12 Plätze für Kinder unter 3 Jahren zur Verfügung stehen.
In den Einrichtungen Mozartweg und Wiesenäcker werden weitere Plätze angeboten, sobald die Anzahl der Kindergartenkinder zurück geht und freie Kapazitäten zur Verfügung stehen.

Ausbau der Schulkindbetreuung

Die Nachfrage nach Betreuungsplätzen für Schulkinder hält unvermindert an. Zunehmend wächst der Wunsch nach längerer Betreuung auch am Nachmittag analog zum Betreuungsangebot für Kindergartenkinder.
Die Integration der Schulkindbetreuung in bestehende Kindergärten hat sich sehr bewährt, unter der Voraussetzung das auch für die Älteren Räume zur Verfügung stehen und Angebote gemacht werden die dieser Altersgruppe entsprechen.
Eine Ausnahmestellung nimmt hier die Einrichtung „Hohe Strasse“ ein: Durch die Altersmischung 3-10 Jahre können die Eltern ihren Betreuungsbedarf zuverlässig für viele Jahre in einer Einrichtung abdecken, Einrichtungswechsel und Eingewöhnungszeiten entfallen und die Zufriedenheit bei Allen Beteiligten ist entsprechend groß.
Die weitere Entwicklung sieht vor, dass in der Kita „Hohe Strasse“ das Modell flexible Betreuungszeiten auch auf den Schulkindbereich ausgedehnt wird.
Das bedeutet auch die Eltern der Kinder der 1. – 4. Grundschulklasse haben zukünftig die Möglichkeit zwischen den Angeboten,
- Reine Kernzeitbetreuung wie bisher,
- Kernzeitbetreuung mit Imbiss und zwei Nachmittage je Woche entspricht der VÖ Gruppe des Kindergartens,
- Kernzeitbetreuung mit Imbiss und vier Nachmittage je Woche entspricht der flexiblen Öffnungszeit,
zu wählen.
Diese Angebote berücksichtigen den Bedarf der Familien und werden in eng mit der THS abgestimmt, damit keine Konkurrenz zur Ganztagesschule entsteht sondern ein Verbund von verschiedenen Betreuungsinstitutionen.
Sollte sich dieses Betreuungsmodell bewähren, so ist eine Umsetzung in weiteren Einrichtungen geplant.



29.07.2004

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