Stadt Ditzingen

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Festakt zum Stadtjubiläum

Nachbericht zum Festakt

Mit einem großen Festakt wurden die für die Stadt Ditzingen bedeutenden und richtungsweisenden Ereignisse in der Stadthalle gefeiert

Ein Rückblick auf die Historie der jungen Stadt und die aktuellen Entwicklungen Europas standen im Mittelpunkt der Festreden

Vor 50 Jahren hat die Landesregierung Baden-Württemberg die Gemeinde Ditzingen zur Stadt erhoben. In einem Festakt am 25. Juni 1966 wurde die Urkunde ausgehändigt. 10 Jahre danach wurde am 1. Oktober 1976 Ditzingen der Rang einer Großen Kreisstadt verliehen.
Diese beiden für die Stadt Ditzingen wichtigen Ereignisse wurden in einem Festakt gemeinsam mit den Bürgerinnen und Bürgern am vergangenen Samstag und damit am gleichen Datum des damaligen Festaktes vor 50 Jahren in der Stadthalle Ditzingen gewürdigt.
Über 500 Besucherinnen und Besucher, darunter zahlreiche Ehrengäste, nahmen trotz des schwülwarmen Wetters die Gelegenheit wahr, den Feierlichkeiten beizuwohnen. In gewohnt kurzweiliger und humorvoller Form wurden die anwesenden Gäste durch Oberbürgermeister Michael Makurath begrüßt und willkommen geheißen. In seiner Festansprache blickte der Oberbürgermeister auf die Historie und richtungsweisenden Meilensteine, die für die Entwicklung der ländlich geprägten Gemeinde zu einer modernen pulsierenden Stadt entscheidend und maßgeblich gewesen sind.
Die Erhebung zur Stadt 1966 und 10 Jahre später zur Großen Kreisstadt waren die Initialzündung für die künftige Entwicklung des Ortes und der Beginn einer beeindruckenden Erfolgsgeschichte. Er erinnerte an die richtungsweisenden Entscheidungen der verantwortlichen Kommunalpolitiker und würdigte den damaligen Bürgermeister Hans Scholder und seinen Amtsvorgänger Alfred Fögen für deren herausragenden Leistungen um das Wohl und die positive Entwicklung Ditzingens zu einer selbstbewussten und erfolgreichen Stadt. In seiner Rede ging er auch auf die turbulenten Ereignisse auf europäischer Ebene ein, die am Festwochenende mit dem Brexit in Großbritannien ihren negativen Höhepunkt fanden. Es sei die Chance und der Auftrag die Zusammenarbeit innerhalb Europas zwischen den Mitgliedstaaten, dem Europäischen Parlament und den Europäischen Institutionen zu reformieren, so dass der Zusammenhalt der 27 verbleibenden Länder gestärkt werden könne.

Im weiteren Programm beeindruckten auch EU-Kommissar Günter H. Oettinger und Landrat Dr. Rainer Haas mit launigen und inhaltlich beeindruckenden Grußworten und Ansprachen die anwesenden Gäste. Als einer der prominentesten Bürger der Stadt hatte EU-Kommissar Günter H. Oettinger gerne sein Kommen zugesagt um zum erfreulichen Ereignis des Stadtjubiläums Glückwünsche zu überbringen. In seiner politischen Laufbahn war der langjährige Fraktionsvorsitzende der CDU-Landtagsfraktion und ehemalige Ministerpräsident von Baden-Württemberg in der Zeit seines kommunalpolitischen Wirkens Begleiter und Mitgestalter der jungen Stadt, die heute nicht nur ein beliebter Wohnort, sondern auch ein erstklassiger Standort für Handwerker, Gewerbe und Mittelständischer Industrie ist. 

Der ehemalige Ditzinger Stadtrat und Fraktionsvorsitzende der CDU-Gemeinderatsfraktion sprach sowohl als Ditzinger aber auch als überzeugter Europäer zu den anwesenden Gästen. In seiner kurzweiligen und von den politischen Ereignissen geprägten Rede, brachte er nicht nur Erinnerungen über die damalige Zeit der Ditzinger Kommunalpolitik zum Besten, sondern fand auch mahnende und nachdenkliche Worte im Hinblick auf die Bedeutung Europas als Friedens- und Wertegemeinschaft, deren Einfluss und Auswirkungen bis hin in die Kommunen reiche. Es sei nicht selbstverständlich, dass über Jahrzehnte hinweg in wesentlichen Teilen Europas Friede herrsche und insbesondere in Deutschland Wohlstand, soziale Gerechtigkeit, Freizügigkeit und Demokratie vorhanden sei. Auch wenn nicht alles optimal im europäischen Entwicklungsprozess laufe oder bislang gelaufen sei, gebe es keine vernünftige Alternative zu der Europäischen Staatengemeinschaft.  Mahnend gab er zu bedenken, dass die zuweilen „bruddeligen Schwaben“ die Stärken und positiven Impulse, die von Europa ausgehen, mehr wertschätzen und würdigen sollten, zumal das exportabhängige Land Baden-Württemberg große Vorteile aus den freizügigen Handelsbeziehungen in Europa habe. Es sei keine Zeit, für enge Gedanken und kleinkrämerisches Verhalten. Mit großer Überzeugung unterstrich er, dass wir die glücklichste Generation seien, die in Stabilität und Frieden leben könne. Dies gelte es zu verteidigen und zu bewahren. Mit Blick auf seinen persönlichen und politischen Werdegang erinnerte sich Oettinger gerne an die Wurzeln und prägende Zeit in Ditzingen zurück. 
Das Stadtjubiläum sei daher zugleich Anlass und freudiges Ereignis Gemeinsamkeiten hervorzuheben sowie mit Stolz und Freude auf das Erreichte zurückzublicken. Für die Zukunft wünscht er der Stadt weiterhin eine so positive und mustergültige Entwicklung und gerne werde er beim nächsten Jubiläum wieder ein Grußwort sprechen.

Als letzter Redner beglückwünschte der Landrat des Landkreises Ludwigsburg, Dr. Rainer Haas, die Große Kreisstadt Ditzingen zu ihrem Doppeljubiläum. Im Besonderen würdigte er das Wirken der Bürgermeister und Oberbürgermeister sowie der Stadt- und Ortschaftsräte. Die Chancen wurden konsequent genutzt, so dass die Entwicklung Ditzingens vom Dorf zur Stadt zu einer beeindruckenden Erfolgsgeschichte geworden sei.
Im Besonderen betonte er, dass die Basis und damit die Kommunen oftmals pragmatischer Projekte und Probleme angehen würden als die Staatschefs, die in nationalen Befindlichkeiten verhaftet seien. Der Landrat, der ebenfalls kurze Zeit Ditzinger Bürger gewesen sei, lobte die Entwicklung Ditzingens, die sehr dynamisch verlaufen sei. Hierzu mit ausschlaggebend sei auch die Gemeinde- und Kreisreform in den 70er Jahren gewesen. 1971 seien die beiden Nachbargemeinden Schöckingen und Heimerdingen eingegliedert und Ditzingen zum 01.01.1973 dem Landkreis Ludwigsburg zugeordnet worden. Etwas später zum 01.01.1975 fusionierte dann die Stadt Ditzingen mit der Gemeinde Hirschlanden zur neuen Stadt Ditzingen. Die Neuordnung sei für die Stadt und die beteiligten Gemeinden ein Glücksfall gewesen, stellte der Landrat anerkennend fest. Ditzingen habe zahlreiche Stärken und Standortvorteile. Die direkte Anbindung an die Autobahn, die gute Pendlererreichbarkeit durch die S-Bahn und im Teilort durch die Strohgäubahn sowie die Nähe zu Stuttgart seien attraktive Merkmale der jungen Stadt. Auch als attraktiver Wirtschaftsstandort mit zahlreichen bedeutenden Betrieben und weltweit agierenden Unternehmen, haben Ditzingen bekannt gemacht. Die Palette reiche von Großbetrieben mit Weltgeltung über Dienstleiter und Kleinbetriebe bis zu bodenständigen Handwerksbetrieben. Ditzingen biete eine ausgezeichnete Infrastruktur, es gäbe sämtliche Bildungs- und Betreuungsangebote für alle Altersstufen und ein vielfältiges Angebot kultureller Veranstaltungen. Er gratulierte Ditzingen und seinen Einwohnern zum Jubiläum und wünschte alles Gute für die nächsten 50 Jahre, vor allem die Fortsetzung der äußerst positiven und beispielhaften Entwicklung.

Musikalisch umrahmt wurde die Jubiläumsfeier mit herausragenden und temperamentvollen Darbietungen des Symphonieorchesters der Jugendmusikschule Ditzingen unter der Leitung von Manfred Frank.
Unter den zahlreichen Ehrengästen konnte Oberbürgermeister Michael Makurath, neben den Festrednern EU-Kommissar Günter H. Oettinger und Landrat Dr. Rainer Haas, seinen Amtsvorgänger und Ehrenbürger Alfred Fögen mit Frau, Herman Käßmann als Zeitzeuge und letzt Verbliebene des bei der Stadterhebung 1966 amtierenden Gemeinderats, die Delegation aus der französischen Partnerstadt Rillieux-la-Pape an der Spitze Alexandre Vinzendet, den Bundestagsabgeordneten des Wahlkreises Steffen Bilger sowie die Landtagsabgeordneten Dr. Markus Rösler und Konrad Epple, den Ludwigsburger Polizeipräsident Frank Rebholz mit dem Leiter des Polizeireviers Ditzingen Frank Reiser, als Vertreter der Wirtschaft die neue Geschäftsführerin der IHK Bezirkskammer Ludwigsburg Siegrid Zimmerling, als Vertreter des Städtetages Baden-Württemberg Herrn Dezernent Gerhard Mauch, aus der Nachbarschaft die Bürgermeisterkollegen Dr. Joachim Wolf aus Korntal-Münchingen sowie die Erste Bürgermeisterin der Stadt Gerlingen Frau Martina Koch-Haßdenteufel begrüßen. Zudem waren Repräsentanten aus der Kommunalpolitik, der Wirtschaft, der Kirchen, Institutionen und Vereine anwesend sowie Mitglieder der Regionalversammlung des Verbandes Region Stuttgart und des Kreistags.

Im Besonderen bedanken wir uns bei den Bewohnerinnen und Bewohnern sowie Betreuerinnen des Kastanienhofs des Atrio Leonbergs und dem Familienentlastenden Dienstes für die Unterstützung bei der Bewirtung. Aber auch bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Stadt, des Betriebshofs, der Stadtgärtnerei, den Hausmeistern der Stadthalle und allen anderen Beteiligten, die zum Gelingen der Veranstaltung beigetragen haben, bedanken wir uns sehr herzlich. Dank gilt auch dem hagebaumarkt Bolay für die Überlassung der Gartenmöbel für den Freibereich.